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#1013728 - 02/08/14 09:18 AM Ein Rad für Südamerika: Technikfragen
eld0n
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Liebe Gemeinde,

es ist soweit - ein Traum wird wahr. Von Juli bis einschließlich September werde ich mit dem Rad von Rio über Buenos Aires und Santiago nach Lima.

Nachdem ich das Ganze mit meiner Arbeitsstelle durchgesprochen habe, nimmt das Projekt Formen an und ich kann mich den angenehmen Seiten der Planung widmen: dem richtigen Rad für den Einsatzzweck, und dem richtigen Equipment für Rad und Reiter. Da setze ich auf euer Wissen und auf eure Erfahrung.

Ausgangslage

Es zeichnen sich insbesondere zwei Optionen ab: entweder nehme ich das, was ich bereits habe und schaue, wie ich damit durchkomme. Oder ich gönne mir zu dieser vermutlich einmaligen Gelegenheit etwas ganz Besonderes. Noch tendiere ich dazu, das Vorhandene zu nutzen, da ich vermutlich unterm Strich glücklicher bin, wenn ich mir zwischendurch nicht aufgrund knappen Budgets Dinge verkneifen muss, die ich so schnell nicht nachholen kann. Ersparnisse sind vorhanden, aber nicht unbegrenzt. Je weniger ich vor der Reise ausgebe, desto mehr kann ich mir währenddessen leisten - und da möchte ich möglichst keine Abstriche machen.

Vorhanden ist mein liebgewonnenes Reisevelo. Ein Villiger, vermutlich aus den 80ern, derzeit nicht ganz glücklich bestückt mit Moustache Bar und ner HS66. Mit dem Ding bin ich durch Spanien und in der Schweiz rumgegurkt und habe es immerhin an die Ostsee geschafft.

Zwei Dinge hindern mich daran, den Moustache einfach durch einen Randonneur zu ersetzen und das Ding in eine Kiste zu packen:

1. die Laufradgröße.
Angeblich gibt es in Südamerika fast ausschließlich 26"-Laufräder und dementsprechend nur reisetaugliches Zubehör dafür (Reifen, Felgen). Der eine oder andere hier ist dort ja schon mal unterwegs gewesen oder kennt jemanden, der dort war. Ist das völlig übertrieben oder halbwegs zutreffend? Ich möchte mir ungern irgendwo in der Pampa den letzten Mantel zerschlitzen und die 34km bis zum nächsten Dorf schiebend zurücklegen, um dort festzustellen, dass es (wenn überhaupt) nur Rennradmäntel gibt. Das ist mir in Spanien exakt so passiert, der dritte Radhändler in der (nicht kleinen) Stadt hatte dann nach hartnäckigem Nachfragen irgendwo tief im Lager Nokian-Cyclocrossreifen (eine nie abgeholte Kundenorder), die zum Glück bis zum Ende der Reise gute Dienste geleistet haben.

2. die Bremsen. Ein Rennlenker muss sein. Das Systemgewicht wird einigermaßen hoch sein: ich selbst wiege 90 kg, das Rad wird streng zu Gunsten der Haltbarkeit aufgebaut. Früher waren an dem Rad Cantibremsen. Die funktionierten überraschend gut, ich hatte aber Ärger mit dem an der Gabel immer außermittig verlaufenden Seilzug und nach dem Winter musste ich die Bremsen erst einmal runternehmen, weil sie auf den (großzügig gefetteten) Sockeln festgegammelt waren.

Was lag also näher, als auf Hydraulik umzusteigen? Mir fiel dann ein Satz HS66 in die Hände, die ich kurzerhand verbaut habe. Bis jetzt habe ich die Maguras nicht wirklich auf Herz und Nieren testen können, hier im Forum sind sie ja sehr beliebt. Ich finde sie miserabel einzustellen und die Bremsleistung ohne Brakebooster ist beschämend (die Verbiegung von Gabel und Rahmen nach außen hingegen ziemlich beeindruckend). Ich gehe aber davon aus, dass alle diese Probleme eher mit menschlichem Versagen begründbar sind zwinker Entlüftet habe ich das gute Stück übrigens auch noch nicht. Doch ich schweife ab...

