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#94497 - 06/10/04 09:48 PM
Sind Radtouren in Mode???
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habe langsam das gefühl das halb-dtl. inzwischen radtouren unternimmt. man sieht echt viel mehr leute als noch vor wenigen jahren die voll bepackt durchs land ziehen. als ich 1996 zum ersten mal in schweden mit dem rad war das haben wir 1 !!!!!! anderen radfahrer im hochsommer in 3 wochen getroffen. auch auf island ist deutlich mehr los. habe echt das gefühl das es inzwischen "in" ist radtouren zu unternehmen. soll jetzt nicht negativ gemeint sein aber irgendwie verliert es doch ein wenig an reiz wenn hinz und kunz das gleiche machen. wie seht ihr das??
der jakob
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#94498 - 06/10/04 09:49 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Ähnlich. Und ich finde es schön.
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#94499 - 06/10/04 09:52 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Harald Legner]
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Ähnlich. Und ich finde es schön. Ja. Und jetzt müsste das noch die Bahn AG auch erkennen und die Fahrradmitnahme verbessern.
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#94504 - 06/10/04 10:10 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Hallo Ja, es ist definitiv so. Radreisen stellen eine Art Abenteuerreisen dar, die jedermann machen kann und sind wirklich sehr im Trend. Gruss Michi www.bikevisions.ch.vu
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#94518 - 06/11/04 04:56 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Hallo Jakob, Deine Beobachtungen sind völlig richtig und der Wunsch nach Radtouren wird kommerziell immer stärker ausgenutzt. An solchen organisierten Touren müssen die Reiseveranstalter richtig Geld verdienen, denke, der Profit ist da viel größer als bei "normalen" Reisen. Da ich Gruppenaktionen generell nicht leiden kann, kommt das für mich sowieso nicht in Frage, aber wenn man sich mal einige Preisangebote für Reisen mit dem Rad ansieht, kann einem schon der Hut hoch gehen. Gruß Wolfgang
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#94524 - 06/11/04 06:40 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Muß man sich elitär fühlen, um Spaß an einer Reise zu haben?
Machst du Urlaub, damit andere über dich reden: "Wie aufregend!"
Erik
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#94526 - 06/11/04 07:01 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Du hast schon recht. Man sieht es auch daran, daß Aldi-Lidl-Penny und co. Fahrradtaschen und sonstiges Zubehör verkloppen. Und das recht häufig. Aber, was solls. Ist doch immer noch besser, wenn die selbe Klientel mit dem Auto spazierenfahren würde. Außerdem sind die anspruchsvolleren Strecken immer noch nicht überfüllt. Wer gemütlich eine Schnellrunde an Deutschlands Flüssen machen will, hat allerdings verloren Tschüss, Michael
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#94529 - 06/11/04 07:18 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Hallo Jakob, Also ich finde es gut, daß immer mehr Leute Radtouren machen. Ich weiß nicht, warum mir meine Touren deswegen weniger Spaß machen sollten. Aus Umwelt-, Gesundheits- und auch aus allen anderen Gründen ist es doch ausgesprochen begrüßenswert, daß immer mehr Leute Rad fahren und auch Radtouren unternehmen. Ich war übrigens 1993 oder so das erste mal in Schweden. Das war meine erste Radtour überhaupt. Wir waren nur ganz im Süden unterwegs und mein Eindruck war damals schon: Mensch, sind hier viele Radtourer unterwegs. So verschieden können persönliche Erfahrungen ausfallen.
Gruß Georg
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#94534 - 06/11/04 07:25 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Krakonos]
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Hi, nicht nur "andecdotal evidence" spricht dafür, dass wir voll im Trend liegen In der . ADFC-Radreiseanalyse heißt es: Fahrradtourismus verzeichnet weiterhin starke Zuwächse: 2,25 Millionen Deutsche (2002: 2,0 Mill.) verbrachten im Jahr 2003 ihren mehrtägigen Urlaub "mehrheitlich im Fahrradsattel". Dies entspricht einem Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und geht fast vollständig auf Zunahmen im Deutschlandurlaub zurück. (F.U.R.)
Im Urlaub 2003 nutzten 43,5 Prozent (2002: 42,6 %) der Deutschen das Fahrrad als Urlaubsaktivität. 11,6 Prozent (2002: unverändert) gaben an, es "häufig" bis "sehr häufig" zu gebrauchen. (F.U.R.)
