Ich dachte immer, dass ein reiserad so wenig wie möglich technische Komponenten haben sollte wie Scheibenbremsen, Federgabel,... weil dann einfach mehr kaputt gehen kann. Ist das grundsätzlich nicht zu verallgemeinern?
Falls du es noch nicht gemerkt hast: hier im Forum tummeln sich überdurchschnittlich viele Ingenieure und Beamte. Diese legen erhöhten Wert auf Sicherheit und Technologie. Wenn dir also Scheibenbremsen, Nabenschaltung, Federgabel und teure Lichtanlagen ans Herz gelegt werden, dann heisst das nicht unbedingt, daß es anders nicht geht.
Grundsätzlich solltest du dein Rad kennen, und dich damit auskennen. Selber reparieren können ist natürlich am Besten, aber selbst wenn du das nicht kannst/willst, solltest du wissen was Sache ist und den Leuten ein bischen auf die Finger schauen können. Denn bloß weil ein Mechaniker am Ende der Welt toll improvisieren kann, heißt das noch lange nicht, daß er deine Rohloff-Schaltung reparieren/warten oder ein Laufrad standfest aufbauen kann.
Meine Empfehlung daher:
Du bist relativ leicht, und hast daher wahrscheinlich auch eine kleine Schuhgröße (Länge des Hinterbaus/Kontakt der Ferse mit Packtaschen) daher wirst du mit nem guten Rahmen, egal ob Stahl oder Alu, dediziertes Reiserad oder MTB, 26" oder 28" deinen Spaß haben. 26" spricht für die bessere Ersatzteilversorgung, stabilere Laufräder und daher auch bessere Pistentauglichkeit. Kettenschaltung ist deutlich günstiger, erfordert aber, daß man sich die Finger öfter dreckig machen muss. Ist aber eine Routinesache, und da du hauptsächlich in trockeneren Gefilden unterwegs sein willst, kannst du auf die "Kapselung" deiner Schaltung auch eher verzichten. Bei einer Tour nach Norwegen mit täglich Regen ist ne Nabenschaltung aber bestimmt ne feine Sache.
Wenn du dich für die Speedhub entscheidest, dann muss du bedenken, das entsprechende Spezialwerkzeug und Verbrauchsmaterial mitzunehmen (Torx, Ritzelabzieher, Ölwechselkit, etc.) und du solltest wissen wie man damit umgeht, sprich es vorher mal gemacht haben, und sei es nur um den Mechaniker im Zweifelsfall anleiten/kontrollieren zu können. Auch empfehle ich dir genug Ersatzspeichen und Nippel (für's Hinterrad) in der passenden Länge mitzunehmen. Auch wenn manche 30.000km ohne Speichenbruch zurücklegen, es gibt auch Leute die nur Stress haben. Das ist meist auf mangelnde Sachkenntnis des Laufradbauers oder falsche Wahl der Komponenten zurück zu führen. Bedenke auch, bei 20.000km+ musst du das Ritzel mind. 1x wenden.
Eine Federgabel würde ich dir nicht empfehlen, und wenn doch dann nur in Verbindung mit dem Faiv-Träger, der aber sein Geld kostet.
Es kann alles funktionieren, es kann auch alles kaputt gehen. Grundsätzlich gibt es 2 Ansätze: Hochwertig und teuer, in der Annahme daß es nicht kaputt geht und man geringere Wartungsaufwände hat, oder: günstiger, mit hoher Kompatibilität zum Shimano-Standard, kennt jeder, kann jeder reparieren und es kann auch mal was improvisiert werden. Mir wäre wichtig, daß ich es stressfrei und kostengünstig reparieren oder ersetzen kann, andere setzen auf das Sorglos-System und lassen evtl. mit DHL Express teuer Teile nachschicken.