[ ... ]Die Scheibenbremsen in Stahl/Alu-Sandwichbauweise halten dem nicht Stand und der Alukern kann dabei schmelzen, was einen Totalausfall des Bremssystems zur Folge haben kann und dies ist inakzeptabel und lebensgefährlich (Test dazu - Zeitschrift "Tour" Nr. 6 2014 ab Seite 32).
Dort wurden auf Leichtestbau getrimmte Rennradbremsen getestet. Hast Du schon mal eine gescheite MTB-Bremse in der Hand gehabt? Das sind ganz andere Kaliber.
Und von wegen Alukern: das ist genau ein Hersteller, der solche Scheiben anbietet. Und das nicht mal ausschließlich. Es gibt also noch genügend Auswahl unter den Stahlscheiben. Sogar welche mit Innenbelüftung.
Bei uns Schwergewichten ist das eher schwierig. Das ist ja eine gewaltige Masse, die da im Zaum gehalten werden muss. Ich habe mich für die V-Brakes entschieden und habe einfach ein besseres Gefühl dabei.[ ... ]
Ich wiege naggisch knapp 100 kg, mit Ausrüstung und Rucksack auf dem MTB also sicher was in der Gegend von knapp unter 110 kg. Auf dem Alltagsrad mit Gepäck und (bis vor kurzem) mit dem Junior im FollowMe im Schlepptau kommen da nochmal ein paar kg mehr dazu. Auf beiden Rädern habe ich normale 180er- (Shimano) bzw. 185er-Scheibenbremsen (Avid). Die habe ich noch nie zum Faden bekommen, egal wie steil es bergab ging oder wieviel Gepäck ich hinten drauf hatte. Dass heutige, richtig dimensionierte Scheibenbremsen schnell zum Faden zu bringen sind, halte ich also aus eigener Erfahrung (und der vieler Leute, die ich vom Mountainbiken kenne) für ein absolutes Gerücht. Dagegen ist einem Freund (auch ca. 100 kg), der bis vor kurzem noch Felgenbremsen am MTB hatte, schon zweimal ein Schlauch geplatzt. Und auf meinem Rennrad mit Felgenbremsen fühle ich mich in den Bergen nicht wirklich wohl, weil ich mir beim Kontrollgriff nach Abfahrten schon mehrmals Finger-Aua geholt habe.
Und für die Leute, denen die regulären Scheibenbremsen nicht reichen, gibt es auch noch die Vierkolben-Downhill-Bremsen wie z.B. die Shimano Saint oder die neue Magura MT9. Das sind Wurfanker, die man zumindest beim normalen Mountainbiken nicht zum Faden bekommt, wenn man diversen Tests glauben darf (die beiden zitierten Bremsen kenne ich allerdings nicht aus eigener Erfahrung).
Bevor Du also "weil Du ein besseres Gefühl dabei hast" Sachen über Scheibenbremsen schreibst, die offensichtlich nicht richtig sind bzw. auf falschen Voraussetzungen basieren, solltest Du erstmal eigene Erfahrungen mit einer aktuellen Scheibenbremse sammeln.