Es geht mir eher um die Grundsatzfrage: Seilzug oder Hydraulik? Bei einer Hydraulikbremse würde ich auf Stahlflexleitungen umsteigen, die einen Sturz und ähnliche Unbillen hoffentlich besser überstehen. Vorteile sind meines Erachtens: keine Züge, die einfrieren, verschmanden oder reißen können. Nachteil ist die schlechte Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Ein Bleed Kit mit Leitungen nimmt in der Packtasche zudem deutlich mehr Platz weg als ein paar Züge.

Dann möchte ich gleich eine weitere Grundsatzfrage anstoßen: Scheibe oder Felge? Den Rahmen müsste ich vor der Reise ohnehin neu lackieren lassen, warum also nicht gleich eine Schreibenbremsaufnahme dranbraten? An sich bin ich recht emotionslos, was die Bremstechnik angeht und komme mit Felgenbremsen gut zurecht. Aber ich frage mich, ob Scheibenbremse bei den klimatische Bedingungen im südamerikanischen Winter nicht sinnvoll wären. Zum einen nervt das bei Felgenbremsen während der Fahrt regelmäßig erforderliche Trockenbremsen (und das könnte im falschen Moment sogar sehr gefährlich werden). Zum anderen habe ich etwas Sorge wegen des Bremsbelagverschleißes - die vermutlich meist nassen und dreckigen Wege könnten zu einem extrem hohen Verschleiß an Felgenbremsbelägen führen. Wie denkt ihr darüber? Wenn Scheibenbremse, würde ich vermutlich gleich in die Vollen gehen und mir ein neumodisches hydraulisches System für Disccrosser zulegen. STIs wären nicht nötig, Lenkerendschalter finde ich großartig.

Alternativ besteht die Idee, mir einen weiteren Traum zu erfüllen und mir einen Maßrahmen braten zu lassen, der für die Reise mit 26"-Laufrädern bestückt wird. 26"x50mm-Reifen sollten ungefähr so hoch bauen wie 650b-Reifen in 42mm, damit hätte ich für Europa eine flotte langstreckentaugliche Option. Dann wären Scheibenbremsen natürlich gesetzt (oder ich nehme nutzlose Cantisockel in Kauf - damit könnte ich vermutlich gut leben).

So, erst einmal vielen Dank für eure Aufmerksamkeit - die wesentlichen Fragen habe ich für alle, die sich nicht durch den ganzen Text wühlen mögen, hervorgehoben zwinker

Ich freue mich auf die Diskussion!

Edited by eld0n (02/08/14 09:23 AM)
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#1013732 - 02/08/14 09:59 AM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
panta-rhei
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Salut

In Antwort auf: eld0n
Liebe Gemeinde,

es ist soweit - ein Traum wird wahr. Von Juli bis einschließlich September werde ich mit dem Rad von Rio über Buenos Aires und Santiago nach Lima.


Gute Idee. War auch da unten unterwegs.

In Antwort auf: eld0n
Noch tendiere ich dazu, das Vorhandene zu nutzen, da ich vermutlich unterm Strich glücklicher bin, wenn ich mir zwischendurch nicht aufgrund knappen Budgets Dinge verkneifen muss, die ich so schnell nicht nachholen kann. Ersparnisse sind vorhanden, aber nicht unbegrenzt. Je weniger ich vor der Reise ausgebe, desto mehr kann ich mir währenddessen leisten - und da möchte ich möglichst keine Abstriche machen.

Gute Überlegung, mit kleinen Ausnahmen ...
insgesamt bist Du ja nur 3 Mo unterwegs, ergo gelten viele Tips nur beschränkt.

[zitat=eld0n]
Vorhanden ist mein liebgewonnenes Reisevelo. Ein Villiger, vermutlich aus den 80ern, derzeit nicht ganz glücklich bestückt mit Moustache Bar und ner HS66.
...
Angeblich gibt es in Südamerika fast ausschließlich 26"-Laufräder und dementsprechend nur reisetaugliches Zubehör dafür (Reifen, Felgen). Der eine oder andere hier ist dort ja schon mal unterwegs gewesen oder kennt jemanden, der dort war. Ist das völlig übertrieben oder halbwegs zutreffend?

