Die 3-Gang-Nabe habe ich schon so oft zerlegt und wieder zusammengebaut, dass ich das schon fast blind kann...Daher auch die vielleicht etwas bekloppte Idee ein reisetaugliches Rad mit 3 Gängen aufzubauen. Ich mag es, wenn ich alles oder fast alles selber reparieren bzw warten kann.
Bezogen auf Dein Reiseziel "Skandinavien": Der Durchschnittsschwede Sven Svensson ist auch auf Tagestouren mit sehr einfach ausgestatteten Rädern unterwegs. 3 Gänge sind dort völlig normal und auch ausreichend, wenn man Zeit hat und am Hügel schiebt. In Dänemark und Finnland wird es ähnlich sein.
Für Norwegen halte ich das Vorhaben dagegen für verfehlt. Ich war dort froh über ein deutliche Untersetzung, unterhalb 1:1 mit ca. 150 cm Entfaltung. Alle Dosenschaltungen (außer Rohloff), sind jedoch nicht für Untersetzungen unterhalb ca. 1:1 freigegeben, weil sonst Defekte häufiger eintreten. Da nützen Dir mitgeschleppte Wechselritzel nichts. Mit Kraft und Wiegetritt kommst Du auch nicht weit, wenn Du ca. 1 h mit durchschnittlich 7 % Steigung am norwegischen Berg arbeitest. Das geht nur mit sinnvoller Trittfrequenz. Außerdem werden es langfristig die Kniegelenke danken, wenn Du Lastspitzen und Überlast vermeidest.
Das Reparaturargument spricht aus meiner Erfahrung nicht gegen einen hochwertigen Kettenschaltungsantrieb, eher dafür. Ich hatte damit nie größere Defekte und nie unlösbare Probleme, in den letzten Jahren eigentlich überhaupt keine mehr (3x8 Shimano-XT). Reparierbar ist mit etwas Erfahrung fast alles (Reiseritzelabzieher und integrierter Kurbelabzieher vorausgesetzt). Ersatzteile wären im Notfall häufiger für die Kettenschaltung zu bekommen.