Hallo Dieter,

17kg sind wohl völlig normal... mein Jochen fällt auch etwa in diese Gewichtsklasse:

Das Gepäck lag bei 25kg, ich selber zu Anfang der Tour deutlich über 90kg, zu Ende ca. 6kg weniger schmunzel. Im Gepäckgewicht ist eingerechnet, was ich am Leib trug.

Ich stelle aber durchaus fest, das jedes Kilo mehr auch Kraft und Reichweite kostet, nicht nur in den Bergen Norwegens. Auf Tagestouren schaffe ich Schnitte bei 21-22 km/h, dabei starte ich schneller und falle auf Werte um 20km/h, wenn es auf die 100 Tageskilometer zugeht. Mit Gepäck glatt 2-3 km/h weniger.
Tatsächlich jedes Kilo: ein Einkauf von vielleicht 4kg -besonders "Suff"- macht sich sofort bemerkbar. Bei meiner letzten mehrtägigen Tour mit Zelt & Sack & Pack wog das Gepäck 22kg; darin enthalten waren aber 1kg Obst und wenigstens 4 Liter trinkbares.

Gewicht einsparen ist also sinnvoll, aber nicht trivial: das Rad soll geeignet sein, um mit Gepäck auch auf "Bruchpisten" und Schotterwegen fahren zu können. Licht und Schutzbleche gehören zur "MEL" (minimum equipment list), genauso der Ständer.

Mal eben ein Rad kaufen, das vielleicht 4kg leichter ist, ist doch ein erheblicher finanzieller Aufwand -leicht über 1000 Øre-, also ändere ich nach und nach Komponenten:
Reifen (vorher: Marathon Plus), Sattelstütze (vorher: Suntour-Federsattelstütze), Sattel, Schloss, eventuell auch der Vorbau. Der Marathon Plus ist Overkill, dazu schwer, und er kostet Kraft durch seinen Rollwiderstand - oder wird so hart aufpumpt, dass die Federsattelstütze ihre Berechtigung bekommt. Die Ersetzung von Reifen, Sattel und Federsattelsütze brachte gut 1kg.
Die Federgabel behalte ich aber trotzdem, sie hat auf vielen Wegen ihre Vorteile.

Das schwere Abus-Granit-Bügelschloss (1.350g) wird für die Reise durch ein leichteres ersetzt, wohl das leichteste (ca. 750g) aus der Bordo-Reihe. Das Speichenschloss (ca. 350g) wird für die Reise abgebaut. Ich verwende -noch- einen verstellbaren Vorbau; der wiegt alleine 500g. Vielleicht finde ich noch einen passenden starren Vorbau; der ist bestimmt 200g leichter.
Eventüll ersetze ich das gerade neu eingesetzte Vorderrad noch einmal: der Nabendynamo (jetzt: DH3N20) ist "sauschwer", ein anderes Vorderrad mit einem DH3N72 wiegt wieder etwa 350g weniger. Kostet aber in jedem Fall 100 Øre...

Oft gibt es also Möglichkeiten zur Gewichtsreduzierung.

Der Ständer wird in manchen Beiträgen in diesem Thread als überflüssig angesehen, jedoch nicht von mir: es ist oft eben doch keine Gelegenheit da, das Rad anzulehnen, wenn man gerade mal irgendwo stoppen und etwas aus einer Packtasche holen will. Beim Beladen des Rads zur Weiterfahrt dito. Deswegen ist er auch in der "Minimum Equipment List".

Weiter geht das beim Gepäck: habe gerade ein neues, diesmal ultraleichtes Zelt gekauft. Plünnen wurden in der Vergangenheit schon leichter. Vielleicht lasse ich die Ortlieb-Frontroller weg und binde geeignete Gepäckteile direkt an die Gabel. Meine Selbstbau-Elektronik inklusive Akku wird durch leichteres ersetzt, vielleicht auch der Kocher (obwohl ich den Trangia -mit Gas- sehr schätze). Ein ordentlicher Packen Straßenkarten ist auch schwer, dazu das Werkzeug....

Was ich damit sagen will: ein 17kg-Rad ist kein Beinbruch, sondern völlig normal. Aber man sicherlich einiges leichter machen, ohne den Kontostand allzusehr zu erleichtern. Und leichter reist sich leichter!
In diesem Sinne: "happy planning!" - möge Dich das Thema erfolgreich beschäftigen!
Hier im Forum gibt es zahlreiche Freds dazu: Suchbegriff "ultraleicht". Da wirst Du geholfen grins

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der elwoodianer