... zum Thema Sicherheit: aus strukturmechanischer Sicht ist die Versagenssicherheit bei (statischer) Druckbelastung im Rohr geschwächt, d.h. die kritische Knicklast des Rohres wird geringer sein als "vorher". Das (statische) Zugverhalten des Rohres bleibt relativ unbeeindruckt durch die Beule. Die (statische) Biegefestigkeit wird ebenfalls geschwächt sein. Das Rohr sieht im Betrieb Zug, Druck und Biegebelastung je nach Fahrsituation (jetzt erwarte ich wieder ein fachmännisches "Quatsch" der üblichen "Freundlichen") mit statischen und dynamischen Anteilen, wobei die Biegebeanspruchung im Muffenbereich am höchsten ist. Zug- und Druckbelastung sind im gesamten Rohr konstant. Die Beule liegt hinsichtlich der reduzierten Knicklast nahezu an der ungünstigsten Stelle (Mitte des Rohres).
Die Dauerfestigkeit des Bereiches um die Beule ist ebenfalls geschwächt (Zug/Druck & Biegung); einerseit treten hier jetzt durch den unguenstigen Geometrieverlauf des Rohres Spannungsspitzen auf, welche die Dauerhaltbarkeit negativ beeinflussen (können)- andererseits könnten in diesem Zusammenhang durch die lokale plastische Verformung des Materials die Werstoffkennwerte an dieser Stelle negativ verändert sein.
Weitgehende Zustimmung zu deinen Ausführungen.
Wobei nebst Biege- auch reichlich Torsionskräfte auf das Oberrohr wirken.
Ich hatte eine ähnliche Delle mal am Oberrohr eines Rennradrahmens (Reynolds 853 mit ca. 0,45 mm Wandstärke). Die Weiterbenutzung hat nach einiger Zeit und weiteren 15'000 km zu Rissbildung an der etwas scharfkantigen Kante der Beule geführt.