Fahrradurlaub nimmt auch zukünftig zu: 10,1 Prozent der Deutschen (= 6,5 Millionen; 2002: 11,5 %/7,4 Millionen; 2001: 7,9 %/5,2 Millionen) planen für die nächsten drei Jahre "ziemlich sicher" oder "wahrscheinlich" mindestens eine Radreise. (F.U.R.)
Ich bin aber auch von den Socken, wer sich unter meinen Kollegen und Bekannten so alles als Radreise-Urlauber outet! Beste Grüße Olaf
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#94548 - 06/11/04 07:57 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: redfalo]
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Ich bin aber auch von den Socken, wer sich unter meinen Kollegen und Bekannten so alles als Radreise-Urlauber outet!
Bei einem Großteil meiner Kollegen stößt meine Leidenschaft auf völliges Unverständnis. Wenn dann noch angesprochen wird, dass jemand fast jeden Tag 25 km mit dem Rad zur Arbeit fährt, kommt niemand auf die Idee, dass er das gerne macht. Stattdessen wird GEIZ unterstellt...!
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#94559 - 06/11/04 09:22 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Servus Jakob,
Radtouren/Radreisen sind definitiv in Mode! Und zwar verstärkt geführt bzw. ohne Gepäck. Gestern habe ich im Allgäu zur Mittagszeit an einem lauschigen Plätzchen eine Reisebus mit Radanhänger gesehen. Die Teilnehmer (alle mit eigenen Rädern wie ich vermute, denn von Aldi bis Schauff war alles dabei) wurden lecker begrillt und mit kühlen Geränken versorgt.
Sogar die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" berichtet von einer geführten Schlössertour an der Loire. Waren klasse Tips dabei.
Grüße aus Landsberg Jürgen
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#94562 - 06/11/04 09:26 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Tine
Unregistered
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Ich freue mich über jeden Radler, den ich unterwegs treffe und sollten es mehr werden, habe ich nichts dagegen. Wenn ich als Exotin reisen möchte, muss ich nur ein wenig weiter weg, das klappt schon.
Auf Bornholm, das für Langradler nicht gerade die Herausforderung bieten mag, traf ich letztes Jahr sehr viele Radreisende, u.a. viele Familien mit kleinen Kindern. Ich fand es wunderbar, viele Gleichgesinnte zum Schwatzen zwischendurch. Auf der Fähre zurück (TT) waren wir die einzigen Radler. Ich staunte sehr.
Wo mehr Radler sind, da wird auch die Infrastruktur für diese (Radmitnahme bei Bahn etc.) besser.
Für mich persönlich waren Radreisen lange Zeit ja auch "aus der Mode". Die Entscheidung, wieder mit dem Rad zu reisen, hatte etwas mit veränderten persönlichen Präferenzen, nichts aber mit Trends zu tun. Keiner wird sich nur, weil es "in" ist, für einen Urlaub aufs Rad setzen - und wenn doch, dann nur ein einziges Mal .
