Die Glocknerstraße ist ja keine Straße im Sinne einer Verbindung von A nach B, sondern eine rein touristische Einrichtung, die mit viel Geld für eben diesen Zweck erbaut wurde und mit viel Geld für eben diesen Zweck erhalten wird. Da geht es ja nicht nur um den Straßenweg selber, sondern wurden eine Menge weiterer Anlagen für den Tourismus angelegt: Parkflächen mit Schautafeln, Infopoints, die Themenspielplätze, und alleine der Aufwand für die Schneeräumung sucht seinesgleichen in Europa.
Eben, es geht um ein ganzes Brimborium, das ich nicht verlange oder nicht brauche. Die Schneeräumung schon gar nicht, ich fahre nur dann, wenn der Sommer da ist. Das ist eine reine Pro-Automaßnahme. Andere nicht zentrale Transitalpenpässe werden auch nicht geräumt, sondern man wartet, bis die Natur sie freigibt!
Schau- und Infotafeln stellt man auf, wenn man Touristen ins Land locken will und etwas bieten will. Man kann es auch sein lassen, wenn man nicht an die positiven Wirkungen glaubt. Wenn die Kinderspielplätze so teuer sind, kann man Eintritt dafür erheben. Das sollte ein reiches Land wie Österreich aber nicht tun!
Ehrlich, würdest du für jeden Wanderweg in den Alpen, der ein paar Papierkörbe, Wanderkarten und Infotafeln bietet, ein paar Euro aus der Tasche ziehen wollen? Da müssten aber schleunigst alle tollen Radwege (Enns, Steyr, Tauern usw.) kostenpflichtig gemacht werden. Deine geliebte Dolomiten-Eisenbahntrasse - rein radtouristisch, machen die Italiener halt Gebühr drauf - toll!? Jede ansehnliche Schlucht, Gebühr drauf - suppi! Wozu zahlst du eigentlich Steuern? Für die Verwaltung und Einkommen der GROHAG-Manager? Hast du schon mal nachgedacht, wenn das Schule macht, das da ordentliche Summen bei einer Nomadenreise zusammenkommen (Gerlospass, Nockalmstraße vom selben Betreiber sind z.B. ganz in der nähe)? 90 Alpenpässe in 5 Wochen, alle kostenpflichtig - na da wäre ich aber gesegnet. Warum sollen Transitstraßen eigentlich frei sein im Gegensatz zu touristischen Straßen? Die Belastung und externalisierten Kosten sind da noch wesentlich höher!
Das ist ein großes Freilichtmuseum, das von Menschenmassen regelrecht gestürmt wird und wo niemand ernsthaft den bestehenden Obolus von EUR 29 für ein Auto in Frage stellt.
Doch, ich habe weiter oben bereits geschrieben, dass ich auch die Automaut für kritisch halte und sie mit einer ökologischen und/oder verkehrstechnischen Lenkung verknüpft haben möchte, nicht aber als eine reine Sightseeing-Gebühr. Das würde ich auch als Abzocke bezeichnen. Das ich eine Beschränkung des Motorverkehrs für besser halte, habe ich auch bereits geschrieben.
Apropos Freilichtmuseum: Es ist Natur, kein Museum. Viele Völker ehren ihre Berge als heilig, schreiben ihnen wichtige Gottheiten zu. Mit ihnen Geschäfte zu machen, ist ihnen fremd.
Es gehört mit zum Respekt vor der Natur, dass wir nicht alles vermarkten - Berge, Flüsse, Wälder, Seen, Sumpfwiesen usw. Auch Quell- und Brunnenwasser zähle ich dazu, wenn es nicht aufwändig aufbereitet und über Leitungen verbracht werden muss. Ich teile auch die von HvS gemachte Kritik an der umfassenden Privatiserung von Seeufern in Österreich. Es gibt viele Länder, wo Meeresstrand und Seeufer prinzipiell frei zugängliches Allgemeingut sind.
Da schießen einige weit übers Ziel.
Ja, und zwar die Verantwortlichen der GROHAG, d.h. wahrscheinlich gewisse Ministerialräte und Landespolitiker, die ihre eigenen Wohlstandssüppchen kochen können, weil ihnen nicht genüg aufrechtes Volk auf die Finger schaut. Was dabei heruaskommen kann, kannst du beim südlichen Nachbarn sehen.