Ich finde diese ganze Diskussion etwas fruchtlos, da sie nur einen ganz kleinen Teil unserer globalisierten Arbeitswelt betrachtet.
Beispiel:
Bei einem Reifen macht der Arbeitslohn am fertigen Produkt sicher einen geringen Teil aus. Neben Fixkosten für Vorrichtungen und Energiekosten dürfte der Löwenanteil am Rohstoff liegen. Was ist jetzt, wenn das tolle Produkt x (Made in Germany) zu 100% aus russischenm Erdöl besteht, für dessen Förderung die Lebensgebiete sibierischer Eingebohrener verwüstet und vergiftet werden. (Die Arbeiter verdienen in Russland ja auch nicht eben üppig.) Wohingegen Produkt y (made in China) aus reinem Nordseeöl besteht, das durch ausreichend bezahlte und gut versorgte europäische Arbeiter gefördert wird.
Weiterer Aspekt:
Produkt x wird in Deutschland durch geringfügig Beschäftigte hergestellt, die von Ihrem Arbeitsentgelt (Lohn wäre zu zynisch) kein menschenwürdiges Leben führen können, weil die Miete 60% des Einkommens auffrist.
Der Arbeiter der irgendwo Produkt y herstellt, erhält evtl nur die Hälte dessen, was sein deutscher Kollege heimbringt, ernährt aber damit eine Familie mit 3 Kindern und kann denen sogar eine ordentliche Schule bezahlen. (Deshalb sind an Standort y auch die Lohnnebenkosten niedriger, denn Arbeiter y zahlt weniger in Rentenkasse ein. Schließlich hat er Nachwuchs, der ihn versorgen kann.)
Wie sieht jetzt Eure Entscheidung aus?
Den umweltpolitischen Aspekt sollte man ebenfalls nicht untern Tisch fallen lassen!
Welche Lösung gibt es also?
Nun, ich hab keine.
Eine Idee, wie man evtl. aus dem Dilemma rauskommen könnte und auf der einen Seite Arbeit in Deutschland preiswerter machen könnte, andererseits aber die Menschen noch menschenwürdig behandelt, hat meiner Meinung nach ein gewisser Götz Werner.
recht hat der mann.
bitte lesen! job