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#460389 - 08/13/08 06:44 PM Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées [Re: veloträumer]
veloträumer
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es geht weiter, nach Norden - Bildergalerie wieder am Ende

Teil 3: Castilla y Leon (Nordwest)
– Sierra de la Cabrera, Sierra del Teleno, Montes Aquilianos, Reserva Nacional del los Ancares Leoneses, Reserva Nacional de Degana (Asturias), bis Villaseca


Sa, 28.6., Puebla de Sanabria - Puente de Sanabria - Alto del Penon (1840m) - Truchas - Alto Las Portillinas (1950m) - Alto El Morrodero (1760m) - Ponferrada
C: wild 0 €
AE: Spaghetti Bolognese, Rahmfiletsteak, Crepes, Rw 32,50 €
108 km, 13,1 km/h, 1.990 Hm

Die schöne Lage des Campings und scheinbar entrückte Hochebene des Sanabria-Tales schützt nicht vor Zivilisationslärm: Das Rauschen der nahen Autobahn lässt sich die ganze Nacht vernehmen, späte rückkehrende und feierlaunige Zeltnachbarn verkürzen die Nachtruhe zu meinem Ärger. Seit langer Zeit gibt es mal wieder Morgensonne – das Zelt aber leicht feucht (Nacht kühl, naher Bachlauf). Die Besichtung des kleinen, charmanten Städtchens mit steilen Gassen und einer Burg schieben die Abfahrt auf 10 Uhr hinaus. Um die Etappe über drei hohe Pässe bei intensiver Sonne und zu erwartender Hitze zu schaffen, entscheide ich mich in Puente de Sanabria gegen die Exkursion an den Lago de Sanabria. Absehbar geht es dorthin auch mit Steigungen hin und daraus würde leicht ein Halbtagesprojekt.

Der erste Teil führt durch einen teils schattigen schönen Wald und saftig-grüne Kulturlandschaft. Man folgt erst der Ausschilderung Rozas, dann Doney de la Requiada. Auf einer Kuppe mit Brunnen eröffnet sich erstmals ein weiter Blick auf die Sierra de la Cabrera – weithin offene Berge mit niedriger Vegetation. Eine kleine Abfahrt nach Doney und schon beginnt ein zäher Anstieg, schattenlos trotz zeitweiligem Kiefernwald, sonst Heidekraut, Ginster, Bergblumen, Geröllhänge, auch Weideland. Richtung Escuredo sind einige Autos noch unterwegs, danach ist das Blechmobil von großer Seltenheit. Obwohl die Luft nicht gar so heiß ist, entwickelt sich aufwärts unter der klaren Sonne ein große Hitze. Da kommt ein großer Brunnen inmitten der offenen Bergwelt gerade Recht, anbei noch ein Hain, um etwas auszuruhen. Das Panorama ist grandios am Alto del Penon, eindrucksvoll das Farbspiel aus Lila, Gelb und Grün von Heidekraut, Ginster und Kiefer, dazu hellgrauer Fels, wie sorgsam aufgeschüttet.

Die Abfahrt durch eine sehr grüne Landschaft, Wiesen und Wälder mit sprudelnden Bächen, kleinen Wasserfällen. Bei Truchillas ein Parkplatz, von dem man zu einem See gelangen kann. Alte Steinhäuser bilden romantische Dörfer, bilderbuchhaft eine Pitonbrücke in Truchas und Steinmauern sind es auch, die die folgende Auen- und Berglandschaft parzellieren. Der Rio Eria bildet ein flaches Auental, Weiden, Espen und Pappeln, immer wieder auch Ginster dazwischen leuchten in hellem Grün und Gelb. Umher die Berge der Sierra del Teleno. Nach Corporales dann der verschärfte Anstieg, immer mehr Ginster und wohlgeformte Graspolster zieren die Hänge, unten noch die Haine am Fluss entlang. Schließlich nur noch schwache Vegetation, weites Panorama. Nahezu glaube ich mich auf der Passhöhe, geht es noch ein Stück weiter über eine Höhenstraße, noch weiter ansteigend, bevor ich endlich den Alto Las Portillinas erreiche – der wohl höchste Straßenpass der Cordillera Cantabrica, sofern man auch diese Gebirgszüge dazu zählt – ganz eindeutig ist die Abgrenzung ja nicht. Hier geht der Blick schon nach Norden, kruzgrasige, strauchige, fast nackte Bergrücken, auf denen zahllose Windräder ihre ganz eigene Landschaft bilden.

