Hallo Falk,
Ideal Strom- und Spannungsquellen sind theoretische Komponenten. Wobei eine reale Spannungsquelle einer idealen so nahe kommt, dass man sie als solche erkennt, aber eine reale Stromquelle einer idealen im Regelfall nicht. Mit vereinfachter Ausnahme die gute alte Kontaktzündung.
Stromquellen sind in der realen Welt ein eher ungebräuchliches Ding, aber sie existieren und sind quasi das Gegenteil zu Spannungsquellen, ähnlich wie sich die vielen etwas unheimliche Spule zum Kondensator verhält. Eine ideale Stromquelle lässt erst einmal den Nennstrom fliessen, punkt. Wieviel Spannung sie dabei an den Klemmen hat, ist von ihrem Innenwiderstand abhängig.
In Deiner Analogie mit dem Wasserdurchfluss ist eine ideale Stromquelle ein vorgegebener Wasserdurchfluss. Wenn das Ventil zu ist, wird so viel Wasserdruck erzeugt, bis zur Not die Leitung birst, und die vorgegebene Wassermenge fliesst.
Eine reale Wasser(Strom)quelle wird einen realen maximalen Druck erzeugen, den das Ventil schliessen kann, und dann beim Öffnen des Venils immer mehr Wasser fliessen lassen, bis ein Maximum erreicht ist. Ab dann wird die Wassermenge nicht mehr ansteigen, auch wenn das Ventil weiter geöfnet wird. Erst jetzt bist Du im "Stromquellenmodus". Dieses Verhalten ist bei Wasserversorgung übrigens öfter mal zu sehen, vor allem bei verengten Rohrquerschnitten.
Die Kennlinie des SON in den verlinkten Messungen gibt das wieder. Zuerst steigt der Strom mit der Drehzahl, ab einer bestimmten Drehzahl steigt der Strom dann nur noch deutlich geringer mit der Drehzahl. Eine ideale Stromquelle würde nicht mehr steigen, die geringe Reststeigung ist der Unterschied zwischen ideal und real. Und der Anfangsbereich, da ist der Lastwiderstand zu hoch im Verhältnis zur drehzahlabhängigen Leerlaufspannung, dass der der vorgegebene Strom nicht fliessen kann.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Du zehn Jahre auf der Baumschule gewesen wärest. Wenn dieser Eindruck entstanden sein solte, dann sorry.
Grüße
'hans-albert'