Tine
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#94565 - 06/11/04 09:32 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Anonym
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das können eigentlich nur Lagerfeld, Mooshammer und Co. beantworten Tatsächlich bieten in der heutigen Zeit, wo "die Mark" nicht mehr bei vielen locker sitzt, gerade Radreisen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Radreisen sind Aktivurlaub pur, die meisten (nicht alle) anderen Reisearten degradieren zum "bedientwerden". HS
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#94571 - 06/11/04 10:06 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Die Tatsache dass immer mehr Bundesbürger Radtouren unternehmen und somit auf die heilige Kuh und Statussymbol Auto verzichten finde ich persönlich sehr erfreulich. Man sollte dabei aber nicht vergessen dass "Kunz & Hinz" von einer Radtour ganz ander Vorstellungen haben wie die Mitglieder dieses Forums. Mein Bruder, der sehr ausgedehnte Radtouren unternimmt , macht aus Gaudi ab und zu eine Tour mit Arbeitskollegen; haarsträubend. Die Jungs bringen es im Schnitt auf 30 - 40 Km pro Tag und steigern dabei den Umsatz der Biergartenbesitzer enorm. Ob man diese Art Veranstaltungen als Radtour bezeichnen kann bezweifle ich sehr. Das einzig Positive dabei, weniger "Schuminachahmer" unterwegs. Was die Reaktionen bzw. Unverständnis der Arbeitskollegen betriff wenn man mit dem Fahrrad 25 Km zur Arbeit fährt, oder aber mit öffentlichen Verkehrmitteln, ich nehme es gelassen in Kauf. In der Regel heisst es, "ist dein Auto in der Werkstatt ? Ist der Schein weg ? Kannst du dir das nicht mehr leisten ?". Dass man so etwas aus Spass macht versteht kaum einer. Das ist eben die Denke einer Belegschaft aus der jeder Zweite mit einem fetten Benz aufkreuzt. Mit diversen Vorurteilen und Unverständnis lebe ich seit frühester Jugend; ich hatte das Glück die Fahrschule kostenlos besuchen zu dürfen. Als ich dann freiwillig auf den Führerschein verzichtete und lieber in ein Fahrrad investierte waren selbst meine Eltern geschockt. Heute habe ich Auto und Führerschein; die 14 Jahre alte Kiste wird aber sehr selten bewegt. Wenn der neue Boom eine Verbesserung und Erweiterung der Infrastruktur für Radfahrer mit sich bringen würde wäre ich glücklich.
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#94590 - 06/11/04 11:23 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: MarieLu]
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lachlach. Wenn die wüssten, was ein halbwegs ordentliches fahrrad kostet...
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#94591 - 06/11/04 11:25 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: jotes]
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Sogar die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" berichtet von einer geführten Schlössertour an der Loire. Waren klasse Tips dabei.
Und im "Stern" war vor eingen Wochen in einem Aktivurlaubsspecial ein Bericht über eine geführte Alpenmountainbike-Tour, wo man jeden abend in den absoluten Gourmet-Restaurants absteigt. Interessante Idee, nur nix für meinen Geldbeutel.
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#94593 - 06/11/04 11:31 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Friedrich]
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Hallo Es ist wirklich so, dass die Tourismusbranche entdeckt hat, dass der durchschnittliche Tourenfahrer sehr viel Geld liegen lässt. Die meisten übernachten nämlich in Hotels und lassen es sich nach einer Etappe auch sonst gut gehen. Sie essen auch Zmittag in Restaurants etc. Ich denke, dass Tourenradler welche mit Zelt und Kocher unterwegs sind nur ein kleiner Teil aller Radler darstellt, wobei natürlich auch hier eine Zunahme zu erkennen ist. Gruss Michi www.bikevisions.ch.vu
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#94595 - 06/11/04 11:36 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: redfalo]
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lachlach. Wenn die wüssten, was ein halbwegs ordentliches fahrrad kostet...
Das wissen doch alle ... 249,- € in absoluter Top-Ausstattung - Vollgefedert mit Nabendynamo und gaaanz viel Shimansko
Wo? Guckst du!
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#94596 - 06/11/04 11:38 AM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Hallo,
klar sind Radtouren in Mode, aber so neu ist das glaube ich gar nicht. Die Sonderschau 'Fahrradreisen' auf der CMT gibts schon seit einigen Jahren, die Zahl der ausgeschilderten Radwege wächst von Jahr zu Jahr und die 'Radfahrer willkommen'-Schilder in Österreich und ähnliche Aktionen werden auch immer zahlreicher.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass dieser 'Modetrend' etwas anderes unter Radtouren versteht als die Mehrheit der Forenteilnehmer hier. Immerhin hab ich mal eine Statistik gelesen, die glaubhaft versichert, dass ein durchschnittlicher Radtourist mehr Geld am Urlaubsort lässt als andere Urlauber und dass er außerdem über 60 ist. Beides trifft meiner Einschätzung nach hier im Forum eher nicht zu. Auch scheint sich der Modetrend auf ganz wenige Routen zu konzentrieren (Bodensee, Donau, Weser, vielleicht noch Elbe), selbst ausgeschilderte Wege außerhalb dieser Klassiker sind doch überwiegend schwach frequentiert von frei zusammengestellten Routen ganz zu schweigen. Einfach irgendwohin zu radeln ist für einen Großteil meiner Kollegen völlig unvorstellbar, auch für die, die durchaus mal eine Radtour unternehmen. Für die meisten ist die Radtour der klassische Zweiturlaub über ein paar Tage, der generalstabsmäßig vorgeplant wird.