Die schon in den Bergschatten der tief stehenden Abendsonne führende Abfahrt bereitet mir sorgen, nochmal die gleichen 1950 m Höhe zu erreichen wie zuvor – das würde zeitlich nicht mehr aufgehen. Der Anstieg alsbald dann inmitten der Windradberge bleibt dann doch unerwartet kurz, weil der Alto El Morredero nicht wie auf der Michelin-Karte 1950 m sondern tatsächlich nur 1762 m hoch ist! – Bekannt ist der Morredero-Pass auch aus der Vuelta der Profis, dort war er schon Bergankunftsziel, aufgesprühte Namen auf der Fahrbahn zeugen davon. Die Straße dient zudem als Zufahrt für etliche Wintersporteinrichtungen. Entsprechend ist die Straße hier wesentlich besser ausgebaut als auf der Südseite bzw. der Anstieg zum Portillinas-Pass. Die rasante Abfahrt wird aber bald häufiger durch Flachstücke gebremst – dennoch, der Anstieg von Norden dürfte äußerst kräftezehrend sein.

Ponferrada liegt bereits im Dämmerlicht, als ich das weite Becken mit auch einiger Industrie im Tal erkenne. So komme ich im Dunkeln gegen 23 Uhr dort an, und erstmal hungrig. Direkt bei der imposanten Burg ein Restaurant mit italienischer Küche, etwas teuer, aber als Ausgleich schon ins Auge gefasst, die milde Nacht irgendwo mit Wildzelten zu überbrücken (kein Camping in Ponferrada). Es gibt etwas viel wichtigtuerisches Personal, das Filetsteak mit Rahmsauce ist ausgezeichnet, leider ist die Sauce der Spaghetti Bolognese nicht angemessen konsistent, noch kann man die Crepes mit Schokosauce als gelungen bezeichnen, wenn sie in der Schokotunke geradezu ertränkt wird. Es scheint mir das Problem der spanischen Küche mit den Saucen zu sein – jedenfalls hätte man für den Preis hier mehr erwarten dürfen.

Ponferrada am Samstagabend, das bedeutet Nightlife, beginnend etwa ab Mitternacht – ein Boulevard des Sehens und Gesehen-werdens, Eitelkeiten, Sonderlinge, Künstler und Gaukler, Weltenbummler, sexy Outfits und Trendmode, Touristen, Pilger, Jetset, Machos, überall offene Bistros, Restaurants, Bars, Fackeln und Lichter, beleuchtete Häuserfassaden und Kirchtürme, Plätze und Gassen, Treffpunkt und Kontaktbörse, ein großes Tor zum Plauschen und Feiern für Kinder, Alte und viel Jugend.

Stadtauswärts ist nicht alles ausgeschildert, muss mich durchfragen. Doch wo übernachten, wenn nicht Hotel? – Nun, ziemlich weit stadtauswärts, Indutriegebiet, beginnen hinter einem Fabrikgelände Felder und Auenwald. Dort lässt sich das Zelt leicht aufbauen, wenn auch eine spürbare kühle Feuchte sich unangenehm auf die Haut legt – während es zuvor in der Stadt geradezu tropisch warm war. Und Ruhe ist hier des Nachts am Wochenende auch nicht – von irgendwo dringen Disco-Sounds durch die Nacht – bis in den Morgen, erst um 8 Uhr ist Ende.


