1. Wenn ich da solche Allerwelts-MTB-3fach-Kurbeln mit 50mm Kettenlinie nehme und das kleinste Kettenblatt demontiere, müsste ich doch mit den beiden verbleibenden KBs annähernd genau symmetrisch links und rechts der Rohloff-Kettenlinie (54mm) landen oder? Gibts da noch was anderes dabei zu beachten?
Das sollte wohl passen. Sooo wichtig ist die Kettenlinie hier nicht. Man fährt ja eh Schaltungsketten und der Schräglauf ist bei der Nabenschaltung ja viel geringer als bei einer Kettenschaltung.
2. Auf der Rohloffseite werden für Fahrer wie mich (>100kg) die möglichen Übersetzungen begrenzt, damit das Getriebe nicht überlastet wird. Und damit die Halbsprünge mit den beiden Kettenblättern funktionieren, bin ich zusätzlich eingeschränkt (außerdem solltens ja möglichst nur die günstigen bereits montierten KBs sein). Die Konfiguration die ich nun rausgesucht habe, hätte hinten 16Z und vorne 40+48Z. Ergibt kürzeste Entfaltung ca. 1,60m bei 622-50/60mm, das wäre für mich OK. Ist es nun ein Problem hinsichtlich der Abnutzung beim Antrieb, dass die Zähnezahlen bei beiden Kettenblättern ein Vielfaches des Ritzels sind oder ist das zu vernachlässigen oder gar nur eine Mär?
Gerade mit zwei Kettenblättern würde ich durchaus das Risiko eingehen, mit dem kleinen Blatt die Grenze zu unterschreiten. Entscheidend ist das Drehmoment, was an der Nabe ankommt. Im kleinsten Gang und auf dem kleinsten Blatt große Wiegetritteinlagen starten, würde ich dann tunlichst unterlassen. Das ist aber nicht weiter tragisch. Wenn man wirklich Wiegetritt fahren will, schaltet man in der Regel ein ganz paar Gänge vorher hoch. An deiner Stelle würde ich dann auch vorn aufs große Kettenblatt legen.
Was die Zähnezahlen betrifft: Da ist der ggT (größte gemeinsame Teiler) von Zähnezahl hinten, Zähnezahl vorn und Anzahl der Kettenglieder ausschlaggebend. 48/16 wäre also nur dann ein Problem(chen), wenn die Kettengliederzahl durch 16 teilbar ist (oder zumindest duch 8); Bei 40/16 wäre es ein Problem(chen) wenn sie durch 8 teilbar wäre. Bei Zweifachblatt kommt jetzt noch ins Spiel, wie sich die Kette beim Rauf- und Runterschalten anders verhält. Müsste schon sehr "mit dem Teufel zugehen", wenn das Problem sich hier nicht gänzlich egalisiert. Ansonsten würde ich den Effekt nicht überbewerten. Grundsätzlich würde ich nach passenden/sinnvollen Zahlen schauen, dann auf den Preis und erst wenn dann noch keine Wahl klar ist, würde ich die Kombination mit dem kleinsten ggT nehmen.
3. Wie muss ich mir das mit der Drehmomentbegrenzung vorstellen: Wenn ich das unterschreite (z.B. um mehr Auswahl bei den Zähnezahlen zu haben), belaste ich da das Getriebe dann in jedem Gang mehr als zulässig (was ich befürchte) oder nur z.B. in den leichtesten Gängen? Das wäre für mich hinnehmbar, wenn ich bei entsprechender Konfiguration die 1-2 Gänge < 1,60m nicht nutzen dürfte.
Die Belastung trifft wohl alle Gänge (denn sie bezieht sich auf das Eingangsdrehmoment, was gangunabhängig ist). Aber ich vermute, dass die Gänge unterschiedlich sensibel reagiern werden. Genau weiß das aber wohl nur die Firma Rohloff.
Wirklich halfstep würde ich an deiner Stelle (wie du es ja auch nicht vorgesehen hattest) eher nicht machen sondern noch die Chance auf eine leichte Spreizung der Übersetzung nutzen. Ich könnte mir z.B. 48/40-17, 46/38-17 oder auch 50/41-17 vorstellen.