Ich hatte
hier mal ausgerechnet, dass es pro Laufrad ca. 160 g sind. Für das ganze Fahrrad bin ich auf ca. 500 g gekommen, der Rest war sozusagen Sicherheitsmarge, weil andere Bauteile (z.B. die Gabel) evtl. in 622er-Größe etwas mehr Mehrgewicht verursachen könnten als in der konkreten Rechnung unter dem Link.
Wenn man beispielsweise bei Federgabeln die Gewichtsangaben vergleicht, dann sind es schnell mal ca. 200 g mehr bei der 29"-Version.
Noch was, und das hatten wir schonmal:
Rahmen müssen um dieselbe Steifigkeit zu erreichen für grössere Laufräder etwas üppiger dimensioniert werden, was bei metallenen Rahmen schneller zum "Coladosen-Effekt" führt sofern das Rahmengewicht moderat gehalten wird.
Auch nochmal: Das musst Du mir mal erklären. Ein Rahmen - in meinem Fall ein XXL-Rahmen mit 64er Sattelrohr - ist doch ein XXL-Rahmen, egal, ob da 559er oder 622er-Laufräder drinstecken. Alle maßgeblichen und damit gewichtsverursachenden Dimensionen sind identisch (Längen von Ober-, Sattel- und Unterrohren, Steuerrohr, ...). An welcher Stelle sollen die 622er Laufräder denn konstruktiv ein Mehrgewicht beim Rahmen bedingen?
Ein Rahmen mit grösseren Laufrädern hat (bei identischer Tretlagerhöhe vom Boden) immer eine grössere Tretlagerabsenkung, dadurch fällt der Tretlagerbereich bei identischen Rohrdimensionen etwas weniger steif aus.
Auch werden für 29" zumindest bei MTB's gezwungenermassen immer längere Hinterbauten gemacht, was auch einen (wenn auch minimalen) Effekt auf die Tretlagersteifigkeit hat.
Eine 29er-Gabel hat immer eine grössere Bauhöhe als eine 26er. Dadurch muss das Unterrohr vorne am Steuerrohr "angehoben" werden.
Das Steuerrohr ist dadurch kürzer, Unter- und Oberrohr rücken (bei identischer Schrittfreiheit) also näher zusammen. Dies führt zu grösseren Torsionskräften an Unter- und Oberrohr was den Rahmen etwas an Steifigkeit verlieren lässt. Um das auszugleichen werden die Rohre daher sinnvollerweise grösser dimensioniert.
Auch wird das Unterrohr durch den etwas höher gelegenen Schnittpunkt Unterrohr/Steuerrohr minimal länger, ein kurzes Rohr ist hier aber immer steifer.
Aus diesen Gründen wird ein 29er-Rahmen bei ähnlicher Steifigkeit etwas schwerer ausfallen müssen, oder er wird mit dünnwandigerem aber voluminöserem Geröhr gebaut was den erwähnten Coladosen-Effekt nach sich ziehen kann.
Ich habe prinzipiell auch nichts gegen 559er Laufräder. Speziell für Leute unter 1,70 m passen solche Fahrräder einfach besser, genauso, wie 622er Laufräder für Leute über 1,90 m besser passen. Die dazwischen können nach Gusto glücklich werden.

Das mit "besser passen" bezieht sich m.E. nur auf die (sehr subjektive) Aesthetik und die bei kleinen Rahmen eventuell problematische Fussfreiheit grosser Laufräder. Grosse Menschen sind aber immer auch schwerer und brauchen daher die grössere Stabilität der kleinen Laufräder dringender.
Gruss
Manuel