Ich war nach der Wende nur wenig drüben.
Früher war ich jedes Jahr mehrmals da zu Wanderungen, meist Übernachtung in Turnhallen, absolut kein Problem. Mit ner Freundin wa ich zu ner Wanderung in der Slowakei, von Zilina bis Bratislava. Da wir dann noch nach Ungarn wollten, ist sie mit ihrem Trabi gefahren, den haben wir fast ne Woche in Bratislava aufm Zeltplatz stehenlassen, nur den Zeltnachbarn Bescheid gesagt. Wir hatten zwar ein flaues Gefühl, als wir wieder in Bratislava waren, aber war alles ok. Würde ich jetzt nicht mehr machen.
Vor Jahren war ich auch mal im Slovensky Raj in der Ostslowakei. Wir wohnten oben in ner Hütte, sind aber mehrmals mit dem Zug in die Umgebung gefahren. Auf dem Anmarsch-Weg zum Bahnhof mussten wir an einem kleinen Roma-Slum vorbei. War damals schon etwas mulmig, ist absolut nichts passiert, aber da ging es denen ja noch relativ gut. Ich hab vor kurzem was gelesen über ein Roma-Ghetto bei Kosice glaub ich, da möchte ich nicht durch.
Kurz nach der Wende bin ich im Liegewagen gefahren. Nach der Grenzkontrolle hat ein Czeche die Tür mit seinem Gürtel verrammel: Zigeuner kommen, schneiden Mäntel ab.
Heut fahren die Züge schneller, so dass man für Tschechien kaum Liegewagen braucht (allerdings ists nach Prag mit Fahrrad fast ne Weltreise, wenn man alles mit Zug fahren will)
So gern wie ich wieder mal nach Prag möchte, so ist mir andererseits klar, dass man dort sehr vorsichtig sein muss. ZB inmitten der Massen aufm Altstädter Ring gebannt aufs Orloj starren ... Gute Gelegenheit für Diebe
Natürlich sind das alles Sachen, die hier genauso passsieren können
Aber das Land ist sehr schön und die Sprache klangvoll ('co je' klingt doch besser als wasis), wenn ichs auch kaum noch verstehe.
Gruß Jutta