Hallo Heinz,
über die Rückenproblematik könnte man endlos diskutieren.
Ganz besonders über arbeitsschutzliche Schonvorschriften.
Diese sind nämlich teils sinnvoll, teils unsinnig.
So ist es sicher sinnvoll, wenn eine Pflegerin beim Waschen und Anziehen von bettlägerigen Menschen mindestens Hilfe und / oder sinnreiche Vorrichtungen zur Erleichterung ihrer Arbeit erhält.Die zu bewältigende Last ist einfach zu hoch.
Andererseits ist schon lange bekannt, daß sogenannte Rückenschonhaltungen u.U. kontraproduktiv sind. Die Bandscheiben haben nämlich keine eigene Blutversorgung, sondern werden durch Zusammenpressen und Entlastung ernährt und versorgt. Wer den Rücken immer ganz gerade hält, schadet (!) seinen Bandscheiben.
Die Wirbelsäule allein kann aber ohne trainierte Rückenmuskulatur den Körper nicht stabil halten. D.h. bei schwacher Muskulatur und Belastung treten Wirbelverschiebungen, Bandscheibenvorfälle, Muskelzerrungen mit heftigen Schmerzen auf.
Es gehört unbedingt beides zusammen, die Bandscheiben brauchen regelmäßig eine Belastung, aber diese muß gestützt werden durch die Muskeln.
Dosis facit venenum! Wer täglich eigentlich für seine Körperkraft grenzwertige Gewichte stemmt oder ständig ohne Ausgleich einseitige Haltungen einnimmt, wird Probleme kriegen. ( Wenn wir alt genug werden , natürlich jede(r) auf jeden Fall)
Andere Tätigkeiten?
Na ja zunächst mal alle körperlich belastenden Arbeiten, wobei leider genau diese Menschen in der Regel am wenigsten von Ausgleichsgymnastik halten, alle sportlichen Hobbys, sodann gewisse intime Aktionen, deren individuelle Ausführung sich der öffentlichen Diskussion entzieht, wobei aber ein trainierter Körper den Spaßfaktor erheblich erhöht. Zudem wird der Zeitpunkl der Unmöglichkeit der Durchführung für uns Männer in höheres Lebensalter verschoben.
Zurück zum Radeln:
Es gibt sehr viele, auch von Sportwissenschaftlern, die um den erbärmlichen Trainingszustand eines Großteils der reinen Autonutzer wissen, empfohlene Krücken, die das ja wirklich sehr gesunde Radeln erleichtern sollen.
Individuell mag das alles seine Berechtigung haben. Schon in unserem Alter ist es extrem schwer, Muskelmasse wieder aufzubauen.
Auch das Liegerad wird oft als eine solche Krücke empfohlen.
Nichts gegen Liegeräder, aber wer keine 100 km schmerzfrei auf dem Aufrechtrad fahren kann, hat bereits etwas falsch gemacht und perpetuiert diesen Zustand nur, wenn er denkt , ein Liegerad brächte die Lösung.
Zum Tip mit dem Flevo:
Ich habe bereits 5 Fahrräder und nutze sie alle mehr oder weniger regelmäßig. Als nächstes steht ein Dreirad auf der Wunschliste, aber ich habe ja auch noch was anderes zu tun als zu radeln...
Vor dem Fahrenlernen würde ich mich nicht fürchten. Daß ich nicht mehr dasselbe Geschick entwickeln könnte, wie ein junger Mensch, wär mir sogar egal.
"Nicht jammern etc..... " unterschreib ich sofort.
Gruß
Theodor