In Antwort auf: iassu
Es gibt immer mehr Zeitgenossen, die keine Vorstellung von Geografie haben, die keine Ahnung haben, wo welche Länder liegen, die Probleme haben mit einer Kartendarstellung, wenn sie nicht nach Norden fahren, die keine Entfernungsgrößenordnungen schätzen können. Bevor das alles nicht wenigstens rudimentär im Kopf ist, ist jedes Fahren mit Garmin, Google etc. Blindflug.

Es besteht m.E. ein sehr großer Unterschied zwischen einer Vorstellung von Geographie (d.h. Orte auf einer Karte lokalisieren können, einzuschätzen, wie weit das ungefähr von hier weg ist oder auch z.B. zu bemerken, dass die Bretagne eben nicht vieel weiter im Norden liegt als Stuttgart und dass das deshalb keine Erklärung dafür ist, dass es dort immer kalt ist...) und der Fähigkeit, sich unterwegs kleinräumig aufgrund einer Kartendarstellung zu orientieren. Für letzteres braucht man nicht in erster Linie Geographiekenntnisse, sondern so etwas wie räumliches Vorstellungsvermögen bzw. die generelle Fähigkeit, ein Bild in die Realität zu übertragen.

Und da Falk die Schule erwähnt hat: Schulstoff war zumindest bei mir ersteres, letzteres wurde wenn überhaupt darüber gesprochen wurde als selbstverständlich vorausgesetzt.

Für mich bedeutet das konkret: mit einer Übersichtskarte kann ich durchaus was anfangen. Ich kann planen, wo ich überhaupt gerne hin möchte, kann abschätzen, wie weit das von hier weg ist, kann eine grobe Vorstellung entwickeln, über welche Bahnstrecken man da hin kommt (da war ich früher allerdings besser). Aber für die ganz konkrete Orientierung vor Ort benutze ich sehr gerne ein Hilfsmittel.