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#1501218 - 06/07/22 09:48 PM Touri-Dichte Südengland July/August
KetteLinks
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Hallo Radler

Ich plane im Juli/August mit meiner Freundin, keine erfahrene reiseradlerrin, durch Süd West England zu radeln.

Nun habe ich in „normalen“ Reisebeiträgen gelesen dass es zu der Zeit sehr voll mit Touristen sein soll.
Beschränkt sich sowas auf spezielle Orte? Die Küstenorte Fischer Dörfer?
Was ist ihr dazu?

Zudem taucht in den Berichten hier öfters auf sehr steil schlechter Asphalt und viele Hecken dadurch wenig zu sehen.

Meine einzige GB Erfahrung bisher beläuft sich auf zwei Tage von Dover über Canterbury nach London. Damals mit Rennrad mehreren Platten auf dem rauen Asphalt und vielen Hecken.

Brauchbar für gemütlichere Radler mit Camping gepäck die Ruhe suchen?

Sah mir von der Vielzahl der Straßen sehr attraktiv aus.

Was meint ihr dazu?

Sonnige Grüße aus dem Norden der Republik
--
Karsten

Aotearoa - erster Urlaub nach Rad-Forum Standard ;-)
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#1501220 - 06/07/22 11:00 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
Felix-Ente
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Südwest-England ist ja ein weites Feld. Für Cornwall und Dartmoor musst du Steigungen mögen, denn abgesehen von vereinzelten Bahntrassenrouten wie dem Bodmin Trail geht es ordentlich hoch und runter, und zwar ordentlich steil. Schwung holen auf den Abfahrten ist auch so eine Sache - der Verkehr ist zwar durchaus auf den Nebenrouten auszuhalten, aber WENN dir mal auf so einer Straße mit Mauer links und Hecke rechts ein Lieferwagen oder Traktor entgegenkommt, willst du nicht mit 40 km/h eine 15%-Steigung runterdonnern...

Zu den Hotspots wie Tintagel würde ich mir einen Ruhetag irgendwo weitab vom Trubel im Gelände gönnen und diese Orte mit dem Linienbus besuchen. Das Netz ist erstaunlich gut und in der Saison auch dicht befahren. Es fahren auch auf den Hauptrouten fast überall Doppeldecker. Setz dich in die ersten Reihen und genieße Achterbahn-Feeling, wenn der Bus über die nächste Steigung oder Abfahrt rodelt. Und auch der relativ dichte Verkehr auf der Küstenstraße macht dir dann nichts aus.

Nicht mehr ganz so südwestlich liegt Bristol. Dort kann man gut auf der NCN 4 gen Osten starten.
Nach Bath fährt man auf einer Bahntrasse. Dort kann man eine Schleife über Midford fahren und den 1,6 km langen Combe Down Tunnel durchqueren. Auch wenn man ein Stück doppelt fährt, würde ich den Aufstieg durch das Tal des Midford Brook machen, denn die Abfahrt durch den Tunnel ist beeindruckend.

Hinter Bath geht es erst durch das Tal des Avon und dann durch eine recht sanfte Hügellandschaft nach Pewsey. Ab da muss man wieder ein paar heftige Steigungen schlucken, bis man zum Kennet kommt. Dann geht es nach Reading rein und wieder raus. Ein paar Steigungen später kommt man nach Windsor, wo man nochmal durch einen PArk geleitet wird, bevor bei Egham die hässlichen Vororte Londons beginnen.

Unterkünfte findest du abseits der Touristen-Hochburgen eigentlich immer, ist halt nicht billig. B&B kann auch mal 70 Pfund pro Nase kosten, Hotels über 100. Mit Camping kenne ich mich nicht aus.
Felix
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#1501225 - 06/08/22 05:10 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Felix-Ente]
KetteLinks
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Danke für die Antwort Felix-Ente

Wir wollten vorwiegend Wild Kempen. Soll ja rechtlich erlaubt sein. Nur jetzt frage ich mich wenn fast überall Hecken und Mauern sind geht das überhaupt?.
Auf der Landkarte sah das Netz an kleinen Straßen sehr reichhaltig und verzweigt aus. Doch was bringt das wenn eventuell gar keinen Zugang zu Feldern oder welchen ist. Oder wie ist das mit den Mauern und Hecken?

Oh Erfahrung im Wild Kempen habe ich ansonsten. War in Marokko Portugal Spanien Skandinavien Deutschland Frankreich vorwiegend Wild Kempen unterwegs.

Meine Dame Hat wenig Rad Reiseerfahrung, wird ein E-Bike nehmen so dass wir uns auch ins Menschengetümmel stürzen müssen. Um auf zu tanken
Ich wollte den Motor daheim lassen. Also die beiden Beine kommen natürlich mit zwinker
--
Karsten

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#1501226 - 06/08/22 06:46 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
Bicyclista
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Das Problem in England ist, dass es so gut wie kein "common" oder "public" Land gibt. Das heißt du wirst überwiegend Privatgrundstücke finden und da musst du den Eigentümer fragen. Es gibt in England, Wales und Nordirland im Gegensatz zu Schottland kein Gesetz das Wildcampen erlaubt.