Auch wenn ich es grundsätzlich schön finde, dass mehr Leute Rad fahren, stört mich ein bisschen, für wie kompliziert eine Radtour häufig gehalten wird. Da müssen die Hotels vorgebucht werden, jede Menge Gepäck mitgenommen werden (und das wo wir doch selber Spediteure sind..), die Räder dürfen nie unbewacht bleiben und das Ganze kann nur auf einer vorgegebenen Route stattfinden. Und dann wundert man sich, wenn es nicht erholsam ist...
Gruss Martina
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#94601 - 06/11/04 12:10 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Martina]
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Auch wenn ich es grundsätzlich schön finde, dass mehr Leute Rad fahren, stört mich ein bisschen, für wie kompliziert eine Radtour häufig gehalten wird. Da müssen die Hotels vorgebucht werden, jede Menge Gepäck mitgenommen werden (und das wo wir doch selber Spediteure sind..), die Räder dürfen nie unbewacht bleiben und das Ganze kann nur auf einer vorgegebenen Route stattfinden. Und dann wundert man sich, wenn es nicht erholsam ist...
Gruss Martina
Na ja, muss man ja nicht selber so machen. Aber ich finde auch das ist besser als nichts. Wirklich wertungsfrei: Wenn 60jährige, die Jahrzehnte mit Auto oder Flugzeug in Pauschalurlaub unterwegs waren, nun eine Radtour machen, dann ist das doch verständlich, dass die ohne feste Vorausplanung verunsichert sein können. Dann ist doch ein "Rundum-Sorglos-Paket" was schönes, denn die fahren immerhin Rad (auch wenn das Gepäck in einem Auto transportiert wird). Gruß Holger
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#94616 - 06/11/04 12:46 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Anonym
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Nein, zumindest nicht bei Frauen unter 30Jahren. Und beim Rest auch nicht ernsthaft- nur so Touren, wo sich das Aufsteigen gar nicht lohnt. Gruß Jan13, unter 30
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#94619 - 06/11/04 01:10 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: webmantz]
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lachlach. Wenn die wüssten, was ein halbwegs ordentliches fahrrad kostet...
Das wissen doch alle ... 249,- € in absoluter Top-Ausstattung - Vollgefedert mit Nabendynamo und gaaanz viel Shimansko
Wo? Guckst du!
und das alles auch noch "Made in Germany"!
Ich habe das neulich im Radladen ja echt erlebt. "Was, ihre Räder fangen erst bei 300 Euro an? Ist ja ganz schon teuer!" Ich (der gerade ein Diodenrücklicht für 25 Euro = rund 10% dessen, was die fürs ganze Rad ausgebenwollten kaufte) bin dem Verkäufer argumentativ beigesprungen, konnte aber auch nicht überzeugen.
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#94631 - 06/11/04 01:45 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: ]
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Ich freue mich über jeden Radler, den ich unterwegs treffe und sollten es mehr werden, habe ich nichts dagegen. ... Wo mehr Radler sind, da wird auch die Infrastruktur für diese (Radmitnahme bei Bahn etc.) besser.
