moin matthias,
ob du stahl oder alu als rahmenmaterial wählst, ist unter komfort-gesichtspunkten ziemlich egal (extreme lassen wir hier mal beiseite und vorlesungen über elsatizitätsmodule etc. ebenfalls). wichtiger für komfort sind deine (!!) sitz- und lenk-position, geometrie des rahmens und maximal mögliche reifenbreite. ich sage das, obwohl ich „gemuffter-stahl-fan“ bin.
für deine avisierten einsatzbereiche brauchst du nach meiner erfahrung keine telegabel. eine gut gebaute, elastische "starr"gabel tut es da auch. ist leichter und weniger defektanfällig. zum preis einer brauchbaren telegabel kannst du dir übrigens von jedem rahmenbauer eine feine, elastische "starr"gabel löten lassen (nochmals leichter, sehr ästehtisch - das aber nur nebenbei und als gegenrede gegen jene, die den gang zum rahmenbauer für irgendwie spleenig oder angeberisch halten.)
das steppenwolf tao ist von seiner geometrie her ein eher gewöhnliches trekkingrad. wenn du damit gut klarkommst, sollte das auch für viele andere trekkingräder gelten. preislich sehr attraktiv finde ich das fahrradmanufaktur cx 100 (alurahmen mit „starrer“ stahlgabel). Der rahmen ist genauso gut wie bei den teureren vsf-cx-alu-modellen, die geometrie ähnlich wendig wie beim fast dreimal so teuren stahl-t 900 r.
stahl-rahmen bieten neben patria auch velotraum (baugleich norwid gotland), hardo wagner (alle von fort geschweisst, unterschiedliche geometrien, wagner auch in 28“) und fort selbst. schau dir mal die neuen!! 28“ fort-rahmensets mit 11/8 zoll gabel an (r+g für ca. 250,- euros). die wirken auf mich leichter als früher und sind für den preis ziemlich konkurrenzlos. surly bietet zwei rahmensets (cross-check und long haul trekker) aus geschweisstem taiwan-stahl mit hübscher gelöteter gabelkopf-gabel um 500,-.
meine unmaßgebliche meinung: nicht das rahmenmaterial, sondern dein wunsch-fahrgefühl sind prioritär. also finde heraus, auf welchem bock du am besten sitzt und ob du 26“ oder 28“ bevorzugst. 26“ bietet mehr reifenauswahl (du kannst rennslicks und breite stollenreifen aufziehen, im winter ggf. spikes). sehr flexibel also. 28“ rollt vielleicht etwas besser und sieht bei sehr großen rahmen einfach besser aus. wenn du bei der zusammenstellung sonderwünsche hast, kann ein kompletter selbstaufbau sogar die günstigste variante sein. besser ist er fast immer, weil überall dort auch fett hinkommt, wo es hingehört, weil die lagersitze ordentlich nachgeschnitten und plangefräst sind (erhöht lebensdauer der lager). statt prestigeträchtigen namen entscheiden solche kleinigkeiten oftmals über verlässlichkeit und dauerhafte fahrfreude. ich zum beispiel habe mit einem total uncoolen sachs-5000-schaltwerk inzwischen weit über dreißig tausend kilometer bei jedem wetter heruntergespult. ab und zu pflege und es funktioniert tadellos. und seit ich mit einer (uralten, aber sehr engen) mavic-kurbel fahre, tun mir auch auf langen reisen meine knie nicht mehr weh.
wenn rohloff eine (zukunfts-) option für dich ist: was hindert dich daran, einen „rohloff-rahmen“ zu kaufen und zunächst mit herkömmlichen komponenten zu bestücken? man kann nach und nach aufrüsten, das kann sogar sinnvoller sein, als die komplett-state-of-the-art-lösungen, die hier oft vorgeschlagen werden. wenn du für den wirklich passenden rahmen und die drei mensch-maschine-kontaktpunkte (sattel, lenker, kurbeln) die für dich optimal angepassten lösungen gefunden hast, kannst du so ziemlich alles andere nach und nach verbessern. ein gut eingespeichtes alivio-hinterrad kann je nach nutzung für viele jahre ausreichen. wenn nabe und/oder felge durch sind, wird eben aufgstockt...
das (fahrrad-) leben ist eine baustelle!
gruß ostaustausch