Das ist im Gelände üblich, aber auf einer Reise Unsinn. Man fährt auf einer Reise bei ein paar km groben Schotterweg nicht die ganze Zeit im Stehen. Bei schnellen Abfahrten im Gelände ist *nur* eine Federung vorne hilfreich - aber so fährt man auf Tour nicht. Schon mal ein Motorrad gesehen, das vorne gefedert ist, hinten aber nicht? Das wäre Schwachsinn, aber bei Fahrrädern gibt es sowas.
Ich fahre schnelle Abfahrten mit dem ungefederten Cyclocrosser, indem ich den Lenker festhalte, die Arma aber locker lasse. Solange das nur ein paar Minuten dauert, ist das kein Problem. In den Alpen ist das natürlich ein anderes Kaliber - da wäre eine Federgabel bei heftigen *langen* Abfahrten hilfreich. Aber sowas fährt man wohl nur selten mit Gepäck...
Du schreibst hilfreich. Ich meine komfortabel und weniger ermüdend.
Und ich gehe, um mein Hinterrad zu schonen, IMMER aus dem Sattel, wenn es mal unausweichlich ist, dass ich mit dem Hinterrad in ein scharfes Loch, auf einen Bordstein oder über eine Wurzel fahre. Da mach ich zwischen 600m Einkaufstour und 120Km schwer bepackter Tagesstrecke keinen Unterschied. An solche Stellen empfinde ich mein Rad durch die Federgabel als besser unter Kontrolle zu halten.
Außerdem bügelt sie Vibrationen auf Feldwegen und kleinere Schläge von Kanten gut weg. Ich empfinde das als sehr schonend.
Und grad im Gelände kannst du doch nicht behaupten, eine Hinterradferedung wäre nicht hilfreich? Die Ferderung vergrößert den Zeitraum, in der das Rad den Boden berührt, macht die Fahrt also leichter zu kontrollieren. Man wird bei nem Hindernis nicht so nach oben "geschmissen", und das Rad ist danach schneller wieder auf dem Boden. Das ist doch ein großer Vorteil?
Ich fahre auch gerne ungefedert, das ist so schön direkt. Und ich will nicht behaupten, dass man nicht gut mit nem starren Fahrrad durchs Gelände kommt. Aber deine Darstellung gegen Federungen halte ich für ziemlich übertrieben. Ich persönlich ziehe eine Federgabel vor. Nicht aus Modehörigkeit - sondern, weil sie für mich
hilfreich ist

Übrigens bin ich mit einer ziemlich skeptischen Einstellung an meine erste Federgabel rangegangen (sie war am fertigen Rad dran). Anfangs dachte ich, das braucht man doch nicht, und das fährt sich so komisch. Aber nach etwas Eingewöhnugszeit möchte ich sie nicht mehr missen.