Hinsichtlich Korrosion gibt es keinen Unterschied zwischen Rillenkugellagern und Konuslagern. Wenn sie Wasser abgekommen und dieses ins Fett eingewalkt wird, dann verliert das Fett seine korrosionsschützende Funktion und es beginnt. Es hat sich nur bei Fahrrädern über Jahrzehnte/Jahrhunderte eingebürgert, mit solchen Lagern weiter zu fahren und den Konus halt etwa nachzuziehen. Das wäre völliger Unfug im Maschinenbau mit den üblichen, schnelllaufenden Lageranwendungen. Bei "Industrielagern" heißt die ähnliche Lagerform wie Konuslager eben dann Schrägkugellager mit eigenen Normreihen. Und natürlich auch diese korrodieren, wenn Wasser reinkommt (immer die Rostfrei-Versionen ausgeklammert).
Bei "Industrielagern" Rillenkugellager kann man nichts nachziehen, bei Schrägkugellager aber schon. Nur gibt es im Maschinenbau eine andere Qualitätswahrnehmung: Ankorrodierte Lager sind Lagerschaden und werden gewechselt und das Dichtungssystem überprüft. Fahrräder sind aber nun mal aus Sicht Maschinenbau minderwertige Technik mit minderwertiger Ausstattung etc. etc. und eben der Einstellung "... wenn's noch dreht, ist alles ok ....". Gut gedichtete und verarbeitete Konuslager sind schon ok, es sind halt Schrägkugellager. Neben mir liegt gerade eine neue HB-M8000 auf dem Tisch so als Anschaungsobjekt herum und die ist bzgl. Dichtungssystem schon einiges besser als günstigen Versionen incl. der Fertigung der Einzelteile.
Und ganz wesentlich ist wirklich die jährliche Wartung, weil damit auch ein schlechtes Dichtungssystem kompensiert werden kann. Das ist auch bei Rillenkugellagern so, nur macht sich keiner die Mühe, die Dichtscheibe vorsichtig abzuhebeln und einfach Fett rein zu drücken. Ergebnis: Das RKL verrostet, wenn das Dichtungssystem nicht gut ist.