Hallo Thomas,
auch ich finde die Strecke für deinen Zeitplan etwas zu lang, aber vielleicht steigst Du ja auch mal in einen Überlandbus, um weniger interessante Strecken abzukürzen. Gerade Vancouver Island ist traumhaft, an der Pazifikküste für meinen Geschmack leider etwas zu gut erschlossen.
Zum Thema Bären:
Grundsätzlich sollten alle Sachen die irgendwie riechen ein gutes Stück vom Zelt entfernt aufbewahrt werden (hierzu zählen neben Nahrungsmitteln z.B. auch Zahnpasta, Duschzeug, Sonnencreme, etc.). In den Nationalpaks gibt es bei den Campgrounds zu diesem Zweck sogenannte bear-boxes (Metallschränke) oder bear-poles an denen man sein Futter hochziehen kann, damit der Bär nicht drankommt (ein Nylonsack wo die Sachen reinkommen ist in diesem Fall selbst mitzbringen). Gekocht werden sollte auch immer mindestens 50-100m vom Schlafplatz entfert. Wenn man diese beiden Regeln beherzigt kann man schonmal entspannt schlafen, da Bären an Zelte in denen sie keine Nahrungsmittel erschnuppern nicht drangehen - ist wirklich so.
Begegnungen mit Bären:
Eine Begegnung mit einem Bären stellt in aller Regel kein größeres Problem dar, wenn man sich richtig verhält. Richtiges Verhalten: Abstand halten, den Bären auf sich aufmerksam machen solange er noch in einiger entfernung ist (nein ihn zu Tode zu erschrecken ist keine gute Idee), langsam im Rückwärtsgang den Rückzug antreten, keinesfalls wegrennen). Hierzu gibt es aber eine wichtige Ausnahme: Gerät man zwischen eine Bärenmama und ihre Jungen (cubs), wird sie angreifen. Also Augen auf!
Bärenspray ist ein effektives Mittel um angreifende Bären abzuwehren, allerdings bleibt dir dazu nicht viel Zeit (das Zeug sprüht so ca. 8-9m und ein angreifender Bär bewegt sich mit ca. 40km/h=11m/s).
Wenn ein Bär sich aufrichtet ist das keineswegs eine Drohgebärde, sondern dient ihm zur besseren Übersicht.
An deiner Stelle würde ich mir wegen der Bären keine übermäßigen Sorgen machen. Alle meine Begegnungen mit Bären (so ca. 15-20 mal schon, zweimal davon auch näher als mir lieb war) liefen absolut problemlos. Teilweise habe ich sogar die Möglichkeit gehabt diese faszinierenden Tiere zu fotografieren.
Zum Thema Cougars:
Gerade auf Vancouver Island ist die Population verhälnismäßig dicht. Diese Tiere sind allerdigs äußerst scheu und halten sich fern von der Zivilisation. Mein Onkel, der seit 35 Jahren in Kanada lebt und lange Zeit als Wanderführer gearbeitet hat, kann seine Begegnungen mit Berglöwen an einer Hand abzählen.
Gruß
Paul