wie weit oder nah kommen den Bären an ein Zelt in der Nacht dran?
Hallo Thomas,
ich will Dich ja nicht verunsichern, aber hier mal zwei Episoden, über die während meines Kurzaufenthaltes in Banff in der Lokalpresse berichtet wurde:
1. Ein schöner Wandertrail außerhalb von Banff wurde für einige Zeit gesperrt, weil, wie man sich ausdrückte, "ein neugieriger junger Grizzly seine Nase in das Zelt eines Campers gesteckt hatte" Dem Camper ist nichts passiert, der Bär soll sich einfach nach der "Zeltbesichtigung" davon getrollt haben. Die Sperrung war nur eine Vorsichtsmaßnahme, da es ein für die Parkverwaltung unbekannter, quasi durchreisender, Bär war.
2. Auf dem Campingplatz am Rande von Banff trieben sich seit einigen Tagen zwei junge Grizzlies, die wohl im ersten Jahr ohne Mutter unterwegs waren, herum. Zunächst hatte man versucht, die Tiere einzufangen und anderswo auszusetzten. Das Einfangen und Aussetzen war jedoch ein Flopp, die Tiere kamen zurück nach Banff. Trotz verschiedener Proteste des Campbetreibers hatte die Parkverwaltung dann beschlossen, die Tiere zwar zu beobachten, aber ansonsten gewähren zu lassen. Nach Einschätzung der Parkverwaltung ging von diesen Bären keine Gefahr aus, da sie sich wie ganz normale wilde Bären verhielten und sich noch nicht einmal für die Mülltonnen im Camp interessierten. Es war halt genug natürliches Futter verfügbar.
Diese Beispiele hatten mich während meiner Tour darin bestärkt, dass man zwar die allgemeinen Empfehlungen für "Bärengebiete" und insbesondere konkrete Einzelwarnungen der Parkverwaltungen bzw. Forstbehörden beachten sollte, sich aber ansonsten auch darauf einlassen darf, in Bärengebieten mit den Bären zu leben und dort ohne besondere Angst durchradeln kann.
mfg
- horst -