Ich nutze auf meinem Rohlofrad VsF TX 1000 seit 8 Jahren die Andra 30 (ca. alle 2 Jahre neu wg. Felgenbremsenverschleiß) und hatte letztes Jahr das erste Mal einen Speichenbruch an der ca. 5 Monate neuen HR-Felge, die Monate zuvor umgespeicht und später zentriert wurde.
Frage: Empfiehlt es sich die Andra 40 für das Reiserad wg. der hohen Zuladung zu nehmen um evtl. das Risiko eines Speichenbruches zu minimieren oder reicht die Andra 30 wie beim bisherigen Rad völlig aus, da es keinen nennenswerten Unterschied macht?
Über Rückmeldungen vorab besten Dank.
Laufradbau ist eine Wissenschaft für sich und neben den reinen Materialeigenschaften kommt es dabei ganz erheblich auch auf die Einspeichqualität und, was die Belastung der Felge betrifft, das Zusammenspiel von Felgenbreite, Reifenbreite und Luftdruck an. Sobald du einen der Faktoren aus der Betrachtung heraus lässt, wird es schwer etwas konkret zu sagen.
Die Andra 30 hat 19mm Maulweite, die Andra 40 hingegen 25mm. Entsprechend gehören belastbar da ganz verschiedene Reifen drauf.
Die nach wie vor gültige Faustregel ist "Reifenbreite nicht (wesentlich) mehr als doppelte Maulweite". Auf die Andra 30 würde ich also maximal so 42er Reifen packen, die Andra 40 steckt auch nen 55er Reifen weg. Man kann auch dickere Reifen drauf machen, muss dann aber mit dem Luftdruck drastisch runter gehen (Stichwort Kesselformel). Das verbietet sich am Reiserad eigentlich, weil damit das Risiko von Durchschlägen inakzeptabel rauf geht.
Speichenbrüche gibt es vor allem bei zu lasch eingespeichten Laufrädern da würde ich nie Kompromisse eingehen, zu ladschert eingespeichte Laufräder sind Pfusch. Das hat mit der konkreten Felge weniger zu tun. Eine stabile Felge macht es aber leichter eine hohe Speichenspannung zu erreichen.
Andra 30 und Andra 40 sind beide sehr solide und etablierte Reiseradfelgen; die Rigida Grizzly ist mit der Andra 40 ganz gut vergleichbar, hat nur eine etwas andere Nippelaufnahme (gepunzt vs. Ösen). Die Grzzly läuft bei uns im Reisetandem. Wir mögen damit zwar nicht ganz die vielen Mm wie andere Reiseradler zusammen bekommen, aber für mich ist sie da über alle Zweifel erhaben.
Hast du in Erfahrung gebracht, wo das 160mm-Limit der Schreibenbremse her kommt?
Bei der Gabel würde ich es sehr ernst nehmen, ich hab schon mehrere gebrochene Alu-Gabeln gesehen. Aber Gabeln sind letztlich auch nur eine Fahrradkomponente und ließen sich tauschen.
Was die Hinterradbremse betrifft, so stellt hier die Physik meist eher die Grenze dar, sobald das Hinterrad blockiert, ist die Spitzenbelastung auf die Bremse wieder raus. Und rein geometrisch ist der Fahrradhinterbau deutlich solider als die Gabel, sprich solange eine entsprechend große Bremsscheibe da geometrisch rein passt, sollte sich das vermutlich schon ausgehen. Nur willst du die große Bremsscheibe halt auch eher vorn als hinten haben, weil vorn halt auch der viel größere Teil der Bremsarbeit geleistet wird.