Die ganze Woche fahre ich schon rad im Baskenland, gestern dan aus Bilbao einen 400-er gefahren.
Die Startzeit war etwas unüblich, um Mitternacht. Ich wartete schon seit 22.30 vor dem Lokal der SC Bilbaina, erst gegen halb zwölf tauchte der erste andere Teilnehmer auf. Wenig später der Organisator, Jose Miguel. Schnell mein Reisegepäck im Lokal unterbringen, und mein Reiserad in wenige Minuten umbauen zum Langstreckenrad. Ganz gut gelang das nicht, meine Stirnlampe lag noch im oben als wir abfuhren. Es waren noch fünf andere Fahrer beim Start, alle Mitglied vom SC Bilbaina. Alle anderen fuhren auf leichte Rennräder, fast ohne jegliches extra Gewicht. Ich nehme jedenfalls für eine 50er Runde schon mehr mit als denen für einen 400-er! Das Gruppenfahren dauerte dan auch nicht lange, am ersten richtigen Berg (puerto de Dima) musste ich noch vor der hälfte die Gruppe gehen lassen. Ich hätte wieder zurück zur Gruppe fahren können, aber dan war das Risiko zum übernehmen zu gross.
Also ging es aleine weiter. Hofnung das ich die anderen wieder sehen wurde hatte ich direkt nicht mehr, vor allem weil nach den Pass keine lange Abfahrt folgte. Vitoria liegt ja in 500m Höhe, unnd der pass war noch keine 600m hoch. Also runter nach Vitoria. Es fehlt eine kleine Strasse, also volldampf über die Autobahn grins
In Vitoria dan erst mal zum Zentrum. Dort nachgefragt. Es gab zwar detaillierte Hinweise zur Stättedurchfahrt, aber dazu ist mein Spansch zu schwah (sprich nichtexistierend). Nachfragen im Zentrum (um halb vier nachts) half auch nicht viel, ich wurde wieder zurück zur Autobahn geschickt. Die Damen auf den Industrieigelände nahe der Autobahnzufahrt wollte ich auch nicht stören bei der Arbeit, also weiter laut Kompass. Das ging erstaunlich viel besser, nicht viel später fand ich die Strasse richtung Estrella.
Und hoch ging es wieder, zum Puerto de Azatzeta (895m). Kurz vor dem Gipfel kamen mir einige Wanderer entgegen. Und es wurden ständig mehr. Irgendeine Langstreckenwanderung also. Fúr die Abfahrt gab dies ein Problem. Keiner der Wanderer erwartete ein lautloses Fahrzeug. Und eine Halogenlampe & LED-Lampe reicht auch nicht r ichtig aus um viel zu sehen. Da fehlte mir richtig den SON mit Doppelscheinwerfer meiner Randoneuse. Aber vor allem hoffte ich das die anderen keinen Wanderer vor dem Vorderrad fanden, deren Beleuchtung war ja sehr minmal.
Ohne Unfälle kam ich unten am Pass, in Sta. Cruz de Campesa. Beide Kontollmögligkeiten waren geschlosen. Also kurz Geld aus den Bankautomaten genommen, und den Zettel in der Kontrollkarte gesteckt. Langsam wurde es licht. Zur Sicherheit noch mal ein Foto vom Ortsschild nehmen, und weiter richtung Tal der Ebro. Ein Stündchen spater fuhr ich durch den alten Ort Sesma. Hier läuft auch den Jakobsweg. Und das ist gut zu sehen. Viele Wanderer fingen schon an, obwohl es nur 6u30 und ziemlich kalt war. Vorteil war wol das Bäcker und Alimentaria schon auf wahren. Ein richtiges Frühstück schmeckt ja eigentlich immer beim Brevet.