Da du aber in Ländern in denen Wildcampen ausdrücklich verboten ist, schon Erfahrung gesammelt hast, wirst du sicher auch in England zurecht kommen.
Wir sind die Welt ... Wir sind die Kinder ... Wir sind die ... die Kleingeistigen, leben in unserer eigenen, kleinen, egozentrischen, narzisstischen, homogenen, langweiligen Welt in der wir an allem Anstoß nehmen und unsere Opferrolle genießen.
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#1501227 - 06/08/22 06:48 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
Martina
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Wir waren im Juni in Südengland und in Wales, im August in Nord- und Mittelengland. Meine Erfahrung: ja, es gibt dort Touristen, vor allem am Wochenende an bekannten Orten/Ausflugszielen. Aber das konzentriert sich meistens auf einzelne Orte und natürlich auf die Küste, im Nachbarort, der nicht so bekannt ist ist dann oft kaum etwas los. Und die beliebten Orte haben im Normalfall auch die entsprechende Infrastruktur, so dass sie den Andrang ganz gut verkraften.

Kleine Straßen gibt es in der Tat reichlich, aber was die Topographie angeht, sind weite Teile Englands das härtestete was ich bisher mit dem Rad gefahren bin. Die Steigungen sind zwar kurz, aber richtig steil. 15 oder gar 20 Prozent Steigung sind wirklich nicht ungewöhnlich. In einigen Küstenorten haben Eltern ernsthafte Schwierigkeiten, ihren Kindern das Rad fahren beizubringen, weil es keine ebenen Strecken gibt, auf denen sie es lernen könnten. Deshalb sind die Radwege auf den alten Bahntrassen bei Familien enorm beliebt, da kann es insbesondere am Wochenende sehr eng werden und man muss mit unsicher fahrenden Kindern rechnen.

Wie Felix schon beschrieben hat, sind Hecken am Straßenrand üblich und es kann wenn einem ein LKW entgegenkommt sehr sehr eng werden. Da es sich wirklich um Straßen, d.h. oft um die einzige Ortsverbindung und nicht etwa um Feldwege handelt, muss auch jederzeit mit LKWs gerechnet werden. Die Fahrer sind zwar überwiegend rücksichtsvoll, das hilft aber nicht, wenn sie einen gar nicht sehen, weil die Sicht durch eine Hecke verdeckt ist. Also bitte aufpassen.

Wild zelten wird meiner Einschätzung nach nicht funktionieren. Es mag sein, dass es auf öffentlichem Grund rechtlich zulässig ist, aber die Briten nehmen Privatbesitz sehr sehr ernst. Was nicht ein expliztiter öffentlicher Weg/Pfad ist, darf nichtmal betreten werden, geschweige denn darf man da einfach so zelten. Grundstücke sind selbstverständlich eingezäunt bzw. eingeheckt. Und Südengland ist nicht dünn besiedelt oder gar einsam, d.h. ein 'wird schon keiner kommen' ist eher unrealistisch. Falls ihr auf Campingplätze ausweichen wollt: davon gibt es zwar viele, aber ihr müsst beachten, dass Campingplatz nicht das gleiche ist wie Zeltplatz, d.h. wenn es nicht explizit dasteht, kann man auf Campingplätzen nicht zelten.

Und noch ein letztes: wenn ihr ein Pedelec mitnehmt, vergesst nicht, dass es dort andere Stecker gibt. Besorgt euch einen Adapter und zwar bitte kein Billigteil, wenn ihr einen Fahrradakku damit laden wollt.

Martina

Edited by Martina (06/08/22 06:49 AM)
Edit Reason: Wort vergessen
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#1501236 - 06/08/22 08:11 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
Felix-Ente
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In Antwort auf: KetteLinks
Danke für die Antwort Felix-Ente

Wir wollten vorwiegend Wild Kempen. Soll ja rechtlich erlaubt sein. Nur jetzt frage ich mich wenn fast überall Hecken und Mauern sind geht das überhaupt?.

...

Meine Dame Hat wenig Rad Reiseerfahrung, wird ein E-Bike nehmen so dass wir uns auch ins Menschengetümmel stürzen müssen. Um auf zu tanken
Ich wollte den Motor daheim lassen. Also die beiden Beine kommen natürlich mit zwinker


Eine Wiese an sich sollte sich finden lassen. Gerade in kleinen Orten kann man im Pub oder Supermarkt jemand fragen, wen man in der Gegend aufsuchen könnte, um die Erlaubnis für eine Nacht irgendwo auf einer gerade ungenutzten Weide zu erhalten.

Wenn du keine ernsthaften Trennungsgedanken hast, schließen sich E-Bike und (Wild)campen allerdings aus. Um eine Etappe mit englischen Steigungen zu bewältigen, MUSS der Akku beim Start auf 100% stehen. Ansonsten musst du nach 20-30 km damit rechnen, dass deine Begleitung bei jeder Steigung fluchend aus dem Sattel muss und mehr schiebt als fährt. Ihr solltet mit dem E-Bike auch vorher unbedingt mal eine Probe machen, d.h. die steilste und längste Steigung in eurer Gegend mit vollbeladenem Rad und voller Hilfskraft 20-30-mal raufradeln und schauen, was der Akku dazu sagt. (Bzw. abbrechen, wenn die Ladung vorher unter 30% fällt.) Dementsprechend solltet ihr nämlich die Etappenlänge anpassen.

Beispiel: Von Penzance (westlichste Bahnstation in Cornwall) nach Lands End (westlichster Punkt Englands) sind es auf der Radroute 28 km. Auf diesem relativ kurzen Stück verstecken sich 5(!) heftige und 2 moderate Steigungen.
Felix
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#1501237 - 06/08/22 08:30 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Felix-Ente]
Martina
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In Antwort auf: Felix-Ente

Eine Wiese an sich sollte sich finden lassen. Gerade in kleinen Orten kann man im Pub oder Supermarkt jemand fragen, wen man in der Gegend aufsuchen könnte, um die Erlaubnis für eine Nacht irgendwo auf einer gerade ungenutzten Weide zu erhalten.


