Hallo,

Ich beabsichtige voraussichtlich nächsten Sommer eine Tour durch Rumänien und Moldavien zu machen. Mir stehen 4 Wochen zur Verfügung. Wie sieht es da mit Zügen aus, welche Fahrräder mitnehmen. Die Seite von Bikeromania war mir nicht wirklich eine Hilfe, da seit 2005 kein Update, anderswo habe ich vernommen, dass dort grundsätzlich bei deren Bahn kein Fahrradtransport möglich ist.
Aber vielleicht hat sich da mittlerweile einiges geändert.

Flug scheidet aus, da keine Direktverbindung von Luxemburg aus. Eine Möglichkeit wäre, durch Ungarn bis kurz vor der rumänischen Grenze zu fahren. Die Rundfahrt inkl Moldawien käme auf etwa 1600-1700 km, da der Rückweg nach Ungarn noch hinzukommt. Wäre zu schaffen, aber das ist mit Zeitdruck und Verzicht auf Pausentage verbunden. Ich bin eh nicht so fit wie andere Radfahrer, und mein 13jähriger Sohn fährt mit, aber ist wahrscheinlich nicht in der Lage, täglich 80km in zum Teil gebirgigen Gelände zu fahren.

Lange Rede kurzer Sinn: Wir wollen Teilstrecken mit der Bahn überbrücken, um genügend Zeitpuffer zu haben.

Ich hatte zudem noch anvisiert, evtl. gleich bis nach Chisinau (Moldawien) zu fliegen, und dann die ganze Tour bis nach Ungarn zu absolvieren. Allerdings gehen die Flüge nur wöchentlich und sind inzw. fast ausgebucht.

Wer weiss noch Näheres über die Situation der Bahn in Rumänien? Bin für jede Info dankbar.

Gruss Alex
Kilometerstand 111.106 km

Hallo Alex!
Bikeromania wurde schon vor ein paar Jahren eingestellt. Die Webseite ist noch immer online, aber wird nicht weiter aktualisiert, so steht es auch hier geschrieben.

Was die Bahn angeht, in Rumänien, such mal ein bissl hier im Forum, du wirst viele Beiträge finden...
Grundsätzlich ist es offiziell nicht möglich, Räder mit in Ro im Zug mitzunehmen, aber je nach Wetter, Lust u. Laune des Schaffners geht dann doch recht viel... Manchmal helfen auch ein paar Euros...

Wenn du Fragen hast zu Rumänien, kannst du dich auch gerne per PN melden, z.B. was Strecken angeht.
Schönen Gruß nach L-Stadt!

Bus kann auch durchaus eine Alternative darstellen- ist auf jeden Fall im internationalen Verkehr fahrradfreundlicher. Vorgesehen ist es bei keinem öffentlichen Verkehrsmittel, ob es dann aber doch möglich ist, ist Verhandlungssache (und Glück)...

Eine Möglichkeit für hin und zurück wäre der Bus. ATLASSIB fährt mittlerweile quer durch ganz Europa (Saizonarbeiter, Gurkenbieger, Taschendiebe, Besucher, Auslandsbeschäftigte) und nimmt auch Fahrräder mit. Fahrradtransport abklären (auch wegen den notwendigen Papieren).
Fahrradmitnahme in rumänischen Zügen:
In Rumänien ist vieles möglich (ein Land der unbegrenzten Möglichkeite).Wer das Land kennt oder ein paar Jahre dort gelebt hat weiss dass ein Nationalsport von vielen das Fahren ohne Fahrkarte ist. Eine wichtige Person bei dieser Sportart ist der landauf und landab bekannte "nasu" - der Mann mit der Zange. Wenn der nicht will dann bleibst du mit Fahrkarte am Gleis hängen und der Zug fährt ohne dich. Als Ausländer kann man noch immer einen auf "nix verstehen" machen und dreist und stur vorgehen (muss man können).

Wenn du Genaueres und Aktuelleres wissen möchtest wende dich mit deinen Fragen an www.ciclism.ro/forums - dort gibt es eine "Sparte" die nennt sich "International". Du kannst deine Fragen in Englisch stellen (Französisch und Deutsch sollte auch funktionieren). Die Leute sind sehr hilfsbereit, recht gut informiert und haben einen "Profi" der fast alle Fragen die mit der rumänischen Eisenbahn von gestern und heute zu tun haben beantworten kann.