Ist genauso. Ausserhalb Buenos Aires solltest Du nur mit BilloMTB-Kram als einzigem Ersatzteireservoir (für Reiseräder !) rechnen, also 559er Reifen usw.

In Antwort auf: eld0n

2. die Bremsen. Ein Rennlenker muss sein. Das Systemgewicht wird einigermaßen hoch sein: ich selbst wiege 90 kg, das Rad wird streng zu Gunsten der Haltbarkeit aufgebaut. Früher waren an dem Rad Cantibremsen.

Sind keine schlechte Idee.
Ersatzteile gibts überall.

In Antwort auf: eld0n

Es geht mir eher um die Grundsatzfrage: Seilzug oder Hydraulik? Bei einer Hydraulikbremse würde ich auf Stahlflexleitungen umsteigen, die einen Sturz und ähnliche Unbillen hoffentlich besser überstehen. Vorteile sind meines Erachtens: keine Züge, die einfrieren, verschmanden oder reißen können.


Für 3 Mo egal - aber ja, sowas würde ich nicht auf eine längere Suedamerikareise mitschleppen. Billo-Vbrakes gibts überall, haben mich auch mit 50kg Gebäck (inkl. Anhänger) gut gestoppt.

In Antwort auf: eld0n

Dann möchte ich gleich eine weitere Grundsatzfrage anstoßen: Scheibe oder Felge? Den Rahmen müsste ich vor der Reise ohnehin neu lackieren lassen, warum also nicht gleich eine Schreibenbremsaufnahme dranbraten?


Wieso VOR der Tour lackieren??

In Antwort auf: eld0n
An sich bin ich recht emotionslos, was die Bremstechnik angeht und komme mit Felgenbremsen gut zurecht.

Warum dann was teures, schlechter wartbares dranbauen?!
Ausgerechnet VOR soner Reise.

In Antwort auf: eld0n

Aber ich frage mich, ob Scheibenbremse bei den klimatische Bedingungen im südamerikanischen Winter nicht sinnvoll wären.


Noe. Wir waren zur gleichen Zeit da unten,hatte keinerlei Probs mit DeoreVBrakes.

In Antwort auf: eld0n
Zum einen nervt das bei Felgenbremsen während der Fahrt regelmäßig erforderliche Trockenbremsen (und das könnte im falschen Moment sogar sehr gefährlich werden).

?!
Kann das sein, dass Du schon lange keine Radreisen mehr gemacht hast???

In Antwort auf: eld0n
Zum anderen habe ich etwas Sorge wegen des Bremsbelagverschleißes - die vermutlich meist nassen und dreckigen Wege könnten zu einem extrem hohen Verschleiß an Felgenbremsbelägen führen.

Das schöne ist, die gibts sogar in jedem Kuhdorf!

In Antwort auf: eld0n

Alternativ besteht die Idee, mir einen weiteren Traum zu erfüllen und mir einen Maßrahmen braten zu lassen, der für die Reise mit 26"-Laufrädern bestückt wird. 26"x50mm-Reifen sollten ungefähr so hoch bauen wie 650b-Reifen in 42mm, damit hätte ich für Europa eine flotte langstreckentaugliche Option.

Bloss keinen 650b-Werbeschwachsinn.

In Antwort auf: eld0n
Dann wären Scheibenbremsen natürlich gesetzt (oder ich nehme nutzlose Cantisockel in Kauf - damit könnte ich vermutlich gut leben).

Wenigstens letzteres.

Kurzform: Was einfaches mit Stahlrahmen, StahlHR-Träger, 559er und V-Brakes wäre nett (neu locker für 900E zu haben).
Für 3 Mo, nimm halt dein Reiserad und investier das Geld in 2Wo Spanisch-Intensiv in BA lach
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1013736 - 02/08/14 10:40 AM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
Tillus
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Hallo,

1. Als Auswahlkriterium die Ersatzteilversorgung zu vor Ort zu wählen, halte ich für sehr vernünftig. Da wirst Du bestimmt einige (teils unterschiedliche träller ) Antworten bekommen. Sollte beides vorhanden sein und Du größer als 1,65m empfehle ich perönlich 28".