Fragen geht natürlich, die Briten sind im Allgemeinen ja auch sehr hilfsbereit. Aber in eher touristisch geprägten Gebieten würde ich mich darauf nicht verlassen.

Zitat:

Beispiel: Von Penzance (westlichste Bahnstation in Cornwall) nach Lands End (westlichster Punkt Englands) sind es auf der Radroute 28 km. Auf diesem relativ kurzen Stück verstecken sich 5(!) heftige und 2 moderate Steigungen.


Lands End haben wir uns damals geschenkt, den westlichsten Punkt Englands zu erreichen waren uns Steigungen und Gegenwind nicht wert.

Übrigens muss man auch durchaus damit rechnen, dass man bei der Suche nach einer Unterkunft noch ein paar heftige Steigungen bewältigen muss. Wir hatten an einen Wochenende mit schönem Wetter einige Probleme eine Unterkunft zu finden (wohl hauptsächlich deshalb, weil die Vermieter alle selber unterwegs waren) und haben auf Vermittlung der Touristen-Info in einem Dorfpub übernachtet. Das Dorf lag am Ende einer Sackgasse, die erst mit 20 Prozent Gefälle zu einem Fluss führte und nach Überquerung dieses Flusses mit der gleichen Steigung wieder hoch. Am nächsten Morgen dank Sackgasse das selbe retour.
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#1501248 - 06/08/22 10:53 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
panther43
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Underway in Canada

Cornwall würde ich im Juli/August eher meiden. Viel zu voll, viel zu viele Leute. Auf den Straßen und Wegen geht dann manchmal nix mehr, weil diese so schmal sind, dass man mitunter kaum mit Fahrrad und einem Auto vernünftig aneinander vorbeikommt. Zu den Steigungen haben die Vorschreiber schon einiges geschrieben, ich hatte oft nach 30-40 km über 1000 Höhenmeter drauf, die Steigungen sind zudem extrem.
Wildzelten mag legal sein (wobei ich mir nicht sicher bin, dass Du dieses Privileg nur in Schottland hast?), aber ich würde vermuten, dass es in Cornwall da oft schwer wird und die Bauern/Landbesitzer das nicht gern sehen. Die Tour sollte gut geplant werden, auf den Hauptstraßen gibt es oft keinerlei Seitenstreifen und man wird automatisch zum Hindernis.
Wales fand ich da deutlich entspannter, viele eher ruhige Nebenstraßen und von Holyhead (im Westen) gibt es eine schöne Bikestrecke entlang der Nord-Küste, wo man sogar mal separat vom Autoverkehr unterwegs ist.
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#1501254 - 06/08/22 12:07 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
fabianovic
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Ich bin im Süd-Westen von England (Cornwall, Devon und Dorset) bisher nur mit dem Auto unterwegs gewesen. Dabei habe ich aber oft gedacht, daß das nix fürs Fahrrad wäre. Die größeren Straßen sind stark befahren und die Engländer sind schnittig unterwegs. Die kleinen Straßen sind oft von hohen Hecken oder Mauern eingefasst, so dass man von der Landschaft nicht viel sieht. Auch sind diese Strecken dadurch sehr unübesichtlich und hinter der nächsten Kurve kann dann schon mal ein fettes Müllauto auftauchen. Die heftigen Steigungen wurden hier ja schon ausgiebig geschildert.

Schöne Grüße
Fabian
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#1501256 - 06/08/22 12:19 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: fabianovic]
Martina
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In Antwort auf: fabianovic
Ich bin im Süd-Westen von England (Cornwall, Devon und Dorset) bisher nur mit dem Auto unterwegs gewesen. Dabei habe ich aber oft gedacht, daß das nix fürs Fahrrad wäre.


Ich denke, man muss einfach wissen, worauf man sich einlässt.

Zitat:
Die größeren Straßen sind stark befahren und die Engländer sind schnittig unterwegs.


Das würde ich in dieser Allgemeinheit nicht unterschreiben. Wir sind um uns von den Anstrengungen der Südküste zu erholen eine Zeitlang auf der A39, also einer der Hauptverkehrsstraßen in der Ecke gefahren (eine Autobahn gibts ja nicht). Die war landschaftlich erstaunlich schön, die Steigungen waren moderat und der Verkehr hielt sich absolut in Grenzen. Allerdings ist das natürlich nur eine Momentaufnahme und kann an einem anderen Wochentag/zu einer anderen Uhrzeit/zu Ferienbeginn bzw. -ende völlig anders sein.

Edit: Um es noch einmal zu betonen: ich finde England Klasse, es gab dort unheimlich viel zu sehen. Besonders Gartenliebhaber und Liebhaber netter Cafes/Tearooms dürften voll auf ihre Kosten kommen. Aber auch die museumstechnisch ist einiges geboten und die Leute sind unheimlich nett (Wo außer in England wird ein durchnässter Radfahrer in einem Starbuck an einer x-beliebigen Straßenkreuzung freudestrahlend empfangen und bekommt 10 Prozent Rabatt auf Kaffee und Sandwich?).



Edited by Martina (06/08/22 12:28 PM)
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#1501377 - 06/09/22 07:37 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
Bahnhofsradler
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Moin!

Meine Erfahrungen aus 2015 sind halt auch: Cornwall und Devon haben es von den Steigungen in sich. Das es in den heckengesäumten Strassen bei Gegenverkehr eng wird ist klar. Es wurde aber immer Rücksicht genommen - gegenseitig. Ich hab einen Reisebericht geschrieben. Aussagefähige Fotos gibt es auch dazu.

Klick mal hier

Gruß - Reinhard
Hauptsache: Allzeit genügend bar auf den Pneus
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#1501406 - 06/10/22 08:26 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Bahnhofsradler]
Martina
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In Antwort auf: Bahnhofsradler
Das es in den heckengesäumten Strassen bei Gegenverkehr eng wird ist klar. Es wurde aber immer Rücksicht genommen - gegenseitig.


