Fragt sich noch, warum kennt CT die Fallstricke der SNCF-Tarife besser kennt als die SNCF selbst

Beide Systeme arbeiten beim Reservieren von Fahrradplätzen nach den selben Kriterien, d.h. sie machen eine soche nur zusammen mit einem Liegeplatz in bestimmten dafür vorgesehenen Abteilen. Der Unterschied besteht darin, dass, wenn kein solcher Platz frei ist oder der Fahrgast einen Sitzplatz wünscht, CT keinen freien Platz anzeigt, die SNCF dagegen einen freien Sitzplatz oder einen Liegeplatz in einem Nichtradlerabteil in Verbindung mit dieser "umsonst ohne Garantie"-Option. Angeblich behandelt das Buchungsystems auch die für Radler vorgesehenen Liegeplätze nicht besonders, so dass es vorkommt, dass zwar noch Radplätze aber keine zugehörigen Liegeplätze mehr frei sind.
Das mag ich so nicht recht glauben, da in meinen Abteilen immer nur Radfahrer waren und das Abteil auch immer direkt neben der Velokammer lag. Auch glaube ich nicht, dass die Buchungssysteme identisch sind, denn die SNCF (oder die anderen Agenturen) konnten das Rad ja schon seit ewigen Zeiten richtig buchen. Die nunmehr dem Kunden angebotene Selbstbuchung ist sicherlich auch in der Programm- und Maskengestaltung auf Nichtfachpersonal zugeschnitten, also verändert. Corporate Identity in der Außendarstellung muss auch noch berücksichtigt werden. Was da für Tücken drin stecken, kann das Fachpersonal "Buchungswesen" oft gar nicht nachvollziehen, weil es ein Problem des Fachpersonals "Buchungsprogrammierung" ist bzw. die Kommunikation zwischen beiden Gruppen hinkt. Ich kenne das hier auch aus dem Verlagswesen, wo einfachste Zusammenhänge bei der Programmierung große Probleme bereiten können.
Wahrscheinlich arbeiten die Agenturen und die SNCF mit dem alten System und der Internetkunde mit dem neuen. Das Web-Angebot wird also von den SNCF-Mitarbeitern täglich gar nicht "kontrolliert". Die Kinderkrankheiten kommen so erst über die Fehler bei Kundenbuchungen ans Tageslicht. Da sich nicht jeder beschwert (Radbuchungen sind selten, zumal im Winter), dauert das ein Weilchen. Die Probleme mit Nachtzügen, die gar nicht (rechtzeitig) im System auftauchen, aber trotzdem verkehren, sind ja auch ein Hinweis darauf, dass es Probleme in der NZ-Buchung seit Jahren generell gibt. Gegenüber dem TGV sind die NZ aber ein Stiefmütterchen-Betrieb (vgl. andere Bahngesellschaften in Europa dito). Im letzten Jahr im Streikbetrieb habe ich ja ncoh viel handgeschriebene Zettel gesehen - so weit ist es also mit dem digitalen Fortschritt noch nicht.