2. Ich würde nicht empfehlen, einen möglicherweise 25 Jahre alten Rahmen zu schweißen/löten und neu zu lackieren. Aufgrund von Wirtschaftlichkeit und Stabilität/Haltbarkeit. Rahmen, Gabel und Steuersatz sollte man in der Bucht oder anderswo für unter 200€ bekommen. Sinnigkeit von Maßrahmen wurde hier gerade erst diskutiert, lohnt vor allem / nur bei ungewöhnlichen Proportionen.

Ich halte es für besser, die HS66 zu verkloppen (soll wohl auf ebay gut weggehen) und einen Neuaufbau mit mechanischen Scheibenbremsen zu wagen (kostet halt etwas). Normale V-Brakes wären noch günstiger, bei einem Neuaufbau aber vielleicht nich ganz Zeitgemäß (Felgenverschleiß).
Am besten fährt es sich natürlich bergab mit Rückenwind sowie Frauen und Kneipe in Sichtweite.
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#1013746 - 02/08/14 12:15 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
silkroad
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Zitat:
1. die Laufradgröße.
Angeblich gibt es in Südamerika fast ausschließlich 26"-Laufräder und dementsprechend nur reisetaugliches Zubehör dafür (Reifen, Felgen). Der eine oder andere hier ist dort ja schon mal unterwegs gewesen oder kennt jemanden, der dort war. Ist das völlig übertrieben oder halbwegs zutreffend? Ich möchte mir ungern irgendwo in der Pampa den letzten Mantel zerschlitzen und die 34km bis zum nächsten Dorf schiebend zurücklegen, um dort festzustellen, dass es (wenn überhaupt) nur Rennradmäntel gibt. Das ist mir in Spanien exakt so passiert, der dritte Radhändler in der (nicht kleinen) Stadt hatte dann nach hartnäckigem Nachfragen irgendwo tief im Lager Nokian-Cyclocrossreifen (eine nie abgeholte Kundenorder), die zum Glück bis zum Ende der Reise gute Dienste geleistet haben.

26" (559) kriegst du fast überall, bei mir ist es schon über 10 Jahre her dass ich dort ware von daher kann ich nichts zu 28" sagen

Zitat:
2. die Bremsen. Ein Rennlenker muss sein. Das Systemgewicht wird einigermaßen hoch sein: ich selbst wiege 90 kg, das Rad wird streng zu Gunsten der Haltbarkeit aufgebaut. Früher waren an dem Rad Cantibremsen. Die funktionierten überraschend gut, ich hatte aber Ärger mit dem an der Gabel immer außermittig verlaufenden Seilzug und nach dem Winter musste ich die Bremsen erst einmal runternehmen, weil sie auf den (großzügig gefetteten) Sockeln festgegammelt waren.

Was lag also näher, als auf Hydraulik umzusteigen? Mir fiel dann ein Satz HS66 in die Hände, die ich kurzerhand verbaut habe. Bis jetzt habe ich die Maguras nicht wirklich auf Herz und Nieren testen können, hier im Forum sind sie ja sehr beliebt. Ich finde sie miserabel einzustellen und die Bremsleistung ohne Brakebooster ist beschämend (die Verbiegung von Gabel und Rahmen nach außen hingegen ziemlich beeindruckend). Ich gehe aber davon aus, dass alle diese Probleme eher mit menschlichem Versagen begründbar sind zwinker Entlüftet habe ich das gute Stück übrigens auch noch nicht. Doch ich schweife ab...

Wenn der Rahmen schon alt ist wird er nie auf die Kraft von V-Brakes bzw. Hydraulik gebaut worden sein, das verwindet sich dann. Wenn du mit Cantis zufrieden warst schraub sie einfach wieder rauf. Ersatzteile und Bremsbeläge kriegst überall dafür. Geht natürlich mit der HS auch - musst halt Ersatzleitung, Bremsbeläge alles dabeihaben.

