In Normalfall übernachte ich im Zelt. Wenn es möglich ist auf Zeltplätzen, da man dort hygienische Anlagen, Wasser und einen mehr oder weniger "gesicherten" Platz hat. Also man kann das Zelt beruhigt verlassen.
Teilweise kann es in besiedeltem Gebiet schon ganz nervig werden einen Platz für ein Zelt zu finden, der nicht einsehbar ist. Wenn ich wild zelte, bin ich nicht gern gesehen. Es sei denn, man fragt einen Bauern, ob man sein Land benutzen kann. Hatte damit eigentlich nie Probleme. Jedoch hatte ich teils Probleme überhaupt den Bauern zu finden. Und wenn man einen fand, hiess das noch lange nicht, dass sein Landbesitz auch gleich dort liegt.
Als ich länger unterwegs war, war es teils auch eine finanzielle Frage. Gerade die Zeltplätze in den USA sind unverschämt teuer, da man pro Platz zahlt. Ein Radler zahlte gleichviel wie ein riesiges Wohnmobil. Es gab dann halt teils Zweckgemeinschaften von alleinfahrenden Radler, die auf dem gleichen Platz zelteten. Super fand ich die Hiker/Biker Sites, auf denen die Radler billiger und zusammen zelteten.
Die besten Zeltplätze fand ich jedoch in Neuseeland vor. Praktisch alle Zeltplätze hatten Kocheinrichtungen und Tische, so dass man nicht wochenlang am Boden essen muss. Zudem trafen sich die Reisenden jeden Abend in der Küche zu einem Schwatz.
Wenn ich allein reiste, ging ich in den Städten meist in Jugendherbergen, die viel zentraler waren als die Zeltplätze.
Mit der Zeit findet man schliesslich etwas ein Gespür für gute Übernachtungsgelegenheiten. So übernachtete ich häufig in Parks, Sportplätzen, Schulen oder natürlich am schönsten irgendwo in der freien Natur.
Vorallem in grossen Städten nutzte ich Einladungen von Leuten, die ich unterwegs traf. Teils waren diese Einladungen auch sehr spontan. Bei suspekten Leuten lehnte ich jedoch auch schon ab. Wenn ich mehr als eine Nacht blieb, kochte ich jeweils irgend ein Schweizer Menü. Ätzend finde ich die Reisenden, die dann wochenlang bleiben und die anständigen Leute nicht trauen, diese raus zu schneissen. Habe teils immer noch Kontakt mit solchen Leuten. Auch in der Schweiz habe ich schon Radler von der Strasse weg eingeladen. Häufig sind sie oder ich nur schon froh wieder einmal eine Dusche und eine Waschmaschine zu sehen.
Übrigens, in der Schweiz habe ich schon häufig frei gezeltet. Hatte jedoch nie Problem damit.
Gruss Urs