So, 29.6., Ponferrada - Carucedo - Las Médulas - Carucedo - La Barosa - Cacabelos - Candin - Pereda de Ancares
C: Pereda de Ancares, incl. …
AE: Filetsteak, Rw, Spiegelei, Pudding, 17 €
104 km, 12,4 km/h, 1.640 Hm

Das Zelt natürlich wieder nass, mühsam lugt die Sonne durch den Morgendunst. Zunächst fährt es sich leicht am Rio Sil entlang, leicht oberhalb, sanft steigend, kleine Orte, liebliche Landschaft, dann bergiger, bewaldet. Eine kleine Abkürzung zum Aussichtspunkt Las Médulas gibt es, verfehle aber die Straße, weil nicht eindeutig ausgezeichnet. So lande ich nach Zwischenanstieg doch in Carucedo, dem unteren Ausgangspunkt. Es besteht die Möglichkeit, ziemlich geradeaus nach Las Medulas zu fahren, von dort lässt sich das Gebiet der kuriosen Felsenwelt zu Fuß erkunden, wahrscheinlich auch mit dem Fahrrad. Man hat hier aber nur die Froschperspektive. Zu dem Aussichtspunkt bei Orellan gelangt man über einen Abzweig nach Osten. Diese Straße ist in vielen Abschnitten höllisch steil – ich schätze, dass es Spitzen bis ca. 20 % gibt. Kurz vor dem Aussichtsplateau befindet sich der Touristenparkplatz, auch Busse kommen hoch.

Las Médulas ist eine Art Naturwunder von Menschenhand geschaffen. Die Römer – mal wieder – haben hier große Mengen Gold gefördert. Dazu haben sie die Berge durchlöchert und anschließend mit großen Mengen Wasser aus der Sierra de Cabrera via Kanalsystem geflutet. Vom abgetragenen Erdreich blieben kuriose Felsformationen übrig. Die Gänge und Schächte waren schmal, scharfkantig und sehr gefährlich, in denen zahlreiche Arbeiter ums Leben kamen. – Wer weiß, ob die Spanier das Gold der Inkas noch gesucht hätten, wenn nicht die Römer hier schon alles weggeschafft hätten…

Vom Aussichtsplateau gibt es auch als Radroute ausgewiesene weitere Wege, die aber nicht auf die unten liegenden Wege zwischen den Felsen führen. Der Rundkurs nach Las Médulas ist nun nicht mehr asphaltiert, zunächst ein Steilstück, das ich auch nur schieben kann bei dem rutschigen Pistenuntergrund, dann wechselnd gute Piste, markante Besichtungspunkte sind augeschildert. Nach unten teils sandige Piste. In Las Medulas Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten, aber in bescheidenem Rahmen und gemütlich. Die Wege vom Besichtigungszentrum aus bin ich dann nicht mehr abgefahren (oder gelaufen).

Die von mir vor der Reise recherchierte Verbindung vom Lago Carrucedo nach la Barosa existiert zwar (nicht auf Michelin-Karte), ist aber nicht ausgeschildert. Der Nase nach aber eindeutig. Die Topgraphie allerdings mal wieder unerwartet. Habe ich hier eine Ebene erwartet, geht es mal wieder steil hinauf. Müde und mit wenig Proviant, weil Sonntag doch in kleinen Orten alles geschlossen ist, finde ich nach den verpassten Restaurant-Gelegenheiten in Las Médulas erst in einer Raststätte an der N 120 eine Stärkung.

Es ist nur mäßig sonnig, aber sehr schwül, ein sehr ermüdendes Radlwetter. Nach einem schwungvollen Abschnitt auf der N 120 folgen weniger befahrene Nebenstraßen nach Cacabelos – Weinanbau, Kirschen u.ä., Auenwälder. Richtung Vega de Espinaredo gibt es zwei Varianten. Meine über Villabuena, erst leicht durch Espenwald, dann mit mäßig-starkem Anstieg nach San Pedro de Olieros, an säulenförmigen Felsformationen vorbei, teils schluchtartig. Danach auf und ab auf enger Straße bis kurz vor San Martin de Moreda, dort kann man nach Burbia, wo es einen Camping gibt, abzweigen (Sackgasse). Die gut ausgebaute Straße nach Vega de Espinareda ist etwas stärker frequentiert, offenbar sind Camping und Freizeitangebote in Burbia als Ausgangspunkt in den Nationalpark beliebt.

