Nabend Thilo,
irgendwie haben meine beiden Vorredner meine Erfahrungen zu Deiner Frage "auf den Punkt" gebracht.
"Richtiges" Mountainbiken geht auch mit einem MTB ohne Federung. Das ist halt eine Sache der Erfahrung und Fahrtechnik. Frontfederung macht das Ganze dann i.d.R. schneller, nicht unbedingt komfortabler !
Mit einem Fully hat man dann nochmals etwas mehr Kontrolle über das, was das Fahrrad macht (Traktion, Bodenkontakt... wurde ja schon erwähnt), mehr Komfort ist allerdings ein von den Marketingstrategen verbreiteter "Irrglaube". Du kannst nur wiederum etwas schneller fahren als nur mit Frontfederung.
In den Alpen, nicht auf Strassen, sondern auf Forst- und Wanderwegen oder Single-Trails hat sich bei meinen Touren ein MTB nur mit Frontfederung und Gepäckträger als ideal erwiesen. Das leichte Tagesgepäck im (kleinen) Rucksack griffbereit auf dem Rücken und die "Abendgarderobe" wasserdicht in einem Ortlieb-Packsack als "Wurst" auf dem Gepäckträger transportiert.
So lässt es sich gut in den Alpen fahren.
Das etwas "Mehr an Geschwindigkeit" (wenn überhaupt) was Dir dem gegenüber ein Fully bietet, wiegt das nicht auf.
Ergo, rüste Dein Velogtraum mit einer guten Federgabel auf, schraube einen Gepäckträger ans Heck und teste das Ganze einmal aus.
Den Invest für ein Rocky Mountain Fully würde ich mir sparen.
Wenn es darum geht, ein Fully zu fahren, dann ein "pures" Fully, ohne Gepäck und das Vertrauen, das es mit einem Fully schneller geht als es einem die eigene Angstschwelle wahr machen will
Edit: zu HsV: Beim reinen Mountainbiken fahre ich beim MTB mit Federgabel mit meinem Kampfgewicht um 85kg Luftdrücke im Bereich von 2,8 bar. Weniger würde die Traktion noch etwas erhöhen, allerdings auch die Gefahr von Durchschlägen. Mehr Druck vermindert dann wiederum die Traktion und besonders das Hinterrad neigt dann mehr zum "verspringen".
Meiner "Holden" versuche ich seit Jahren erfolglos beizubringen, das sie "mehr Druck" nicht schneller macht (im Gelände)