Es ist ja toll, was man so alles ausrechnen kann. Aber wenn Du bei dem Tandem 250 kg ansetzt, sind 150 Watt Dauerleistung für 2 Radler doch etwas wenig.
Nein, das stimmt schon, wenn die Stokerin zwischen 6 und 11 Jahren alt ist. Die 250 kg stimmen auch.
Wenn mein Ergometer einigermaßen richtig geeicht ist, bringe ich untrainiert ca. 150 Watt und trainiert ca. 200 Watt als Dauerleistung. Sehr gut trainiert sind es bis 250 Watt (Werte die ich eine Stunde lang nicht unterschreite).
Ja, das bringst Du, aber ich wahrscheinlich nicht. Außerdem sollte das auch mehr als eine Stunde reichen, sagen wir einen ganzen Tag. Ich fahre auch regelmäßig Pässe mit Höhendifferenzen von über 1000 Metern, die man nicht im Sprint mal hochfahren kann, was bei 50 Höhenmeter vielleicht noch drinliegt.
Ein Radprofi (lt. einem Artikel in der Tour) bringt eine Dauerleistung von 300 bis 350 Watt. 1kW sind bei Radprofis aber reine Kurzzeitleistungen (Sprint). Bei 10%igen Anstiegen bringen die im Kampf Mann gg. Mann für bis zu 20 Minuten Leistungen zwischen 380 bis knapp über 400 Watt Dauerleistung. Mit einer Übersetzung von 42 vorn und 24 Zähne hinten!!!!! Dann sind die aber absolut platt. Für den Rest der Strecke haben die ihre Helfer. In der Spitze kann ich auch über 500 Watt mobilisieren (ca. 1 Minute lang).
Da hatte ich eigentlich gedacht, daß es mehr ist. Allerdings haben die bergauf sehr viel weniger Gewicht dabei als ich, also Fahrräder weit unter 10 kg und praktisch gar kein Gepäck außer einer Wasserflasche. Sogar die Kleidung und das eigene Gewicht sind "optimiert". Aber vor allem ist die Leistung viel größer, wenn auch nicht so viel größer als ich dachte.
Übrigends, alles unter 5 km/h bekomme ich mit Gepäck nicht mehr ausgesteuert (Gesamtgewicht max. 150 kg).
Ja, Du siehst, nicht nur die Leistung, sondern auch die Fähigkeit, bei niedriger Geschwindigkeit noch das Gleichgewicht zu halten, ist verschieden ausgeprägt, wobei es natürlich Leute gibt, die das sehr viel besser als ich können.
Ich muss aber selbst an einer 10% Steigung nicht vom Rad steigen, da ich für ein paar Minuten bis zu 300 Watt auf die Pedale bringen kann (alles Werte vom Ergometer im Wintertraining).
In Norwegen oder in den Alpen hast Du aber die 10% schonmal für 10 Kilometer und mehr. Normalerweise sind es 6-8% mit einzelnen Abschnitten von bis zu 10%. Ich bin aber neulich den Pragelpaß gefahren, der sehr viel steiler ist (angeblich bis 18%, sicher für ca. 1km durchschnittlich 13.8%) und 1000 Meter Höhendifferenz dabei hat. Oder Alpe di Neggia im Tessin.
Aber um auf das eigentliche Thema ein wenig zurück zu kommen, bei 100-105 kg Eigengewicht bin ich bei 150 kg max. Gesamtgewicht der Herr an Bord. D. h., wenn ich nach links will, dann geht die Fuhre auch nach links. Mit mehr als 80% meines Eigengewichts für Gepäck und Rad bin ich vermutlich nur noch Passagier an Bord bei einer steilen Abfahrt. U. a. das meinte ich mit meiner o. g. Aussage, dass mehr als 80% Last ein ungünstiges Verhältnis ist.
Ich weiß nicht, ob ich die 80%-Regel so unterschreiben würde, aber von der Tendenz hast Du sicher recht. Allerdings ist ein Anhänger hier hilfreich, weil der einiges an Gewicht aus der Balance rausnimmt. Bergab beim Bremsen ist es natürlich dann stressig.