Hallo Tine,

zum Thema 'unverständliche Hilfe' fällt mir auch noch eine ein. Schauplatz Finnland, eine Gegend, in der es zwar keine Orteschaften gibt, aber immer wieder einzelne Höfe an der Strasse stehen. Auf dieser Strasse bricht uns eine Speiche (ungewöhnlicherweise am Gewinde, aber das nur nebenbei). Wir schieben das Tandem in eine Hofeinfahrt, um von der Strasse weg zu sein und beginnen, das Hinterrad auszubauen.
Nach einiger Zeit kommt von recht weit von der Strasse weg liegenden Hof zuerst ein Knirps vorbei, der uns erstaunt anguckt wieder verschwindet und dann mit seinem Opa (nehm ich mal an) im Schlepp wiederkommt. Wir haben schon Bedenken, dass er uns vertreiben will, schliesslich können wir uns aber nicht verständigen. Es kommt aber ganz anders: er schaut sich die Sache an, geht und kommt mit einem riesigen Schraubenschlüssel und einer Ölflasche wieder, die er uns gestenreich anbietet. Wir versuchen ihm klarzumachen, dass wir alles notwendige dabei haben, aber er drängt es uns weiter auf. Also ölen wir halt auch noch die Kette. Dann kommt ihm noch eine Idee: er schickt den Kleinen weg, der mit einer Rolle Küchenpapier wiederkommt. Das ist nun wirklich eine sehr gute Idee, denn wir sehen aus wie Sau. Die ganze Szene wird begleitet von einem Wortwechsel, den der jeweils andere nicht versteht. Denn ausser 'kiitos' (danke) können wir kein finnisch, unser Gesprächspartner gibt zumindest nicht zu, wenn er unser englisch oder deutsch versteht. Aber seine Hilfsbereitschaft, wenn sie auch nicht sehr zielgerichtet war, hat mich sehr beeindruckt.

Martina