Vielleicht etwas einseitig und undifferenziert, wonach hier verschiedene Taschen - meist nur nach dem Material - verglichen oder auch verleumdet werden. Ich war jahrelang mit Baumwolltaschen unterwegs und schätze nun seit der ersten Generation der Ortlieb-Taschen die Eigenschaft "absolut wasserdicht", ohne auf Regendauer, Regenstärke oder anderes achten zu müssen. Fast ebenso wichtig: Das Aufhängesystem. An meinem Rad passt nur eine Tasche mit dem weit justierbaren QL-2-System, gegen Abspringen ergänzt um einen weiteren, unteren Haken (ein guter Hinweis aus dem Forum). Die oft genannten "Nachteile" kenne ich nicht: Nasse Sachen kommen in eine Netztasche oben, seit letztem Jahr in das neue Ortlieb-Netzfach hinten. Bei Hitze und trockenem Wetter kann ich am Verschluss eine Lüftungsöffnung lassen.
Bisher habe ich meine Sachen in den Taschen auch stets wiedergefunden, notfalls hilft eine Mini-LED-Leuchte. Mechanische Defekte nach Umfallern, Stürzen oder Scheuern an der Bordsteinkante (Lowridertasche) sind noch nie aufgetreten. Allerdings haben meine Ortlieb "Plus"-Taschen das Textilgewebe außen und die Plastikschicht innen. Ein Loch - verursacht durch ein spitzes Werkzeug - konnte problemlos und einwandfrei von mir repariert werden. Reparaturservice beim Hersteller gibt es auch.
Die Idee, Baumwolltaschen seien stets "ökologischer" als Plastikgewebe, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Seit ca. 1990 widerlegt vom schweizer Institut für Produktdauerforschung unter Prof. Stahel (staatlich finanziert). Der Anbau von Baumwolle ist extrem umweltschädlich. Wegen des hohen Wasserverbrauchs wurden und werden ganze Landstriche verwüstet. Zusätzlich harter Pestizideinsatz bei Baumwolle ohne "Öko-Etikett". Entscheidend für die Umweltbilanz einer Radtasche sind deren Gebrauchsdauer und Produktlebensdauer sowie die Reparaturmöglichkeit, weniger die Materialwahl. Doppelte Nutzungsdauer = halbe Umweltschädigung. Der Rest der Kaufentscheidung ist eine Glaubensfrage...