Nach meiner Erfahrung in Schweden gehört zuerst und immer eine Zeckenzange in das Handgepäck, d.h. man sollte sie immer griffbereit haben, um bei Bedarf schnellstens reagieren zu können.
Ich halte lieber Fingernägel griffbereit. Deutlich besser als die Zeckenzangen die ich bisher probiert habe. Das Problem ist doch eher, dass man sich auf Radreise oft tagelang nicht duscht und die Zecken daher nicht unbedingt findet.
Nicht duschen und nicht nach Zecken absuchen ist zweierlei. ich hab mir angewöhnt mich unterwegs immer dann abzusuchen wenn ich Zeckengebiet verlasse, ab und zu auch während ich mich darin aufhalte. Als Wildzelter, der gerne und oft ohne Zelt schläft und sich dazu gerne ruhige Plätzchen sucht komme ich häufiger mit Zecken in Kontakt. Fingernägel (also nur Fingernägel) sind ungeeignet, zumindest so wie ich und die meisten anderen Menschen sie benutzen wird die Zecke dabei gequetscht und du injizierst dir möglicherweise ungesunden Inhalt. Messer Plus Fingernagel geht schon deutlich besser. Eigentlich kannst du die Zecke auch mit Messer oder Rasierklinge Hautnah abrasieren - auch damit verhinderst du das (weitere) Erreger eindringen und es geht schnell. Das der Kopf drinbleibt ist nicht schön (lokale Infektionsgefahr) aber Nachrangig, da es in erster Linie darum geht die Erreger für die Übertragbaren Krankheiten fernzuhalten.
Zeckenzangen bin ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich glücklich mit geworden. Am besten komme ich mit meiner Pinzette zurecht. Wichtig ist einzig dass man die Zecke spitz und nur nahe der Haut greift ohne den Körper zu quetschen. Noch besser ist es sich oft genug abzusuchen und die Zecke noch krabbelnd abzusammeln. Sprich nach Verlassen von Grassflächen oder ähnlichem einmal mehr oder weniger gründlichen Zecken-Check-Up. Ich bin damit ziemlich erfolgreich und sammel auf Tour bestimmt alle zwei Tage so ein Vieh ab bevor es sich eingegraben hat. Festgebissene hab ich fast gar nicht mehr.
Gruß
Jörg