Wertvolles auf Reisen Auf meinen jämmerlichen Ausflügen ist stets nur die Armut im Gepäck, denn Wohlstand, den ich herumzeigen könnte, besitze ich nicht.
Mein altes Billigrad hat viele Kratzer, aber es fährt Berge hoch und auf der anderen Seite wieder runter.
Ortlieb, Garmin & Co. schlepp ich auch nicht mit und hab trotzdem Spaß an der frischen Luft.
Zelt, Klamotten und der ganze Krempel: nur Billigstkram, kein einziges Wertstück.
Wichtig ist mir, daß die Bremsen gut geölt sind, und daß es keine Geschwindigkeitsübertretungen gibt. Da bin ich ängstlich.
Manchmal kam es zu Problemen mit den Hoteliers, wenn die mein Rad in der Garage einpfänden wollen für den Übernachtungspreis.
Ich lasse mich für gewöhnlich nicht in der Garage einpfänden und erkläre dann den Restwert meines Gefährts mit maximal 50 Euro (hat etwa 40 tkm jetzt und sehr viele Kratzer, alle Komponenten billig bis auf Schwalbe-Reifen

).
Dann scheuen die Wirte den Versteigerungsaufwand und das Radl bleibt frei auf der Straße stehen über Nacht.
Ich zahl eh immer im Voraus, manche merkwürdigen Kassierer können das aber nicht buchen.
Natürlich gibts Jux-Diebstähle, und einen wiederverkaufbaren Fotoapparat führe ich auch mit.
Dagegen behelfe ich mir mit dem Standard-Rezept: Lenkertasche mitnehmen, und Radtaschen gegen einfaches Abziehen mit Leichtschlössern sichern, Laufrad mit Normalschloss blockieren.
Also vor dem Wegnehmen meiner Sachen durch böse Menschen, die mir meinen schäbigen Besitz streitig machen wollen, habe ich keine Angst.
Es kommt aber dauernd vor, daß ich selbst was verschaffe: Hüte, Hosen, Tachos, Remote-Controls und Karten werden liegengelassen, die ach so wertigen Fahrradteile zerbrechen vor Anstrengung und manchmal wars auch schon soweit, daß alles zusammen in den Orkus zu stürzen drohte.
Weil aber eben nix so teuer ist, daß es nicht wieder zu kriegen wäre, habe ich keine Verlustängste.
Und kann ich mich ganz am Dahinrollen erfreuen.