Liebe Tine, ich habe dich hier zitiert, weil du ziemlich genau den offensichtlichen Konsens hier getroffen hast. Ich würde aber gern die Konsequenzen etwas näher beleuchten: 1. In bestimmten Gebieten (Donauradweg, Moselradweg, etc.) wird der Radverkehr so zunehmen, dass die Radwege überlastet sind. Das führt dann nicht wie bei Autobahnen zu Staus, aber zu mehr Unfällen und einer niedrigeren Geschwindigkeit. Schon jetzt muss ich den Moselradweg zu normalen Tageszeiten meiden, weil ein entspanntes zügiges Fahren nicht mehr möglich ist. 2. Es ist zu erwarten, dass vor allem in Flusstälern die Radwege besser ausgebaut werden, auch Lücken geschlossen werden. Dies wird sich aber auf touristische Gegenden beschränken. Im Gegenzug wird das Geld aber für Radverkehrsmaßnahmen anderswo fehlen. Der Tourenradler, der sein Rad auch und gerade für Touren von A nach B benutzt, wird von diesen Maßnahmen nicht profitieren, er wird vielmehr darunter leiden, dass er bestimmte Steckenabschnitte wegen Überlastung aus seiner Tourenplanung ausklammern muss. 3. Es wird sicherlich noch mehr Bett&Bike-Betriebe geben, aber sie werden noch mehr als jetzt aus der gehobenen Hotellerie stammen (schon bei meiner letzten Tour waren die beiden Bett&Bike Hotels die mit Abstand teuersten). Allerdings ist der Mehrwert von Bett&Bike ohnehin für mich fragwürdig (mein Rad war auch in den anderen Hotels gut - teilweise sogar besser -untergebracht) und mehr eine Marketing-Aktion, wirklich gut ist nur die Suchfunktion nach Radweg. 4. Ein Ausweiten des Radtourismus macht das Reiserad samt Zubehör für die Großen aus Industrie und Handel interessanter. Qualitativ hochwertig positionierte mittelständische Hersteller könnten dabei an die Wand gedrückt werden, da - anders als im MTB- und Rennradbereich - kein ambitionierten Sportler eine ausreichende Nachfrage nach höchstwertigen Produkten garantieren (wenn ich mir im Moment ansehe, wie viel Raum und positive Aufmerksamkeit selbst hier im Forum technisch minderwertige Produkte wie 7- oder 8-Gang Nabenschaltungen, Shimano-Nabendynamos, oder gar Rücktritt bekommen, wird mir für die Zukunft von SON, Rohloff und Konsorten angst und bange). 5. Wenn eine genügend große Gruppe betuchter Radler existiert, wird der Fahrradtransport vermutlich als Dienstleistung von UPS und Co. angeboten werden; für die Bahn wird dies Anlass sein, die Fahrradmitnahme im Fernverkehr endgültig abzuschaffen. 6. Und ob die Ökobilanz des "modernen" Fahrrad-Tourismus in allen Fällen besser aussieht, wage ich auch zu bezweifeln: Anreise mit den Fahrrädern auf dem Autodach (mit entsprechendem Mehrverbrauch), Gepäcktransport per Auto usw.. Und das nächste Auto wird dann eine Nummer größer, man muss ja jetzt öfter die Fahrräder mitnehmen ) Das war jetzt alles sehr pessimistisch, das gebe ich zu. Ich würde es natürlich auch begrüßen, wenn als Folge des Fahrradbooms - das Angebot an Rädern und Zubehör vielfältiger, preiswerter und qualitativ besser würde; - endlich ein fahrradgeeignetes GPS-Gerät mit europaweiter radgerechter Routingsoftware auf den Markt käme; - bei den Paketdiensten Fahrradtransport europaweit als preiswerte Leistung angeboten würde, und gleichzeitig die europäischen Eisenbahnen (neben der deutschen vor allem auch die FS, RENFE, SNCF und die Schwedischen Staatsbahnen) die Fahrradmitnahme im Fernverkehr verbessern würden; - europaweit neben den touristischen Radwegen auch die echten Fernradwege ausgebaut würden; - die Veranstalter von Gruppen-Fahrradtouren (einschließlich des ADFC) gesetzlich zu wirksamen Maßnahmen verpflichtet werden, die von Ihnen benutzten Wege auch für andere Radfahrer freizuhalten (und zwar nicht erst nach 30maligem Klingeln ). Gruß Igel-Radler, bei diesem Thema eher Pessimist als Optimist
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#94646 - 06/11/04 02:13 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: ]
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Ja, dieser fassungslose Blick und dieses "Ich koennte das aber nicht!" sagt meist schon alles, vor allem im Winter. Jaja, irgendwas ist ja immer...! Zu nass / zu trocken / verschlafen / zu warm / zu kalt / Kellerschlüssel oben vergessen / erkältet / Frisur könnte leiden / vermutlich regnet es nachher... Ich kenne tatsächlich Leute, die in der Großstadt leben und ihre 3(!!!) km anstatt mit dem Fahrrad, mit dem Outo fahren! Mit dem Outo ist man erstens erheblich länger unterwegs, dann kommt die leidige Parkplatzsuche... (...ich würde da vermutlich schon die erste Krise des Tages kriegen) und das Thema Ökobilanz klammern wir mal lieber gleich aus Mit Öffis zu fahren habe nicht genug Stil - da müsse man eben das Auto nehmen... Auweia!!! Mit Geiz-Unterstellungen werde ich aber nur selten konfrontiert, eher mit der Aussage, wenn sie nach dem Preis meiner Fahrraeder fragen: Da bekomme ich aber ein Outo fuer! So standardisiert wie diese Festellung ist auch meine Reaktion darauf: Klar, aber nur als Stehzeug. Ja, entweder so - oder: Als ich letztes Jahr im April mein Velotraum abgeholt habe, habe ich es ins Büro gestellt, weil ich an dem Tag kein Schloss dabei hatte. Als eine Kollegin dann mal das neue Superfahrrad anguckte, stellte sie fest, dass ihres genauso aussehe (...26er Rahmen, 2 Räder...) - sie habe aber nur 300 EUR bezahlt. Da hätte man mich ganz schön über den Tisch gezogen...! Außerdem stinke es ganz schön nach Gummi...! Tja, was soll man dazu sagen...?!? Grüße...