Habe ich auch so empfunden. Unangenehm wurde es immer dann, wenn die Begegnung im Bereich einer engen Kurve/Biegung stattfand. Das hat aber niemand etwas falsch gemacht, man konnte sich auch bedingt durch die Hecken gegenseitig einfach nicht früh genug erkennen. Ein- oder zweimal haben wir dann wirklich rückwärts bis zur nächsten Einfahrt geschoben, wofür sich selbstverständlich jedes Mal bedankt wurde.
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#1501804 - 06/14/22 03:25 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
Gravelbiker_Berlin
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Als Englandfan und Selbst-Dort-Schon-Geradelter lese ich mit Vergnügen Eure Diskussion. Ich hoffe, es nervt nicht, wenn ich eine alte Erinnerung beisteuere (?): Wir sind vor ganz vielen Jahren mal mit dem Rennrad durch Südengland geradelt. Von Dover bis an die Grenze Devon/Cornwall und etwas weiter nördlich wieder zurück bis Harwich (d.h. hinzu südlich von London, rückzu nördlich von London). Ich kann mich auch an die vielen schmalen Heckenstraßen erinnern, von denen Ihr schreibt. Aber an keine einzige Begegnung mit einem Auto auf so einer einspurigen C-Road. Schon gar keinen LKW. Wir sind damals teils Stunden auf solchen Straßen geradelt, ohne einem Auto zu begegnen. Wir sind nur mit der 1:250000 Ordnance Survey Verkehrskarte geradelt, haben uns die weißen Straßen rausgesucht.

Ich entsinne mich noch an die Ortsdurchfahrt durch Exeter. Wir sind einfach die Hauptstraße durch die Stadt geradelt. Es war wie heute in einem mittelgroßen Dorf, vom Verkehr her, meine ich. Später war ich noch mal dienstlich in dieser Stadt und hab den röhrenden Verkehr gesehen bzw. gehört, und konnte nicht glauben, dass wir damals da einfach so durch geradelt sind. An brüllende Autokaravanen und Staus vor Ampeln in Exeter kann ich mich aber bei unserer damaligen Radtour nicht entsinnen, das hätte ich mir gemerkt. Ich war auch später noch dienstlich an einer anderen Stelle, durch die wir damals durchgekommen sind (Nähe Duxford) und war fassungslos über die Massen von Autos. Damals waren die gleichen Straßen ziemlich einsam!

Vielleicht bin ich ja schon alters-senil und/oder verkläre die Vergangenheit, aber es war wirklich so. Es ist aber schon sehr viele Jahre her.
Wir haben heute die allerbesten Fahrräder und nie hat Radfahren deshalb mehr Spaß gemacht als heute. Aber vom Verkehr her sind die guten alten Zeiten fürs Radfahren leider lange vorbei...
Aber nützt ja nichts, aufs Auto umsteigen ist auch keine Option.
Grüße an alle Englandfans
Christoph
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#1501809 - 06/14/22 03:43 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
Martina
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Aber an keine einzige Begegnung mit einem Auto auf so einer einspurigen C-Road. Schon gar keinen LKW. Wir sind damals teils Stunden auf solchen Straßen geradelt, ohne einem Auto zu begegnen.


Nur um das klarzustellen: auch wir haben auf diesen Straßen beileibe nicht alle 5 Minuten einen LKW getroffen und Durchgangsverkehr herrschte auch nicht.Die, die uns auf diesen Straßen begegnet sind, waren entweder sowas wie die Müllabfuhr oder relativ eindeutig Anlieger. Beides gab es sicher schon immer, es könnte höchstens sein, dass die Autos der Müllabfuhr heute deutlich größer sind als früher (bei uns hier ist das zumindest son).

Zitat:

Wir sind nur mit der 1:250000 Ordnance Survey Verkehrskarte geradelt


Ja, wir im Prinzip auch. Oder mit rausgerissenen Seiten aus dem Straßenatlas.

Zitat:

Ich entsinne mich noch an die Ortsdurchfahrt durch Exeter. Wir sind einfach die Hauptstraße durch die Stadt geradelt. Es war wie heute in einem mittelgroßen Dorf, vom Verkehr her, meine ich.