Zitat:
Dann möchte ich gleich eine weitere Grundsatzfrage anstoßen: Scheibe oder Felge? Den Rahmen müsste ich vor der Reise ohnehin neu lackieren lassen, warum also nicht gleich eine Schreibenbremsaufnahme dranbraten? An sich bin ich recht emotionslos, was die Bremstechnik angeht und komme mit Felgenbremsen gut zurecht. Aber ich frage mich, ob Scheibenbremse bei den klimatische Bedingungen im südamerikanischen Winter nicht sinnvoll wären. Zum einen nervt das bei Felgenbremsen während der Fahrt regelmäßig erforderliche Trockenbremsen (und das könnte im falschen Moment sogar sehr gefährlich werden). Zum anderen habe ich etwas Sorge wegen des Bremsbelagverschleißes - die vermutlich meist nassen und dreckigen Wege könnten zu einem extrem hohen Verschleiß an Felgenbremsbelägen führen. Wie denkt ihr darüber? Wenn Scheibenbremse, würde ich vermutlich gleich in die Vollen gehen und mir ein neumodisches hydraulisches System für Disccrosser zulegen. STIs wären nicht nötig, Lenkerendschalter finde ich großartig.

Rahmen neu lackieren vor der Reise ?? Blödsinn - du wirst viele Kratzer reinkriegen, willst du dich unterwegs ärgern ? Nein.
Scheibenbremse auf eine Uraltrahmen löten lassen ? Eher auch nein, ist erstens nicht wirklich billig, zweitens ist wahrscheinlich der Rahmen und die Gabel nicht auf die Belastung ausgelegt. Du brauchst nicht wirklich Scheibenbremse, V-Brake oder Cantis bremsen auch. Bei den neumodischen hydraulischen für Disccrosser würde ich aufpassen, SRAM hat gerade alle wieder zurückgerufen, Shimano ist jetzt gerade erst am Markt - alles noch nicht wirklich ausgetestet, schon gar nicht für Reiseeinsatz. Am Besten wahrscheinlich am Rennlenker noch mit Konverter zu fahren.

Zitat:
Alternativ besteht die Idee, mir einen weiteren Traum zu erfüllen und mir einen Maßrahmen braten zu lassen, der für die Reise mit 26"-Laufrädern bestückt wird. 26"x50mm-Reifen sollten ungefähr so hoch bauen wie 650b-Reifen in 42mm, damit hätte ich für Europa eine flotte langstreckentaugliche Option. Dann wären Scheibenbremsen natürlich gesetzt (oder ich nehme nutzlose Cantisockel in Kauf - damit könnte ich vermutlich gut leben).

Grundsätzlich eine gute Idee - aber muss es Massrahmen sein ? Erstens erscheint es mir schon ein bisschen spät dafür wenn du im Juli wegwillst, zweitens ist der halt wirklich teuer. Wenn du Maßrahmen dann für 559, deine 650iger wirst du wahrscheinlich in 20 Jahren mal in Südamerika (Pampa) finden. Cantisockel würde ich auf alle Fälle ranmachen.
Du schreibst ja auch deine Mittel sind nicht unbegrenzt - für die € 1000 aufwärts was dich selbst ein günstiger Maßrahmen kostet kriegst locker ein sehr gutes Reiserad was genau auf die Bedürfnisse von Südamerika passt. Was ich machen würde ? Würde das alte Villiger neu lackieren - aber in Europa stehenlassen, und hier zum rumfahren nehmen - du scheinst ja daran zu hängen. Und um ca. € 1500 würd ich mir ein VSF, Intec etc. für die Reise kaufen.

Viel Spass
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#1013838 - 02/08/14 09:33 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
Machinist
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Grundsätzlich stimme ich den Aussagen von Panta-rhei zu.

Deine Tour wird ja "nur" drei Monate dauern, dazu ein neues Rad noch dazu mit Massrahmen und bei beschränktem Budget zu kaufen halte ich eher für übertrieben. Wenn das alte Rad passt würde ich dieses nehmen. Wenn die Mittel und die Motivation für das optimierte Rad aber da sind, warum nicht?

