Nabend Hans,
mein Favorit ist eher der Spinnenfaden. So weit ich weiß soll dieser alles Dagewesene in Sachen
E-Modul, Zugfestigkeit, Bruchdehnung bei geringen Gewicht in den Schatten stellen. Stimmt die Kohle
ist schon etwas älter (1960).
Aber ins Museum würde ich sie nicht gleich schicken. Zumal ist Kohle nicht gleich Kohle - schon durch
einfache unterschiedliche Wärmebehandlungen beim verkoken in der Herstellungsphase erhält man
völlig verschiedene Fasertypen. (vergleiche nur Ultrahochmodulfaser mit einer NF-Faser, doppeltes
E-Modul allerdings auf Kosten von Zugefestigkeit und Bruchdehnung) Bei optimaler Verwendung je
nach speziellen Einsatzzweck ist somit eine weiter Materialreduzierung möglich. Eine größere
Bedeutung dürften auch die Hybidgewebe (Mischfasergewebe) bekommen. Hier läßt sich zum Beispiel
die Schlagfestigkeit des Aramids mit dem E-Modul der Kohle kombinieren. Komisch das die
Rahmenbauer noch auf reine Kohle setzten, denn wenn`s bricht entstehen Rasiermesserscharfe
Kanten. Den Einsatz eines solchen Gewebes hatte ich eigentlich auch für meinen Hänger geplant, aber
die schlechte Verarbeitbarkeit des Kevlar und seine geringe Beständigkeit gegenüber UV (damals
wollte ich noch alles in Sichtcarbon) ließen mich davon abkommen.
Übrigens Thomas ich muss dich enttäuschen - die Kohlefaser an sich gilt als äußerst chemisch inert und besitzt somit auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den meisten Säuren - ja sogar Lösungsmitteln! Also kein zerhäckseln meiner C-C-C-C Ketten - ja so ein Mist aber auch!

Bei der Verwendung eines chemikalienfesten Epoxyd sind sogar Tanks etc. möglich.
nu denn