Viel Spass

Offiziell nicht möglich? Das ist völlig falsch! Es gibt sogar Fahrradpiktogramme in den Fahrplänen (Radmitnahme möglich/nicht möglich)...welcher Zug dann tatsächlich eingesetzt wird, kann spannend werden. Gerade in Transsilvanien gibt es moderne Züge (immerhin ist dort auch MTB Sport sehr verbreitet, am Schwarzen Meer quetscht man das Rad in typische alte 'Hochparterre'-Züge und zahlt einen Obolus.

An- und Abreise war bei uns mit dem Fernbus (Eurolines). Die Räder waren auf der Hinfahrt im Anhänger und auf der Rückfahrt unten im Bus. Das Schaltwerk war bei mir danach verbogen, sonst aber kein Problem. Die Radtickets hatten wir vorher auch gebucht.

Besonders toll daran war, dass nur zwei flüssig Deutsch sprechende Mitfahrer (wir) im Bus waren und uns mit Händen und Füßen ToDos vermittelt wurden ;-)

(Stand 2013)

Wir sind mit dem Zug von Bukarest nach Osten gefahren. Das Ticket hatten wir am Bahnhof gekauft, allerdings nur für uns. Für die Räder sollten wir eins beim Schaffner kaufen. Ein Einheimischer sagte uns, der Schaffner würde versuchen uns aus dem Zug zu werfen, wegen der Räder. Wir solltren einfach auf stur schalten und so tun als wenn wir nichts verständen.
Der Schaffner versuchte dann wirklich uns raus zu schmeißen. Wir haben nur mit den Schultern gezuckt und sonst nicht reagiert. Irgendwann resignierte der Kerl und wollte uns dann nur noch ein Ticket verkaufen. Als wir anfingen das Geld raus zu holen, fragte er ob wir eine Quittung brauchten. Wir verneinten und plötzlich wollte er nur noch die Hälfte des zuerst genannten Betrages haben. Das Geld verschwand dann in seiner Hosentasche.
Er sagte dann noch, wir sollten in dem Wagen bleiben, im Nächsten sei ein anderer Schaffner zuständig......

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Gruß
Thoralf

Genau so ist es uns auch gegangen. Im Bahnhof hat man uns gesagt, das ginge schon, wir müssten aber 1. Klasse fahren. Das war gut erschwinglich, so etwa 15,-€ durch halb Rumänien. Bei uns haben am Ende drei Schaffner im Abteil mindestens 2 Std. miteinander debattiert, was denn nun die Räder kosten könnten. Schließlich kosteten beide Räder zusammen nochmal ein 1.Klasse Ticket. Das war alles eher lustig als problematisch.
Man weiß halt bloß vorher nicht so genau, ob man nicht doch noch eine Nacht im Ort verbringt.
Empfehlenswert war wirklich auch die Anreise mit dem Fernbus. Radmitnahme alles kein Problem. Wir sind auch schon mal mit dem PKW dorthin gefahren und haben ihn in Timisoara bei einer Pizzeria stehen lassen können. Der Inhaber hat perfekt drauf aufgepasst und ihn in seiner Garage eingeschlossen bis wir ihn wieder abgeholt haben.
Den Tipp hatten wir aus der Stadtverwaltung dort bekommen. Das einzige wirkliche Problem waren die wilden Hunde, das soll sich aber deutlich verbessert haben. Ein Hundeabwehrspray ist aber dennoch seitdem immer dabei.
Gruß Helmut

Auch unser Tandem war nie ein Problem im Zug (ob mit oder ohne Fahrrad-Pictogramm)(Stand August 2015). Selbst bei mehreren Fahrrädern in einem Wagen gab es keine Probleme.

Gruß
Oly

Meine Erfahrung vom Sommer 2015: man kann in Rumänien ganz normal ein Ticket fürs Fahrrad kaufen, die Fahrradmitnahme ist auch in zahlreichen Zügen möglich.