Laufradgrösse: Für 26"/559 ist die Ersatzteilversorgung in Südamerika in der Tat viel besser. Wenn du aber zu Beginn neue, gute und dauerhafte Reifen montierst, die Tour von dieser beschränkten Dauer ist und du eventuell sowieso mit einem Ersatzreifen fahren willst wirst du mit 28"/622 höchstwahrscheinlich kaum Probleme haben.

Bremsen:
Scheibenbremsen sind eine gute Sache, für diese Tour aber absolut nicht notwendig und nicht gezungenermassen von Vorteil. Mit der HS66 solltest du problemlos reisen können. Erste Wahl wäre für diesen Fall m.E. aber der Wechsel zu einer simplen seilzugbetätigten V-Brake oder Cantilever-Bremse.


Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.

Edited by Machinist (02/08/14 09:35 PM)
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#1020895 - 03/04/14 08:36 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Machinist]
eld0n
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Guten Abend,

ich habe mir mit meiner Reaktion ja etwas Zeit gelassen, danke auf jeden Fall für die hilfreichen Antworten! Dann mal (halbwegs) der Reihe nach …

In Antwort auf: Machinist
Wenn du aber zu Beginn neue, gute und dauerhafte Reifen montierst, die Tour von dieser beschränkten Dauer ist und du eventuell sowieso mit einem Ersatzreifen fahren willst wirst du mit 28"/622 höchstwahrscheinlich kaum Probleme haben.

Das klingt doch mal gut… ich denke, ich probiere es tatsächlich mit dem liebgewonnenen Reiserad, trotz großer Laufräder. Es passen immerhin 700x45 Reifen rein, damit geht es zumindest auf dem berliner Kopfsteinpflaster erstaunlich entspannt zu.

In Antwort auf: Machinist
Erste Wahl wäre für diesen Fall m.E. aber der Wechsel zu einer simplen seilzugbetätigten V-Brake oder Cantilever-Bremse.

In Antwort auf: silkroad
Du brauchst nicht wirklich Scheibenbremse, V-Brake oder Cantis bremsen auch.

In Antwort auf: panta-rhei
Wir waren zur gleichen Zeit da unten,hatte keinerlei Probs mit DeoreVBrakes.

Da ich ohnehin mit Lenkerendschalthebeln fahre, gönne ich mir mal einen Satz V-Brakes mit verstellbaren Pipes und entsprechenden Hebeln. Und packe sicherheitshalber einen Extrasatz KoolStop-Beläge ein zwinker

In Antwort auf: panta-rhei
Gute Idee. War auch da unten unterwegs.

Super! Welche Route hast Du denn genommen, und welche Karten hast Du verwendet?

In Antwort auf: panta-rhei
Kann das sein, dass Du schon lange keine Radreisen mehr gemacht hast???

Ja… viel zu lange sogar =)

In Antwort auf: panta-rhei
Bloss keinen 650b-Werbeschwachsinn.

Oh doch … aber dann eher für daheim =)

In Antwort auf: panta-rhei
Für 3 Mo, nimm halt dein Reiserad und investier das Geld in 2Wo Spanisch-Intensiv in BA lach

Super Tip, Spanischkenntnisse sind zum Glück schon vorhanden … also bleibt mehr Geld für Ausflüge links und rechts.

Edited by eld0n (03/04/14 08:38 PM)
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#1020911 - 03/04/14 09:11 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
panta-rhei
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Salut Eldon

In Antwort auf: eld0n

In Antwort auf: Machinist
Wenn du aber zu Beginn neue, gute und dauerhafte Reifen montierst, die Tour von dieser beschränkten Dauer ist und du eventuell sowieso mit einem Ersatzreifen fahren willst wirst du mit 28"/622 höchstwahrscheinlich kaum Probleme haben.

Das klingt doch mal gut… ich denke, ich probiere es tatsächlich mit dem liebgewonnenen Reiserad, trotz großer Laufräder.

In Antwort auf: eld0n
[zitat=panta-rhei]Gute Idee. War auch da unten unterwegs.

