Hallo Andreas,



Präambel:
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Vor vielen, vielen jahren hörte ich mal im Radio eine Sendung, in der das Für und Wider von Rosen/Dornenhecken an Kinderspielplätzen diskutiert wurde. Die zwei Thesen lauteten:
1. Kinder müssen ungehindert spielen dürfen, ohne Verletzungsgefahr.
2. Lieber Dornen am Spielplatz, wo anfangs noch die Mütter dabei sind, als irgendwann später allein, wo evtl eine helfende oder beruhigende Hand fehlt.
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Ich stelle fest, dass immer mehr Menschen immer weniger auf ihre Umgebung achten. ZB die radelnde Familie -Vater, Mutter und zwei Kinder- die mit vier Leuten eine vier Meter breite Strasse blockieren. Bei Gegenverkehr nicht mal etwas zusammenrücken, geschweige denn hinter einander fahren. Wie sie auf mein mehrfaches klingeln reagierten war zu erwarten: Garnicht!
Witzigerweise rief die Mutter dann, als ich auf dem Rasentreifen rechts neben der Fahrbahn, von hinten kommend, vorbeifuhr um "Hilfe".

Oder der Autofahrer der mich, beim rennradeln gestern, so knapp überholte, dass es wirklich unangenehm wurde. Ich bin dummerweise zu weit rechts am Rand gefahren. Mein Fehler. Fahre ich mittiger auf der Fahrbahn kann ein Auto nur überholen wenn von vorne frei ist. Wie gesagt, es war auch mein Fehler. Wieso sollte der Autofahrer auch bremsen...

Nach dem joggen erzählte mir meine Frau neulich, dass ihr eine Gruppe "Rentner" auf dem breiten Waldweg entgegengekommen wäre und ihr nicht im mindesten Platz gemacht hätte. Sie ist dann halb im Graben, im langsamen Schrittempo vorbei gegangen.
Ich wollte es erst kaum glauben, bis sich die Situation später mal wiederholte. Da waren wir allerdings zu zweit und ich bin ihr dann vorangelaufen. Gucke da, bei meiner breiten 0,1t-Front rückte die Gruppe dann doch zusammen.

Oder die immer wieder angetroffenen Menschen die ihren Hund im Wald (Wild) ohne Leine laufen lassen... Sobald sich Bello dann gauzend auf die Radler zustürzt kommt der beruhigende Ruf: "Der will doch nur spielen." Ja Himmel, ich haber nicht!!!
Ich habe in so einem Fall mal angehalten und den Mann gebeten den Hund im Wald anzuleinen. Ihm auch erklärt warum ich ihn darum bitte. Er wurde recht schnell ungehalten ("stellen sie sich nicht so an, freche Mauntenbeiker, was bilden sie sich denn eigentlich ein, woher nehmen sie das Recht..."). Ich sagte ihm dann freundlich, dass es erstens gesetzliche Regeln ("Recht") gibt, und ich zweitens, wenn ich ihn nochmals so antreffen würde, einfach nicht mehr für den Hund bremsen würde, sondern "draufhalten".
Darauf wurde er ruhig, leinte den Hund an und ging. Meinerseits war das Gespräch übrigens sehr ruhig geführt.

Diese alle selbsterlebten Fälle verbindet ein Kriterium in meinen Augen: Es fehlt die nötige Umsicht, Rücksicht, Nachsicht im Bezug zur Umwelt. Besonders im Strassenverkehr auch Vorsicht!!! Kinder sollten das IMO rechtzeitig vorgelebt bekommen, wo sollten sie es sonst erlernen?!? Kleine und grosse Prinzen und Prinzessinen haben wir meiner Meinung nach genug.

Diese Beispiele gelten inhaltlich gleich für Stöckchenmännchen, somit thematisch onTopic.

Ich mache mich mit der Klingel bemerkbar, bremse gerne für andere, fahre zur Seite oder halte auch mal an. Ich erwarte Gleiches für mich. Wenn mir jemand mit völliger Ignoranz begegnet nehme ich mir mein Recht, auch wenn dieser Mensch dann aus seinem Tagtraum gerissen wird.

Vielleicht bin ich zumindest ein Semirowdy? Ich kann jedenfalls damit gut leben.


"War-länger-als-geplant-aber-musste-mal-gesagt-werden"des Aloha,
Mike