Hallo Bernd,

wie Dir Malte schon richtig beschrieben hat, die Achse ist auf beiden Seiten um den gleichen Betrag länger. 113 auf 119 bringt Dir insgesamt 6 mm, drei rechts und drei links. Und der Unterschied mitte/aussen ist mehr als drei Millimeter, Malte hat bei sich sieben gemessen, das würde zu einem 127mm Innenlager führen. Bis 122 kenne ich, und da fährt es sich dann schon recht breitbeinig. Im allgemeinen wird ein möglichst eng stehendes Pedal bevorzugt, auch bei mir ist das so. Wie es bei Dir ist, kannst nur Du wissen oder herausfinden. Wenn Du keine Klickpedale fährst, sondern die Füße nach Gusto auf die Pedale stellst, dann sieh Dir mal die Kurbel von Deinem jetzigen Rad an. Wenn die Arme innen Scheuerspuren tragen oder wie poliert aussehen, dann gehörst auch zu denen, die ein kurzes Innenlager möchten. Wie gesagt, den einen stört's, den anderen nicht, und wie es bei Dir ist, kann Dir niemand voraussagen.

Bei den Rahmen ist es generell (nicht, dass es auch hier keine Ausnahmen gäbe) so. Ein Rennradrahmen hat 425mm Hinterbaulänge, das Ausfallende ist 130mm und der Durchlass für die Reifen ist auf ca. 27mm begrenzt. Für so etwas ist die verwendete Kurbel gedacht. Bei einem MTB sind 452mm Kettenlänge mittlerweile auch ein gängiges Maß, die Hinterbaubreite ist 135mm und der Durchlass für die Reifen mittlerweile bei über 60mm angelangt. Der Aussendurchmesser der Reifen ist mittlerweile auf gleichem Niveau. Das bedeutet, die Hinterbaustreben müssen beim MTB bereits kurz hinter dem Tretlager ordentlich auseinander, damit der dicke Reifen dawischen passt. Es gibt beim MTB zwei übliche Kettenblattkombinationen. Am häufigsten 22-32-44, und -eher seltener werdend- die 26-36-48. Die Kontur der Kettenstreben ist daran ausgerichtet. Bei Trekking- und Reiseradrahmen 28" sieht es wieder anders aus. Mit 60er Reifen sind sie im Durchmesser und somit in der Kettenstrebenlänge eine gute Nummer über den anderen, wegen der Geradeauslaufstabilität sind die Hinterbauten manchmal auch nochmal ein bisschen länger als minimal erforderlich.

Üblicherweise wird das Innenlager so lang wie nötig und so kurz wie möglich gewählt. Enger zusammenstehenden Füße werden allgemein angenehm empfunden, die Pedale setzen in der Kurve später auf, usw. In der äußeren Position wird Dein 39er auch beim kurzen Innenlager wohl nicht mit dem Rahmen kollidieren, denn da ist beim MTB ja wenigstens ein 44 vorgesehen, innen hoffentlich auch nicht, denn Du hast ja dann vor, ein beidseitig 3 mm breiteres Lager zu verwenden. Wobei noch bedenken bestehen, ob die Kettenlinie bei "nur" 3mm mehr mit der inneren Position hinkommt. Wenn Du nicht gerade ein super-hyper-tralala-Innenlager verwendest, ist eine nicht optimale Entscheidung aber keine große Sache, also nur Mut und los geht's.

Die Kurbel hast Du doch schon, oder? Miss doch einfach mal den Abstand zwischen Kurbel und Kettenblatt. Wenn der Schutzring da noch dazwischen passt, ist es die sauberste Lösung, und du bist mit dem kürzeren Innenlager (hoffentlich) gut bedient.

Grüße
hans-albert