So langsam finde ich es schon ein bisschen seltsam, was für ein Kult darum gemacht wird, dass man auf einer Radreise weder Kontakte nach zu Hause hat, noch sich übers Weltgeschehen bzw. den Ausschnitt davon, der einen interessiert informiert. Kult ist genau das richtige Wort, ...
Hm, also ich würde es als eine Art Ritual sehen. Es ist ein Ritual, weil man sich jährlich ein paar Auszeiten nimmt - i.d.R. ist es bei mir ja nur eine Auszeit - eine Wochenendtour ohne Medien ist ja noch nicht unbedingt ein Abschneiden vom Weltgeschehen - wenn man mal die Zeitachse der Geschichte des Menschen im Blick hat. Ein Ritual ist durchaus etwas, was man auch als "Reinigung", "Katharsis", "Besinnung" nennen kann. Man könnte auch sagen - es ist eine Art kleine Pilgerreise, nur ohne den Hintergrund der Gläubigkeit. (Wurde es erst jüngst wieder von Tirolern verdächtigt, mich auf dem Jakobsweg zu bewegen. ) Andere legen jährlich dazu eine Fastenzeit ein - das ist nun auch nicht gerade meine Geschmacksrichtung, ich fühle mich den leiblichen Genüssen geradezu "religiös" und unverzichtbar verbunden.