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#94668 - 06/11/04 03:06 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: ]
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Wo mehr Radler sind, da wird auch die Infrastruktur für diese (Radmitnahme bei Bahn etc.) besser.
Tine
Wie heißt es so schön: Dein Wort in Gottes Ohr. Bin ja mal gespannt, wie lange das dauert. In den Zug, in dem ich gestern die letzten Meter heimgefahren bin, hätte man noch nicht mal einen Hänger durch die Tür gebracht, so schmal war die. Grüße aus Landsberg Jürgen ... der Bahn&Bike ins Allgäu klasse findet.
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#94683 - 06/11/04 03:56 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Hi Jakob, bin gerade zum ersten mal seit 10 Jahren wieder auf dem Neckartalradweg (Suttgart-Rottweil) unterwegs gewesen. Wahnsinn was sich da getan hat. Vor 10 Jahren gab es nur vereinzelte Schilder und es ging mehr schlecht als recht über vorhandenen Wege. Nun ist bis auf ein paar Restlücken alles toll asphaltiert, es wurden Brücken speziell für den Radweg gebaut und auch die Wegweisung ist hervorragend. Wenn es irgendwo eine Lücke in der Beschilderung gab wurde die mit privaten Schildern von genervten Anwohnern die huntertmal am Tag die selbe Frage beantworten mussten geschlossen. Vor 10 Jahren ist mir kein einziger Radler begegnet, jetzt sind es hunderte täglich. Vor allem Leute um die Lebensmitte und viele Rentner und ein paar Familien. Änlich ist es auf dem Donauradweg. Für mich war es auf dem Radweg viel besser als vor 10 Jahren. Die vielen Leute sind ja auch unterhaltsam zum Anschauen wenn man auf der Bank sitzt und Pause macht. Auch in ehemals abgelegenen Teilen der Welt gibt es immer mehr Radler, z.B. auf Feuerland, weil alle nach Ushuaia wollen oder von dort starten. Als ich in der Pampa zu den Carabinieros bin um nach Wasser zu fragen haben sie mich schon in die Küche zum Wasserhahn geführt bevor ich überhaupt was gesagt hatte. Auf der Insel im Salar de Ujuni wimmelt es im Gästebuch auch von Radfahrern, darunter auch welche aus dem Forum (mit Bild auf einem Dach )
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***************** Freundliche Grüße | |
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#94686 - 06/11/04 04:17 PM
Re: Sind Radtouren in Mode???
[Re: Jakob]
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Heinrich
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An den angesprochenen hochfrequentierten Flußradwegen werden ja schon doppelspurige Wege gebaut. Fußgänger auf der einen und Radfahrer auf deranderen. Ist aber nicht schön anzusehen, wenn dann ein Radfahrer in Unkenntnis der Beschilderung meint, er müsse den rechten Weg benutzen und die entgegenkommenden eben den linken. Kommt dabei immer wieder zu Konflikten. Zusätzlich noch die Skater, welche natürlich viel Platz in der Breite brauchen ... In solchen Situationen artet eine Radtour in Stress aus und ich selbst jedenfalls bin dann froh, wieder auf einer einsamen, staubigen Straße langfahren zu können.
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