Über eine schweißtreibend zu erklimmende Berghöhe (Ausflugslokal) gelange ich vom Rio Ancares zum Rio Cúa – beide lassen sich nicht durchgehend entlang fahren, daher der komplizierte Wechsel. Von Vega aus ließe sich etwas einfacher am Rio Cúa entlang fahren um nach Asturien zu gelangen, dann aber nur über den Puerto de Cienfuegos. Schwieriger die Route zurück zum Rio Ancares und weiter via Candin. Zunächst die Straße nach Candin – sie ist gerade im Bau, d.h. unerwartet Schotter, ziemlich rutschig, aufreibend. Einige wenige Autos reichen, um mich in große Staubwolken zu hüllen. Der Anstiegswinkel auch ganz ordentlich. Klar ist, weit komme ich heute nicht mehr. Die zwei folgenden Pässe Richtung Asturien nicht mehr machbar.

Ab dem höchsten Punkt der Strecke ist zwar die Abfahrt asphaltiert, aber in schlechtem Zustand. Es gibt nur noch Weiler und kleine Ansiedlungen. Auch Candin besteht nur aus wenigen Häusern, darunter immerhin ein kleines Hotel mit Restaurant an der Kreuzung. Wenig weiter, allerdings nicht auf meiner Route, gibt es in Pereda de Ancares einen Camping. So fahre ich das Tal ein Stück weiter hinauf, der Ort aber sonst fast frei von Infrastruktur. Auf dem Camping (ortsauswärts nach oben) verfügt immerhin über eine Bar, wo es auch etwas zu Essen gibt, wobei das aufgetischt wird, was vorhanden ist. Zu dem Steak mit Pommes bietet mir die Dame Spiegelei an – das passt nun nicht gerade gut zusammen – aber der ausgehungerte Radler greift mal wieder nach allem, was den Schein des Essbaren weckt.

Ich komme hier gerade rechtzeitig mal wieder als Glücksbringer für fremde Fußballnationen: Im Jahre 2000 radle ich in Frankreich und Frankreich gewinnt die Fußball-EM, im Jahre 2006 radle ich durch Italien und Italien gewinnt die WM, im Jahre 2008 nun befinde ich mit Velo in Spanien – und siehe da: Spanien gewinnt die EM!!! – Das ist heute Abend, der Kreis der Feiernden ist hier zum Glück klein und der Spot gegenüber mir als Deutschen, dessen Nation gerade geschlagen den Fußballplatz verlässt, hält sich in Grenzen. – Immerhin: Ich habe diese Prognose hier im Forum vorher verkündet! – Ihr dürft schonmal Tourvorschläge für 2010 machen, für wen ich dann das Fußballglück erradeln soll… - ich höre schon, mach doch mal ’ne Deutschlandtour…

Mo, 30.6., Pereda de Ancares - Candin - Pto. d. Cientuegos (1686m) - Pto. d. Cienfuegos (1686m) - Campa de Tormaleo (1037m) - Llanda - Sisterna - Alto del Campillo (1078m) - Degana - Pto. d. Cerredo (1359m) - Villablino - Villaseca
H: La Terraza 40 € m.Fr.
AE: Patates, Gambas, Rw, Rauchfleisch, Milchreis 25 €
84 km, 10,8 km/h, 1.775 Hm

Kann man wenigstens hier so weit entlegen in den Bergen ruhig schlafen? – Ja, aber nicht ausschlafen: Das Weckkommando besteht aus einfallslosem, monotonen Kickereckiii, Hahn mit Harem streift ums Zelt. Kein Wunder, dass es zu jedem Essen Ei gibt… Die Sonne kommt wegen der Berge spät, immerhin sind die gewaschenen Sachen fast trocken, was dem leichten Wind zu verdanken ist. Vielleicht hätte ich noch etwas warten sollen, um mich gleich hier zu versorgen, denn in Candin gibt es nichts wie auch im letzten Dorf, bevor für lange Zeit die Zivilisation verschwindet. Es sind nur noch ein paar Notanker in der Tasche und das muss reichen bis ca. 19 Uhr – wie ich nicht ahne, genauso nicht wie den Charakter der folgenden Wegstrecke.

