Hallo zusammen,

Alle sind sich einig, daß das Material beim Radeln eine nachgeordnete Rolle spielt. Wichtiger sind Fahrtechnik, Kraft und Kondition, sowie eine dem eigenen Können und den Ansprüchen angepaßte Sitzposition.

In den FAQ findet sich genau zu diesen so wichtigen Themen NICHTS.
Wie lernt man gezielt Radfahren, wenn die Grundlagen, nämlich ohne umzufallen geradeaus zu fahren mal erreicht sind.
Meiner Ansicht nach erhöhen gezielte Trainingsmaßnahmen nämlich die Sicherheit beim und den Spaß am radeln.

Training des runden Tritts:

10 - 15 min zwei Gänge runterschalten und gezielt mit Trittfrequenzen jenseits der 100 fahren , dieses mehrmals wiederholen.

Abwechselnd ein Pedal ausklicken und einbeinig fahren.

gezielt heben und senken der Ferse beim Drücken und ziehen am Pedal üben.

Diese Übung muß oft wiederholt werden, bis sie Erfolg zeigt.

Kraftübungen auf dem Rad:
Bewußt in hohen Gängen Berge drücken, aber Achtung, die muskuläre Grundlage und die Sitzposition müssen passen, sonst ruiniert man sich die Knie.



Vollbremsungen üben:

Eine leere Nebenstraße oder Parkplatz aussuchen und sich immer weiter ans blockierende Vorderrad rantasten.
daran denken, daß je schärfer gebremst wird, desto mehr Last aufs Vorderrad kommt und das Überschlagsrisiko höher wird, also Hintern so weit wie möglich nach hinten. Selbst mit Rennbremsen sind dann sehr kurze Bremswege möglich.

Diese Übung muß oft wiederholt werden, bis sie sitzt

Vollbremsung und Ausweichen:

Eine Pappschachtel anvisieren, so spät wie möglich bremsen, Bremse los und Ausweichen.
Dabei gezielt mit hoher Körperspannung und Schwrpunktverlagerung das Rad schwenken, allein mit Lenken landet man auf der Schnauze.Wie mans richtig macht, zeigte Jan Ullrich als er dem unmittelbar vor ihm stürzenden Armstrong auswich.


Diese Übung muß oft wiederholt werden, bis sie sitzt

Achter fahren, dabei gezielt die Kurven in Schräglage versuchen, völlig aufrecht eiert man und verliert die Radkontrolle. Die Achter allmählich immer enger wählen.

Diese Übung muß oft wiederholt werden, bis sie sitzt

Springen:
Die Pappschachtel kommt wieder zum Einsatz.
Anvisieren und mit immer höher werdenden Tempo aus den gebeugten Knieen heraus drüber hüpfen. Pedale sollten waagrecht stehen und beide Laufräder durch hochschnellen des Körperschwerpunkts gleichmäßig gelupft werden. Bordsteine in langsamen Tempo kann man natürlich auch durch kurzes nacheinander lupfen von Vorder - und hinterrad überwinden. Je höher allerdings das Tempo, desto mehr muß man richtig springen.
Es wird einige Pappschachteln kosten.

Rad im Stand ausbalancieren:
eigentlich die leichteste Übung. Anfänger dürfen ohne Klickpedale üben. Einfach immer langsamer fahren bis zum Stillstand, dabei aus dem Sattel gehen und mit Kärperschwerpunktverlagerung das Rad ausbalanciern. Wers beherrscht macht im Sitzen weiter, funktioniert genauso, ist aber anspruchsvoller.

Wer jetzt fragt was das soll, man könne doch auch ohen dieses Spaß am Radeln haben, dem antworte ich:

Die meisten Radler verletzen sich oder kommen gar zu Tode durch mangelnde Radbeherrschung. Das Plattgefahren werden durch Autos ist nämlich nicht die häufigste Unfallursache und auch so mancher Unfall dieser Art hätte sich wohl durch gute Radbeherrschung vermeiden lassen.
Shimano sah sich gar veranlaßt, Bremskraftreduzierer in die V-Brakes einzubauen, wegen des Überschlagsrisikos bei nicht beherrschten Vollbremsungen.
Wie gut Könner ihre Räder beherrschen zeigte Erik Zabel, als er im Sprint bei Tempo 60 bis 70 und vollem Krafteinsatz aus dem Pedal rutschte und nicht zu Sturz kam.


Gruß

Theodor