Klares VETO.
1,5 mm Speichen ergeben kein dauerhaltbares Laufrad.
Hinten rechts, wo die Antriebskräfte übertragen werden, gehören mindestens 1,8 mm Speichen. Die Torsionssteifheit leidet sonst extrem und die linken schwächer gespannten Speichen brechen unter der häufigen Entlastung.
Bei sehr kleinen Laufrädern mag das aufgrund der kurzen Speichenlängen und damit geringerer Dehnung anders sein, jedoch bei 26 Zoll und 28 am mit recht flachen Felgen, bitte nicht, schon gar nicht am Reiserad.
Man merkt auch bei Seitensteifheit, dass ein Laufrad mit nur 1,5 mm Speichen am Hinterrad merklich abfällt, sowohl beim Laufradbau, wie auch beim Cyclocross mit eng stehenden Mini V-Brakes.
Ich würde sie sogar noch nicht einmal am Vorderrad eines voll bepackten Reiserades in meiner Gewichtsklasse verbauen, owbohl ich gern sehr komfortbetont fahre.
Aber die dünnen 1,5 mm Speichen verleiden einem unter der Belastung die Lenkpräzision und auch den gelegentlichen Wiegetritt - Das bei 80 kg Fahrer mit 30-40 kg Gepäck.
Ich stimme Andreas zu, für ein haltbares Laufrad sind viele dünne Speichen und eine steife Felge die besten Voraussetzungen.
Ich fahre am Fern-Reiserad seit 40'000 km 2/1.5er Speichen (Revos) im 559er-Vorderrad, 32 Loch, alte Dura-Ace-Nabe, leichte schmale Felge von 425 g (DT XR 4.1). Probleme gab es nie, auch nie hinsichtlich Steifigkeit. Das Vorderrad war u.A. im Einsatz auf mehr als 10'000 km in Australien, in den Anden, etliche tausend Kilometer Schotterpisten (manche übel bis zur Unfahrbarkeit) mit Lowrider-Gepäck. (Körpergewicht 72 kg, Gepäck zwischen 10 und 35 kg je nach Versorgungslage)
Am scheibengebremsten MTB fahre ich seit neun Jahren vorne und hinten links dieselben dünnen Speichen, seit 2 Jahren in grösseren 622er-Laufrädern (32 Loch), Steifikeitsprobleme sehe ich keine.
Hinten rechts sind m.E. meist 2/1.8er angebracht, die Seiten-Steifigkeit leidet sonst zu sehr.
Ok, beim 26 Zoll Vorderrad mögen die dünnen Stäbchen gehen.
Aber bei 28 Zoll, egal ob 15c oder 19c Felge, bei Beladung wird das Rad trotz 36 Speichen irendwie schwammig. Was auch kein Wunder ist, 36 1,5 mm Speichen habe in der Summe gerade einmal die Querschnittsfläche von 20 2 mm Speichen.
Hingegen mag ich
ohne Gepäck bei so vielen (36) Speichen nur ungern 1,8 mm Speichen fahren. Man kann nicht so lange dauerhaft schnell auf Kopfsteinpflasterpisten fahren.
Ich habe mir erst kürzlich die Mühe gemacht meine subjektiven Eindrücke über meine Laufräder der letzten 17 Jahre zu hinterfragen. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es wohl an der Summe der Querschnittsflächen der Speichen eines Laufrades liegen muss.
Weniger relevant dagegen war es, ob eine knapp 5 mm höhere und/oder 2-4 mm breitere Felge verbaut war.
Selbst eine labile Mavic Open SPORT (schwächer geht es wohl nicht), fährt sich mit 36 1,8 mm Speichen auf Kopfsteinpflaster einfach bescheiden.
Eine CXP 33 oder 19 C Trekkingfelge mit gleichen Reifen/Schläuchen ist deutlich angenehmer auf so einer Strecke.
Und dann wunderte ich mich warum 3 verschieden Laufräder mit 20 mm Speichen ähnlich angenehm übers Kopfsteinpflaster rollen.
So bald ich aber 20 kg Gepäck damit durch die Gegend fahre, werden aus den komfortablen Laufrädern, Laufräder, die sehr unwillig bei schnell gefahrenen Kurven reagieren.
Die naheliegenste Erklärung, ist die Summe der Querschnittsflächen der verbauten Speichen.
Genau aus diesem Grund können Rennradler teils nur 20 2 mm Speichen am
Hinterrad fahren
bei gleicher Stabilität wie ein 36 Speichen Hinterrad mit lediglich.
Sogar die von mir registrierten Haltbarkeiten bei gleich schweren Fahrern sind fasr ähnlich. Erste Speichenbrüche stellen sich bei um die 20.000 km ein. Ein kleines Plus von 5000 km gibt es für das Vielspeichenlaufrad. (Ich hätte nicht gedacht, dass das Plus so gering ausfällt.) Aber wie gesagt, das gilt für 80-90 kg Fahrer ohne Gepäck.
Mit Gepäck oder bei schwereren Fahrern verkürzt sich die Haltbarkeit drastisch.
(Sonderformen z.B. der 2:1 Einspeichung mit 7 Speichen links und 14 rechts und zudem ausgeklügelter Felgen- und Nabengeometrien (Offset, extrem großer Nabenflansch rechts) bleiben werden bei diesen Aussagen nicht berücksichtigt.)
Bei den kleineren 26 Zoll Laufrädern kann es aufgrund der geringeren Länge (ca. 3 cm) und damit Dehnung der Speichen etwas unterschiedlich sein, wie die hinteren Antriebsspeichen auf die Kräfte des Antriebs reagieren.
Kritisch ist der Punkt, wo die Torsion der Nabe zur Felge so groß wird, dass die linken schwächer gespannten Speichen völlig entlastet werden. (Bei Nabenschaltungsfahrern mit geringere Laufradasymmetrie ist das wieder anders.)
1-1,5° Torsion sind unkritische Werte, über 2° Torsion der Nabe zu Felge bedeutet es zumindest für meine Gewichts- und Leistungsklasse, dass ich mich ab ca. 15.000 km auf die ersten Speichenbrüche einstellen kann.
Aber das sind wir uns ja einig, besser 1,8 mm Speichen rechts am Antrieb.
(Allerdings nicht
primär wegen der schlechten Seitensteifheit, sondern wegen der Torsionssteifheit.)