Hier die "vor Ort-Erfahrungen von Leuten wie du und ich (es geht über ein paar Jahre und Seiten).
Ich möchte weder den CFR schlecht reden noch ausschließen daß sich manches verbessert hat .

Als ich 2014 und 2015 in Rumänien mit Rad und Bahn allein unterwegs war gab es keinerlei Probleme (außer dass in Bukarest am Bahnschalter niemand Bescheid wusste, mit Übersetzungs-Hilfe eines freundlichen zufällig danebenstehenden Taxifahrers war es dann aber schließlich plötzlich möglich, das Rad ohne extra zu zahlen mitzunehmen). Diesen Sommer plane ich eine Gruppen-Radtour und will dann eine Strecke mit der Bahn überbrücken. Bin mal gespannt, ob der Schaffner bei 6 oder mehr Rädern sich doch ein kleines Zubrot verdienen will (bei seinem Lohn durchaus nachvollziehbar). Ansonsten waren alle Leute freundlich und hilfsbereit, einmal hat der Zug extra noch 5 Minuten gewartet, bis ich meine Fahrkarte am Schalter gekauft hatte!

Von deinem Vorhaben habe ich gelesen - daß du keine näheren (öffentlichen) Angaben dazu machst finde ich schade und merkwürdig. Das mit dem "kleinen Zubrot" war und ist auch "ein Nationalsport" . Wie das kleine Zubrot "bandenmäßig" verteilt wird kann man in den unterschiedlichsten Medie nachlesen. Daß sich in manchen Behörden etwas tut ist nich bestreitbar, aber die Geschwindigkeit mit der sich was tut ist nicht rekordverdächtig.

Die gleiche Erfahrung Rumänien 2014-problemloser Fahrradtransport, selbst im Nachtzug von Suceava nach Bukarest (Fahrradmitnahme im Schlafwagen eigentlich nicht gestattet). Ich hatte das Schmiergeld griffbereit, war aber nicht nötig. Sehr freundlicher Schaffner, der wollte nur sehen daß die Abteiltür noch schließt, um uns sicher und wohlbewahrt zu wissen.
Sind übrigens nach/von Bukarest geflogen

Hallo,

Ich danke Euch sehr für die Infos. Sieht ganz so aus, als sei es mit der rumänischen Bahn viel besser geworden. So kann dem Tourplan positiv entgegen sehen.
Inzwischen aber habe ich mich anders entschieden, es soll dieses Jahr nach Bulgarien und Griechenland gehen, da ich einen direkten Flug nach Varna bzw. Burgas bekomme. Eine Rundreise mit Abstecher durch Makedonien käme auf 1.300-1.400 km, was im Rahmen des Machbaren liegt.
Aber die Rumänien Reise steht definitiv auf dem Plan, wohl dann für 2017.

Gruss Alex
Kilometerstand 111.107 km

Hallo Friedrich,
ich dachte, hier im Forum haben die Leute kein großes Interesse an einer organisierten Gruppentour, deshalb wollte ich nur solche Radler ansprechen, die an Rumänien interessiert sind. Näheres kann man dann ja gerne bei mir erfragen.

Ich habe im Sommer ebenfalls Rumänien mit auf der Route (Österreich)-Ungarn-Rumänien-Moldawien-Ukraine-Weißrussland-Polen. Ich kann dir nur etwas ber Alternativen von Bremen aus nennen. Aber vielleicht findest du ja auch entsprechende Routen von Luxemburg aus.
Mit Meinfernbus (derzeit reicht der Fahrplan nur bis zu dem gezeigten Datum) bis Wien (Fahrradmitnahme möglich) oder aber auch weiter von Wien bis Budapest mit Meinfernbus (ebenfalls Fahrradmitnahme möglich). Unbedingt rechzeitig inklusiv Fahrradmitnahme buchen, da nur wenige Fahrräder auf den Heckträger der Busse passen! Die Lufthansa bietet regelmäßig Direktflüge von Bremen nach Chisinau an. Dieses hatte ich früher als Alternative mit kleinerem Zeitfenster auch schon im Blickfeld gehabt. Vielleicht hilft es euch ein wenig und wir treffen uns sogar irgendwo...