Das ist aber auch sehr von der Uhrzeit abhängig. Wir sind in strömendem Regen und dichtestem Feierabendverkehr am Stadtrand von Exeter angekommen und haben uns in das erste Hotel, das wir an der Ausfallstraße gesehen haben geflüchtet (und erst mal alle Klamotten getrocknet). Am nächsten Vormittag sah das schon ganz anders aus und die selbe Ausfallstraße war problemlos benutzbar.
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#1501811 - 06/14/22 03:55 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
Gravelbiker_Berlin
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Es wäre auch wirklich sehr schön, wenn Ihr recht habt. Das würde ich mir auch ausdrücklich wünschen. Ich will keinesfalls die alten Zeiten beschwören, wenn man da heute noch stressfrei durchkommt um so besser. Vielleicht war ich nur geschockt, wie ich vor ca. 3 Jahren in Harwich von der Fähre rollte, und eine ausgewiesene NCN-Route nach Süden zumindest ein kurzes Stück ganz schön dichten Verkehr hatte. Auf diesen engen zweispurigen Straßen, wo man sich lieber nicht wünscht, dass das Auto hinter einem ein Überholmanöver angeht(Samstags ca. 9 Uhr morgens). Deutsche ausgewiesene Fernradwege habe ich so dicht befahren eher selten erlebt.
Das war aber nur der erste Schock. Es wurde dann auch bald besser, bald weniger Verkehr.
Vielleicht habt Ihr ja recht, und soo viel hat sich doch nicht geändert seit damals...
Wie gesagt, ich würde es mir sehr wünschen.
Grüße
Christoph
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#1501814 - 06/14/22 04:13 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
Martina
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Wobei ich ganz ehrlich noch nie rausgefunden habe, nach welcher Logik die NCN-Routen ausgeschildert sind. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass das etwas mit der Verkehrsdichte oder dem Vermeiden von Steigungen zu tun hat.
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#1501871 - 06/15/22 10:43 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
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Ja, da stimme ich Dir zu, mir hat sich das bisher auch nicht so richtig erschlossen, wie die so eine NCN-Strecke auswählen. Anstiege, das ist mir ja noch egal, und wohl in England eh nicht zu vermeiden, aber die Verkehrsdichte mehr zu berücksichtigen, das wäre schon nett.
Als Englandfan plus Radfahrer hat mich diese ganze NCN-Bewegung interessiert, und ich habe in Bristol, als ich dort mal dienstlich war, die Zentrale gesucht. Ich glaub, ich hatte sogar ne Adresse, aber ich hab es einfach nicht gefunden. Niemand, den ich da in der Nähe dieser Hausnummer gefragt hatte, kannte dieses Büro. Ein Schild fand sich auch nirgends.

Verkehrsdichte, das ist ja aber eigentlich das, was einen grad in England am meisten umtreibt, finde ich jedenfalls. Ich träume von Zeiten, wo es Papier- und Digitalkarten gibt, wo für jede Straße die Verkehrsdichte angegeben ist, integral und auch tageszeitengenau. (Und wo das sogar das Fahrradnavi weiß.) Aber ich glaub, dafür müsste ich mich sehr sehr lange einfrieren lassen...
Ich halt mich bisher erst mal an diese NCN-Routen, weil man ja der Papier-Karte auch nicht ansieht, wo viel Verkehr und wo wenig ist, jedenfalls kann man sich da manchmal irren. Einige im Navigations-Forum meinen, diese Navigationsprogramme im Internet wie Brouter wissen ganz gut über Verkehrsdichte bescheid (in dem man "sicher" bei Routing anklickt), das muss ich aber erst mal ausprobieren. Kann mir gar nicht vorstellen, wo die diese Information herhaben könnten.
Das allerdings nicht mal die ersten 20 km von der Fähre weg ins Land rein ein halbwegs sicherer Radweg führt, wo ich doch immer einige Radreisende in den Fähren getroffen hab (und es ja auch den ganzen Ärger mit Fahrrad-Einpacken für Flugreisen erspart), naja, da hat England wohl noch Nachholbedarf. Wenn man von Holland kommt und dann auf den ersten Kilometern die englischen Verhältnisse in Bezug auf Radverkehr erlebt, das ist mindestens so wie die Umstellung auf Linksverkehr...
Aber egal, wir Englandfans nehmen das alles auf uns. Und bei den baldigen heißen Sommern, wo kann man dann noch besser radfahren als im verregneten und vom Nordmeer gekühlten England.
Grüße
Christoph
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#1501881 - 06/15/22 12:26 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
Martina
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ja, da stimme ich Dir zu, mir hat sich das bisher auch nicht so richtig erschlossen, wie die so eine NCN-Strecke auswählen. Anstiege, das ist mir ja noch egal, und wohl in England eh nicht zu vermeiden, aber die Verkehrsdichte mehr zu berücksichtigen, das wäre schon nett.


Ich hab nicht grundsätzlich was gegen Anstiege, aber sehr wohl gegen 20-Prozent-Anstiege, hinter denen es dann wieder genauso steil runter geht (ist beides nicht ideal fürs Tandem). Mir ist klar, dass auch das in England nicht unbedingt zu vermeiden ist, aber manchmal eben schon. Und ich nehme für einen nicht so steilen gleichmäßigeren Anstieg auch durchaus mehr Verkehr in Kauf, aber das ist natürlich individuell.

Zitat:

Verkehrsdichte, das ist ja aber eigentlich das, was einen grad in England am meisten umtreibt, finde ich jedenfalls.


Ehrlich gesagt, ich fand das nicht so schlimm von den Einfahrten in größere Städte insbesondere im Feierabendverkehr mal abgesehen. Das kann aber natürlich auch davon abhängen, was man sonst gewohnt ist. Ich wohne im Großraum Stuttgart, hier dauert es im Gegensatz zu z.B. Berlin wirklich lange, bis man aus dicht besiedeltem Gebiet rauskommt. Vielleicht halte ich einfach deutlich mehr Verkehr für normal als du.


Zitat:

Das allerdings nicht mal die ersten 20 km von der Fähre weg ins Land rein ein halbwegs sicherer Radweg führt, wo ich doch immer einige Radreisende in den Fähren getroffen hab (und es ja auch den ganzen Ärger mit Fahrrad-Einpacken für Flugreisen erspart), naja, da hat England wohl noch Nachholbedarf. Wenn man von Holland kommt und dann auf den ersten Kilometern die englischen Verhältnisse in Bezug auf Radverkehr erlebt, das ist mindestens so wie die Umstellung auf Linksverkehr...