Schnell wurde es wärmer im Tal der Ebro. Flach blieb es, und windig. Langsam fuhr ich weiter. Hier ging die Navigation wenigstens einigermassen gut. So nach 240km näherte ich mir die Stadt Logroño. Der Tankstellenwart bei der Kontrolle von Mendavia sagte mir das die anderen schon 2 Stunden durch waren, ich hatte aber auch 2 Stunden reserve auf der Endzeit. Also Zeit fuhr eine kurze Runde durch die Altstadt. Überall sind Jakobswanderer zu sehen. Dies ist eindeutig Stauwandern. Logroño sieht schön aus, aber viel Zeit bleibt nicht übrig. Ich fahre richtung Stadtrand auf Kompasskurs. Irgendwann erblicke wird den Weg nach Vitoria über den N 232 ausgeschildert. Aber nach 2km fahre ich wieder über die Ebro. Das muss nicht sein, es ist ein anderer Weg der später zum 232 stösst. Also wieder zurück und auf Kompasskurs weiter. Auch diesmahl geht es so besser. Manchmahl führt die Strecke über belebte Nationalstrassen, manchmahl über Landwege. HEiss blebt es immer. Mehrmals suche ich einen Schattenreichen Platz am Strassenrand, oder halte den Kopf unterm Wasserhahn (oft zu finden am Strassenrand). Ich bin kurz vorm Hitzestau.
Dennoch gehts voran, und erreiche die Kontrolle von Santo Domingo de la Calzada. Diese ort liegt in 600m Höhe, ich freue mich schon auf eine kühle Abfahrt. Santa Domingo lebt von den Jakobswanderer, nichts wie Weg also. Unten am Ebro, im Städtchen Haro kaufe ich ein führ den Rest des Brevets. Vor allem salziges. Nach Haro naoch so 10km über die semi-Autobahn bevor ich wieder über Landstrassen fahren kann. Und dann gehts wieder hoch, zum Puerto Zaldiaran. Es kündigt sich ein Gewitter an, das Gewitter bleibt aber an der Südseite des Gebirges. Nach den Pass wieder runter nach Vitoria. Es sind viele Leute auf der Strasse. Das Heimspiel des Füssballteams ist gerade vorbei. Ich fahre schneller als die Auto´s. Schilder, Kompass und Intuition sind sich einig, und ich rase durch die Stadt richtung norden. Kurz vor der Autobahnauffahrt nach Bilbao frage ich Hinweise in irgend ein 5-Sterne Hotel. Es gibt indertat noch eine alte Strasse nach Bilbao. Aber welcher der Zwei? Die erste die ich sehe ist nicht gut, Geradeau ist abgeschlossen. Also wieder zurück zur Stadt, und mehr in östliche Richtung suchen. Nach mehr als eine Stunde suchen sehe ich plötslich einen Randweg der auch auf der Michelinkarte steht. Eine alte Eisenbahnroute, genau in der Richtung von Bilbao. Es dämmert schon, aber ich bin froh wieder den Weg gefunden zu haben. Nach wenige Kilometer höhrt der Asfalt auf, kein Problem für mich, 37mm Reifen fahren sich Prima auf Schotter. Einige kilometer hinte Urbina verlasse ich den Radweg und wechsele auf der Autobahn. Hier ist das Radfahren wieder zugelassen. Einige kilometer später wird die Autobahn eh wieder Bundesstrasse. Viel Verkehr gibt es nicht, es ist ja schon spät abends. Kurz vor Mitternacht bin ich auf Passhöhe. Ab da geht es sehr schnell Runter. Diese Abfahrt läuft richtig. Ich jage mein Reiserad um die Kurven. Im nu bin erreiche ich die Aussenbezirke von Bilbao. Von irgendeiner Tankstelle aus rufe ich Jose Miguel an. Es ist schon halb eins. Ich erwarte so rund 1.15 im Ziel zu sein sage ich ihm (er versteht etwas Französisch). Gut, es werden einige Minuten später, aber Jose Miguel ist noch im Lokal. Er bietet mir an das ich im Lokal schlafen kann. So ein Angebot nehme ich gerne entgegen. Es gibt dort sogar Duschen und eine Küche. Also Essen aus den Packtaschen gekramt, und schnell kochen und ab im Schlafsack.

Ivo