Nach Suertes endet jeglicher Asphalt – auch hier irrt die Michelinkarte! – die gesamte Strecke von Suertes bis Tormaleo ist offroad. Es beginnt gleich mit einem Viehweg, Pfützen, ein Bauer kommt mir entgegen – was soll ich ihn nach der Straße fragen? – die Sache ist eindeutig, zurück eigentlich keine Alternative (da ist ja auch schon Schotter, s. Vortag.). Dann folgt die Kuhsperre, kräftige, gut gehörnte Rinder. Da empfiehlt sich erstmal absteigen und langsam vorbei. Nach den Wasserlachen steigt es stärker an, über Steinblöcke, fast Wandersteig, dann wieder etwas bessere Waldpiste und weiter oben durchgehend Schotter der üblen Sorte, kleine Teile musste ich schieben, der Rest war langsamstes Tempo bei hohem Kräfteverschleiß, wenngleich die Anstiege wohl nicht ganz so steil sind. Und dennoch: landschaftlich sensationell, die überhängenden Bäume unten, überall Wasserläufe, Kaskaden, Blumen. Noch nicht weit voran, pausiere ich an einer Brücke mit kleinem Fluss – es wird heute sowieso anders als geplant. Da war erst mal der Ehrgeiz weg. Die letzten Obstvorräte auch.

Im offenen Gelände, in heißer Sonne, schweißüberströmt, hören die Berge meine Flüche, während mein Auge von der Schönheit verzückt ist. Auf dem Puerto de Cientuegos (Pass nicht ausgewiesen) gibt es superweiche Wiesen nebst dem allseitigem Blumensträußen. Die Abfahrt schon etwas besserer Schotter, unten ein paar Kühe zu sehen. In einiger Entfernung auch der Blick nach Guimara, der letzte Ort auf der Strecke entlang des Rio Cúa. Auch von dort aus aber nur Piste, wenngleich weniger steil und optisch besser. So lässt sich auch der erste Teil zum Puerto de Cienfuegos (Pass nicht ausgewiesen) besser fahren, wird aber bald aufgrund des dick aufgeschütteten Schotters so rutschig, dass sich die Qualität der des ersten Passes annähert. Insgesamt dieser Pass noch offener und weniger spannend, wenngleich ähnlich wie der erste. Die gleiche Höhe der beiden fast gleichlautenden Pässe scheint diesmal auf der Karte zu stimmen.

Von hier an fahre ich durch Asturien, kehre aber nach dem Puerto de Cerredo zu Tagesende nochmal in die Ausgangsprovinz León zurück. Die Abfahrt hier extrem steil, eine Prüfung für die Bremsen, das Rad kaum zu halten. Ein weites Panorama öffnet sich, bald fallen Ortschaften im Tal ins Auge und ein großer Tageabbau für Kohleförderung. Bei einer unausgeschilderten Verzweigung bleibt nur der Instinkt – fahre rechte Hand und komme oberhalb von Tormaleo direkt beim gleichnamigen Pass raus (linke Hand wahrscheinlich nach Luina). Endlich ein Straße von feinstem Asphalt! – Die Tageszeit weit vorangeschritten, schon vom Vortag her gewaltiger Rückstand, habe ich längst beschlossen, die Runde über den Puerto del Connio und den Puerto de Ranadoiro zu streichen und gleich nach Osten durchzufahren. Immerhin erreiche ich durch diese erhebliche Abkürzung so doch noch fast mein Etappenziel.