Wir waren auch in Harwich, allerdings nicht am Anfang, sondern am Ende der Tour und ich habe ehrlich gesagt keine Erinnerung mehr an den Verkehr.
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#1501883 - 06/15/22 12:49 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
Gravelbiker_Berlin
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Ja, man ist da ja auch unterschiedlich sensibel, ich weiss schon. Ich fahr auch mal Strecken, da fahr ich einfach so vor mich hin, bin in Gedanken, und merk den Verkehr kaum. Ich kann mich manchmal 10km-weise gar nicht an die geradelte Strecke erinnern, weil ich einfach nur in Gedanken war. Und frisch aus der Fähre kommend ist man vielleicht aufmerksamer, also empfindlicher.
Naja, man träumt halt davon, lange Strecken ohne Autos zu haben, aber bleibt einstweilen ein Traum, sicherlich für England.
Hat ja auch keinen Sinn, man muss mit der Realität klar kommen.

Aus Berlin rauszukommen wird auch immer lästiger, aber ich glaub Dir schon gern, dass Stuttgart diesbzgl. noch blöder ist.
Und bei Anstiegen hast Du völlig recht, das Runterfahren ist ja das eigentlich Schlimme, wenn es steil ist. Das stört mich dann auch.
Verkehrswahrnehmung ist - ja das stimmt auch - sehr subjektiv. In erster Linie stört mich die Gefahr, dann erst der Lärm (der aber auch). Ich habe in Deutschland etliche Fernradwege gemacht. Da sind schon immer wieder mal psychisch anstrengende und laute Passagen dabei, selbst wenn man nur den (eigentlich sicheren) Radweg entlang einer befahrenen Straße fährt, der Lärm löst dennoch so eine Art Gefahren-Streß-Gefühl bei mir aus. Mir ist das klar geworden, als ich in Folge den Erzgebirgskamm-Radweg, dann Euregio Egrensis und Rennsteig gemacht habe. Auch am Rennsteig-Radweg und Euregio Egrensis gab es mal Verkehr, auch das fand ich schon lästig, aber insgesamt war die Tour ruhiger als die vorherigen eher Flachland-Fernradwege. Ich fühlte mich deutlich erholter nach dieser Kammtour, und ich glaub, das war wegen der vielen autofreien Waldwege.
Aber für England nehm' ich den Verkehr in Kauf und muss es ja auch. Und in meiner Erinnerung waren es auch tatsächlich nur kurze Stücken, wo ich heftig Verkehr hatte. Ich glaub Dir auch gern, wenn man aus einer dicht besiedelten westdeutschen Region kommt, ist England möglicherweise eher Erholung...
Aber ist schon so, Autos sind irgendwie das, was ich am wenigsten mag beim Radfahren. Ich glaub schon, hätte ich die Wahl, ich nähme lieber die verkehrsarme Achterbahn-Strecke mit vielen Steigungen. Aber Tandem, ja, da hätte ich wirklich bergrunter Angst (hab ich ja so schon)...
Grüße
Christoph
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Off-topic #1501885 - 06/15/22 12:59 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
Martina
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Aus Berlin rauszukommen wird auch immer lästiger, aber ich glaub Dir schon gern, dass Stuttgart diesbzgl. noch blöder ist.


Ich kenne Berlin und Umgebung ganz gut, bin da auch schon häufiger Rad gefahren und glaube daher mitreden zu können. Berlin ist wirklich fundamental anders als Stuttgart. Es gibt eine scharfe Grenze von Stadt zu quasi menschenleer, während es hier einen riesigen dicht besiedelten Ballungsraum gibt. Gegenden, die auch nur annähernd so leer sind wie praktisch ganz Brandenburg gibt es in Baden-Württemberg nur sehr wenige, z.B. auf der Schwäbischen Alb oder in der Hohenlohe. Natürlich hat der Ballungsraum nicht nur Nachteile, hier findet man z.B. eigentlich überall ein offenes Lokal oder zumindest einen Laden/Bäcker. Ich bin daher gewohnt, die Versorgung unterwegs nicht groß planen zu müssen und muss wenn ich in anderen Gegenden unterwegs bin immer erstmal umlernen.
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Off-topic #1501892 - 06/15/22 02:24 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
Gravelbiker_Berlin
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Ja, ja, Du hast da völlig recht, das war wohl der Vorteil des Kommunismus (diese scharfe Grenze zwischen Berlin und Umland, und auch, dass nicht jeder ein Einfamilienhaus im Umland bauen konnte). Ich will das auch gar nicht in Abrede stellen, das ist hier wirklich alles noch super-gut und besser als woanders. Gar keine Frage.
Aber in der Tendenz, es ziehen halt immer mehr in die Stadt rein, es wird immer mehr am Stadtrand gebaut, grad in letzter Zeit. Es entstehen auch immer noch mehr von diesen Siedlungen auf der grünen Wiese im Speckgürtel (und es sind davon in der Vergangenheit schon ne ganze Menge entstanden). Also in der Tendenz verschlechtert es sich schon.

Aber ich glaub Dir wirklich gern, der Unterschied zu anderen großen Städten ist noch groß, und die Kombination, dass man hier ganz gut paddeln kann und auch noch halbwegs in s Umland radeln kann, ist schon auch sehr gut.
Für Radfahrer wären natürlich eigentlich total dünn besiedelte Gegenden, die es zumindest im Osten noch gibt, als Wohnort ganz gut, aber wer findet da schon einen guten Job.
Also, ich bin hier schon noch durchaus zufrieden, noch finde ich meine 2 oder 3 verkehrsarmen Trainingsstrecken ins Umland raus, ohne auf sandige Waldwege ausweichen zu müssen. (was dann aber auch noch eine Möglichkeit wäre, um autofrei rauszukommen).