Super! Welche Route hast Du denn genommen, und welche Karten hast Du verwendet?


Start in BA, rüber nach Uruguay bis Iguazu, durch Paraguay, dann wg. Verletzung per Bus nach Salta, von dort aufn Altiplano und via Uyuni und Calama wieder runter, dann mit Bus weiter bis Santiago. Wir hatten die Reise KnowHow, in Argentinien sollte man sich nicht 100% drauf verlassen (Manchen Siedlungen gibts nicht mehr), aber brauchbar. Für die Salarregion russische Militärkarten 1:200000.

...

In Antwort auf: eld0n
In Antwort auf: panta-rhei
Bloss keinen 650b-Werbeschwachsinn.

Oh doch … aber dann eher für daheim =)

In Antwort auf: eld0n
[zitat=panta-rhei]Für 3 Mo, nimm halt dein Reiserad und investier das Geld in 2Wo Spanisch-Intensiv in BA lach

Super Tip, Spanischkenntnisse sind zum Glück schon vorhanden


Na, dann wird das schon werden - enjoy!
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Edited by panta-rhei (03/04/14 09:15 PM)
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#1020922 - 03/04/14 09:32 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
Toxxi
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In Antwort auf: eld0n
1. die Laufradgröße.
Angeblich gibt es in Südamerika fast ausschließlich 26"-Laufräder und dementsprechend nur reisetaugliches Zubehör dafür (Reifen, Felgen). Der eine oder andere hier ist dort ja schon mal unterwegs gewesen oder kennt jemanden, der dort war.

Das ist zumindest für Chile kompletter Unsinn. Ich war gerade im Februar 4 Wochen dort. Die 29er MTBs sind dort recht beliebt (und bei den teils üblen Schotterpisten in den Anden auch zu Recht), Ersatzteile sind verfügbar. Ich habe in mehreren Radläden Reifen in Größe 622mm gesehen.

Dass die Auswahl an 559er-Technik größer ist, stimmt allerdings. Ich selbst war ebenfalls mit einem 26er Fahrrad (559) unterwegs. Generell sind Fahrradläden nicht an jeder Ecke, das Land ist ja auch dünn besiedelt. Aber in Touristengegenden und in größeren Städten gibt eigentlich alles.

In Argentinien sieht es mit der Ersatzteilversorgung etwas schwieriger aus. Hochwertige Teile sind oft nur noch gegen harte Währung zu bekommen (US-Dollar), da der argentinische Peso zu schnell an Wert verliert (ca. 50% pro Jahr). Den Import derartige Teile gegen Devisen können sich nur weniger Radläden leisten. Auch hier ist die Versorgung in Touristengegenden besser als anderswo.

Gruß
Thoralf

PS: Bremsbeläge würde ich lieber mitnehmen als mich auf das Angeot vor Ort verlassen. Die sind echt nicht schwer.
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#1021123 - 03/05/14 03:46 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Toxxi]
Falk
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Zitat:
Das ist zumindest für Chile kompletter Unsinn. Ich war gerade im Februar 4 Wochen dort. Die 29er MTBs sind dort recht beliebt (und bei den teils üblen Schotterpisten in den Anden auch zu Recht), Ersatzteile sind verfügbar. Ich habe in mehreren Radläden Reifen in Größe 622mm gesehen.

Dann ist es in den letzten fünf oder sechs Jahren besser geworden. Längerjährige Leser und Schreiber werden sich noch an das Problem von Sasa mit seinen Schuhen, ihrem Absturz vom Bugträger und dem daraus folgenden Gabelschaden erinnern. Mit der Tauschgabel und den versetzten Cantileversockeln ist er allerdings noch Jahre weitergefahren. Möglicherweise tut er es noch immer.
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#1021165 - 03/05/14 05:58 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Toxxi]
Thomas1976
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Zitat:
Das ist zumindest für Chile kompletter Unsinn. Ich war gerade im Februar 4 Wochen dort. Die 29er MTBs sind dort recht beliebt (und bei den teils üblen Schotterpisten in den Anden auch zu Recht), Ersatzteile sind verfügbar. Ich habe in mehreren Radläden Reifen in Größe 622mm gesehen.