Die Fahrt nun durch einen riesigen Talkessel und Canyon, die Straße weit rum, faszinierende Berghänge, ideales Terrain für Geier und andere Greifvögel. Auf der Straße starke Frequenz von Kohle-LKWs. Bei Sisterna ein erneuter Anstieg, nicht aus der Karte zu ersehen, ziemlich schwer. Aber nicht sehr lang. Aus wasserreichem Wald heraus hinauf in aussichtsreiches Wiesen- und Hügelland. Nach der Abfahrt nach Degana suche ich auch hier vergeblich geeignete Verpflegung – ein kleiner Krämerladen hat nicht mal Brot, nur Cracker u.ä. Immerhin dann endlich in Cerredo ein kleiner Lebensmittelladen, unglaublich schlecht aber auch hier das Angebot – das man eine einzelne faule Tomate noch zum Verkauf anbietet, ist eigentlich schon frech. Eigentlich wäre es besser, eine Bar aufzusuchen. Immerhin ein paar Dosen, abgepackte Milchbrötchen, Joghurt, etwas Süßes – gewissermaßen Frühstück und Mittagessen am Abend...

Der Puerto Cerredo ist dann einfach zu nehmen viel Wald, oben Kuhwiesen, Abfahrt nach Villablino, einigermaßen städtisch, Wintersportort. Noch leicht aufwärts bis Villaseca, dann wird’s steiler. Ein Möglichkeit zum Wildcampen scheint sehr schwierig, Nacht wird wohl auch kalt. Ohne ein richtige Mahlzeit geht es jetzt sowieso nicht weiter. Ich kehre in den Ort zurück und nehme Qaurtier im Hostal „La Terraza“. Die Zimmer sind nett eingerichtet, wenn auch wieder sehr klein, es gibt keine Nummern, sondern ich wohne z.B. im Zimmer „Auerhahn“ (urogallo), der Auerhahn ist dann auch auf dem Schlüssel als Messingbeschlag. Für das kleine Bergdorf ohne Attraktionen ein doch recht hoher Preis, das Frühstück verdient keiner Erwähnung (Kaffee, eine dicke Toastscheibe mit Marmelade). Anbei gleich zu Abend gegessen, gute und große Tapas. Ich bin trotzdem kein Fan der Tapas – nicht zuletzt bekommt man selten eine geeignete Speisefolge hin. Es ist immer ein bisschen wild zusammengewürfelt – insbesondere wenn dann das eine oder andere ausverkauft ist. Der Service ist meist auch damit überfordert, die Gerichte nacheinander aufzutischen, bzw. Zusammengehöriges gleichzeitig.

Bildergalerie Castilla y Leon (NW) – wie immer Bild anklicken:



Fortsetzung folgt.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 04/11/08 07:06 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Falk 04/12/08 01:55 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Bafomed 04/15/08 10:34 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 04/16/08 05:01 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 06/13/08 12:12 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic Dittmar 06/13/08 06:19 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic natash 06/13/08 08:41 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic veloträumer 06/13/08 11:31 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic Bafomed 06/13/08 11:50 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 06/14/08 09:21 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Bafomed 06/15/08 10:20 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 06/15/08 08:59 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées José María 06/13/08 06:56 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic Uli 06/13/08 07:44 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Frank-a-D 06/13/08 01:08 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic atk 06/13/08 01:11 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic Frank-a-D 06/13/08 05:33 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic mgabri 06/13/08 05:48 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées  Off-topic Falk 06/13/08 07:35 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées mmi 06/14/08 11:35 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Falk 06/14/08 12:44 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées mmi 06/14/08 04:38 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Falk 06/14/08 05:12 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées willi44 06/23/08 06:19 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées m.indurain 06/23/08 08:01 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Pedalen-Paule 07/21/08 04:39 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 07/22/08 10:44 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées willi44 07/23/08 03:45 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées Martina 07/23/08 06:58 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/04/08 08:09 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/11/08 04:32 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/13/08 06:44 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées natash 08/15/08 08:56 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/15/08 11:19 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/19/08 05:02 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées natash 08/19/08 06:39 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/23/08 12:05 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 08/28/08 08:14 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées veloträumer 09/10/08 11:02 PM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées José María 09/11/08 06:28 AM
Re: Vuelta Verde: Cordillera Cantábrica/Pyrénées José María 08/23/08 06:27 AM
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