Kurz nach der Wende (also Wiedervereinigung) war es irre. Da konnten wir uns dann schon neue Rennräder mit westlicher Technik kaufen (das DDR-Diamantrennrad fand ich nicht so prickelnd) und ich bin damit die auf der Karte heute rot gezeichneten Straßen (also was man heute Bundesstraßen nennt) von Berlin bis an die Ostsee gefahren, und es gab kaum ein Auto. Das ist da jetzt schon anders. Kurz nach der Wende hatten die Leute hier wohl noch anderes zu tun, sie haben sich erst mal um neue Autos gekümmert, oder überhaupt erst mal um ein Auto, sie sind am Anfang vielleicht auch noch eher sparend damit gefahren, hat ja viel Geld gekostet, sie mussten um ihren Job bangen oder kämpfen, haben sich vielleicht grad Jobs im Westen gesucht, und waren daher eher nicht im Osten unterwegs, vielleicht sind sie auch erst mal in die Welt gereist. Ich weiß es letztlich nicht, woran es lag, aber es war in bestimmten Gegenden erst mal wirklich wenig Verkehr. Weiß nicht mehr, wie lange diese Zeit anhielt, irgendwann war es dann vorbei. Es gab sie auf jeden Fall ein paar Jahre lang, diese autoverkehrsarme Zeit. (radgefahren sind damals auch nur wenige)

Auch hier hat es aber natürlich keinen Sinn, der Vergangenheit nachzuweinen, die tolle Rennrad, Gravelbike und Mountainbike-Technik von heute möchte ich auch nicht mehr missen.
Grüße
Christoph
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#1501902 - 06/15/22 06:01 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
martinbp
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Einige im Navigations-Forum meinen, diese Navigationsprogramme im Internet wie Brouter wissen ganz gut über Verkehrsdichte bescheid (in dem man "sicher" bei Routing anklickt), das muss ich aber erst mal ausprobieren. Kann mir gar nicht vorstellen, wo die diese Information herhaben könnten.


Naja, bei Brouter meint "sicher"so viel, wie ganz ohne Autoverkehr, d.h. nach Möglichkeit Feldwege und Waldwege. Dass dann die Strecke um Vieles länger wird, mehr Steigungen enthält usw. ist logisch. Probier es einfach mal in bekanntem Gelände aus. Die Strecken bei "Sicher" und "MTB" (Bis vor Kurzem noch beta-Version) sind nahezu identisch.
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Off-topic #1501928 - 06/16/22 07:28 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Martina]
Toxxi
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In Antwort auf: Martina
Berlin ist wirklich fundamental anders als Stuttgart. Es gibt eine scharfe Grenze von Stadt zu quasi menschenleer, während es hier einen riesigen dicht besiedelten Ballungsraum gibt.

Jein. Das hängt sehr von der Richtung ab, in die du von Berlin aus schaust. Nach Norden (ibs. nach Nordosten) und Süden ist tatsächlich so, wie du beschreibst. In Richtung Osten oder Westen (ibs. Südwesten) ist es eher wie in Stuttgart, du fährst endlos durch besiedeltes bzw. zersiedeltes Gebiet.

Zum Glück wohne ich im Nordosten. schmunzel

In Antwort auf: Martina
Gegenden, die auch nur annähernd so leer sind wie praktisch ganz Brandenburg gibt es in Baden-Württemberg nur sehr wenige, z.B. auf der Schwäbischen Alb oder in der Hohenlohe.

Ja, das habe ich bei meinen Touren im Südwesten Deutschlands auch festgestellt.

Und als ich mich zum Forumstreffen in Berlin für meine Tour für die viel befahrenen Straßen entschuldigte, die nicht zu umgehen waren, wurde ich von den Badenwürttembergern nur verständnislos angeguckt. lach

In Antwort auf: Martina
...hier findet man z.B. eigentlich überall ein offenes Lokal oder zumindest einen Laden/Bäcker. Ich bin daher gewohnt, die Versorgung unterwegs nicht groß planen zu müssen und muss wenn ich in anderen Gegenden unterwegs bin immer erstmal umlernen.

Wenn du hier in unserer Gegend nicht planst, sondern nach Gutdünken drauflos fährst, kannst du gern 80 bis 100 km fahren, ohne an irgendeiner Versorgungsmöglichkeit vorbeizukommmen. omm Ibs. am Wochenende. Und wenn du irgendwo zeltest, kann der nächste Laden durchaus 20 km entfernt sein. Ohne Planung ist das schlecht.

Da ist Mecklenburg noch einen Zacken schärfer als Brandenburg. Wenn man eine Antwort auf die Frage sucht, ob es ein Leben vor dem Tod gibt, dann sollte man dort definitiv nicht im Februar radfahren. traurig Nicht mal an der Müritz. entsetzt

Ich propagiere ja hier oft den Vorteil von Tankstellen (immer offen, immer was zu essen, immer guter Kaffee). wein Aber ich habe jetzt in Baden-Württemberg festgestellt, dass es bei euch sehr viele kleine Tankstellen gibt, die außer Kraftstoff gar nichts verkaufen. Sowas kenne ich von hier gar nicht.

---

Ich habe auf Tour eher das umgekehrte Problem. Ich bin es gewohnt, vorzusorgen. Wenn ich dann durch dichter besiedelte Gegenden fahre (ibs. in Osteuropa), dann fahre ich meine Vorräte quasi nur spazieren.
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Edited by Toxxi (06/16/22 07:31 AM)
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Off-topic #1501929 - 06/16/22 07:34 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Gravelbiker_Berlin]
Toxxi
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In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Für Radfahrer wären natürlich eigentlich total dünn besiedelte Gegenden, die es zumindest im Osten noch gibt, als Wohnort ganz gut, aber wer findet da schon einen guten Job.