Das mag für Chile zutreffen, in Bolivien und Peru habe ich 29 MTBs nirgendswo gesehen. Südamerika sollte man nicht nur auf Chile und Argentinien beschränken, dass dort die Auswahl größer ist, ist eigentlich keine Überraschung.

Generell ist für Südamerika und Latainamerika die Auswahl an 559er-Technik weitaus größer wie in 622.
Ich habe aber sowohl in Peru wie auch auf Kuba Reiseradler getroffen, die mehrere Monate mit 622mm unterwegs waren.

Für Kuba ist es sowieso letztendlich egal ob man mit 559 oder 622 unterwegs ist , an Ersatzteile gibt es sowieso nichts zu kaufen zwinker

Gruss
Thoma
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#1021306 - 03/06/14 08:20 AM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
Biketourglobal
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Hallo,

Lena und Hardy (Velosophics) sind durch Südamerika geradelt und haben HIER Infos zu ihren Rädern und deren Ausstattung gemacht.

Vielleicht hilft Dir das ja auch etwas weiter.

Gruß,
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Off-topic #1021551 - 03/06/14 07:53 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Thomas1976]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Thomas1976
.....
Für Kuba ist es sowieso letztendlich egal ob man mit 559 oder 622 unterwegs ist , an Ersatzteile gibt es sowieso nichts zu kaufen zwinker
.....



Aber keine Teile für 559 gibt es viel mehr als keine Teile für 622 grins

Aber im ernst, mit welcher Radgröße fahren diese chinesischen Räder, die es vor Jahren in Massen gab. Sind das 622, 630 oder noch was ganz anderes?


Gruß Uwe

Edited by Uwe Radholz (03/06/14 07:54 PM)
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Off-topic #1021556 - 03/06/14 08:18 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Uwe Radholz]
tirb68
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Das sind 28" , also 622 in verschiedenen Breiten.
Die sind immer noch recht weit verbreitet. Ersatzteile dafür findet man auf dem Wochenmärkten (Fería).

Hier noch eine kleine Impression eines kubanischen Fahradfachgschäftes:

Das Reifenangebot rechts im Bild.
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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Off-topic #1021618 - 03/07/14 06:53 AM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: tirb68]
Uwe Radholz
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Ja, so ungefähr so es vor Jahren auch schon aus. Ich kann mich nur an ein Geschäft in Havanna erinnern, dass irgend wie auch Teile hatte, die noch nicht verbaut gewesen waren. Das allerdings hatte immer geschlossen. Ich weiß also nicht, ob man das, was man da sah, auch kaufen konnte.

Edited by Uwe Radholz (03/07/14 06:53 AM)
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#1021623 - 03/07/14 07:18 AM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: Uwe Radholz]
eld0n
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Guten Morgen! Welche Reifen kann man denn für den Zweck empfehlen?

Breiter finde ich tendenziell besser, probiere gerade die Specialized Fatboy in 622x45 aus (ich weiß, Marketingopfer). Die gefallen mir gut, sind aber komplett glatt und kommen glaube ich nur als Drahtreifen. Mitnahme also ausgeschlossen.

Die Panaracer Pasela TourGuard würde ich sofort mitnehmen, die gibt es aber nur bis 37mm - welche Marathon-Version kann man denn in Punkto Haltbarkeit und Fahrverhalten auf (schlechten) Straßen und Feldwegen empfehlen? Gibt es taugliche Konkurrenzprodukte (Vittoria Randonneur oder so?)

Schönen Gruß,

Julius
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#1021896 - 03/07/14 09:38 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: eld0n]
Machinist
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Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.
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Off-topic #1022201 - 03/09/14 03:22 PM Re: Ein Rad für Südamerika: Technikfragen [Re: panta-rhei]
indomex
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Underway in Cambodia

[zitat=panta-rhei]

Wir hatten die Reise KnowHow, in Argentinien sollte man sich nicht 100% drauf verlassen (Manchen Siedlungen gibts nicht mehr), aber brauchbar.

[zitat=panta-rhei]

Das ist nicht besser geworden!
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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