Weißensee. Da wohnst du quasi fast an der Ringbahn, und hast auch nur 5 km zum Stadtrand (Malchow). schmunzel

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Kurz nach der Wende (also Wiedervereinigung) war es irre. Da konnten wir uns dann schon neue Rennräder mit westlicher Technik kaufen (das DDR-Diamantrennrad fand ich nicht so prickelnd) und ich bin damit die auf der Karte heute rot gezeichneten Straßen (also was man heute Bundesstraßen nennt) von Berlin bis an die Ostsee gefahren, und es gab kaum ein Auto.

Das kenne ich auch. Ich bin 1990 mit dem neuen West-Rennrad zu meiner Oma nach Halle gefahren auf der B2 und der B100. Ohne große Probleme und ohne viel Verkehr.
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Off-topic #1501935 - 06/16/22 08:03 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Toxxi]
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In Antwort auf: Martina
Berlin ist wirklich fundamental anders als Stuttgart. Es gibt eine scharfe Grenze von Stadt zu quasi menschenleer, während es hier einen riesigen dicht besiedelten Ballungsraum gibt.

Jein. Das hängt sehr von der Richtung ab, in die du von Berlin aus schaust. Nach Norden (ibs. nach Nordosten) und Süden ist tatsächlich so, wie du beschreibst. In Richtung Osten oder Westen (ibs. Südwesten) ist es eher wie in Stuttgart, du fährst endlos durch besiedeltes bzw. zersiedeltes Gebiet.


Ich finde, TKS, Mahlow/Blankenfelde und die Siedlungen Richtung KW sind mittlerweile auch ganz schön in die Landschaft gewuchert.
Felix
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Off-topic #1501939 - 06/16/22 08:15 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Felix-Ente]
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Kann gut sein, da unten bin ich nicht so oft.

In Richtung Nordosten, so grob zwischen der B2 Richtung Bernau und der B158 Richtung Bad Freienwalde gibts tatsächlich eine scharfe Stadtgrenze.
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#1501966 - 06/16/22 03:18 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: martinbp]
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Hallo Martin, Danke, dass Du das noch mal richtig stellst, ich hatte auch schon fast gedacht, dass es so funktioniert (Du schriebst ja auch mal, wen ich das Routing gern auf Radwege fokussieren möchte, solle ich "sicher" anklicken).

Es war wohl auch mehr das Prinzip Hoffnung, dass "sicher" auch geeignet sein könnte, Straßen mit geringem Verkehr zu finden.
Ich denke aber, ein Kriterium, mit dem man Straßen mit dünnem Verkehr finden kann (wovon wohl alle Rennradfahrer träumen) gibt es sicherlich noch in keinem Internet-Routing-Programm (?). Soweit sind wir vielleicht noch nicht und wo soll diese Information auch herkommen. Hab schon verschiedentlich mal nach Verkehrsdichte gegoogelt, da findet man sogar was von irgendwelchen Ämtern, aber immer nur für stark befahrene Straßen, nicht für Nebenstraßen.
Deine Hinweise haben mir übrigens für die Rhön schon ziemlich geholfen. Dadurch hatte ich eigentlich die meisten Tage gute Strecken. Aber ich muss noch viel lernen....
Grüße und Vielen Dank noch mal
Christoph
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Off-topic #1501998 - 06/17/22 08:14 AM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: Felix-Ente]
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Mein Eindruck ist, es ist immer entlang der S-Bahn und Regiostrecken ziemlich dicht. Lücken, bzw. eine scharfe Grenze zwischen Umland und Berlin findet man vor allem in der Mitte zwischen zwei S-Bahn-Ausfalllinien.
Königswusterhausen finde ich auch nicht so doll. Das geht eigentlich nur gut, wenn man sich über die Rieselfelder vorbeimogelt oder zum Nottekanal durchschlägt. In jedem Fall besser Gravel oder Mountainbike nehmen. Auch durch Mahlow Dahlewitz gibt es keine wirklich gute Durchfahrt, finde ich. Also es geht alles schon irgendwie, aber man braucht eben 'ne ganze Weile, eh man aus Berlin raus wirklich verkehrsarm ist, wenn man entlang der S-Bahnstrecken rauswill. Und dazwischen versperrt zumindest hier unten der Flughafen den Weg. Die Strecke west- und südlich vom Flughafen wird inzwischen von lauter Autofahrern, die die Flugzeuge gucken, verstellt. Und der Radweg entlang der 96 ist an den Autobahnauffahrten für mich auch irgendwie beängstigend. Für mich hat da mal ein PKW gebremst, der LKW Fahrer kurz dahinter hätte den am liebsten vor Wut aus dem Weg geschoben (und damit mich auch). Lautes langes Hupen und geballte Faust aus dem Fenster recken...
Aber ich kann mir absolut vorstellen, dass es woanders noch viel schlimmer ist. Auch Teile in Sachsen finde ich überhaupt nicht easy, was Straßenverkehr betrifft.
Aber wie schon gesagt, wenn man off-road Routen sucht, dann wird es schon etwas besser...
(mal von der Konkurrenz mit Hunde-Ausführern und Reitern abgesehen)
VG
Christoph
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#1502210 - 06/19/22 08:04 PM Re: Touri-Dichte Südengland July/August [Re: KetteLinks]
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Vielen vielen lieben dank für die zahlreichen Informationen aus der Community.

Ihr habt uns bei der Planung unserer Sommerreise sehr geholfen.
Wegen der Infos und auch anderer Gründe kurven wir jetzt wohl ab Freiburg n bissel durchs Jura. Die Ecke kenne ich und das passt für mich besser da meine Freundin seit 30 Jahren keine Radreise mehr gemacht hat.

Vielen lieben Dank auch von meiner Freundin , die total überrascht ist wie umfangreich hier berichtet wird, wie viel Zeit ihr hier investiert.
--
Karsten

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