Wenn jemand für die Rhône Route noch Tipps hat, gerne, auch für Camargue und Küste.
Dass la Grande Motte gruselig ist, weiß ich. Vorbeiradeln, aufs Meer schauen.
Auch wenn ich als Bergziege verschrien bin, habe ich auch manche Flachrouten hinter mir. In den beiden lezten Kapitel in
Mediterranée Costa Brava – Côtes du Rhône (Reiseberichte) findest du Anregungen ab Valence auch für leichtere Routen abseits der Via Rhona, teils aber auch auf dieser fahrend (wiederum umgekehrt zu deiner Fahrtrichtung). Côtes du Rhône wie auch Les Alpilles sind so ein Thema. Für den Luberon wiederum müsstest du ggf. in meinen PACA-Bericht springen - ich war da aber mehrfach und deswegen ist da nicht alles kompakt drin, aber doch einiges.
Noch dazu, weil es in dem Bericht nicht zu lesen ist: Montélimar ist Nougatstadt inkl. diesbzgl. Museum. Die Festung der Stadt ermöglicht gute Ausblicke zur Rhone und Richtung Zentralmassiv. Die Via Rhona befindet sich aber auf der anderen Seite der Stadt, ein spezielle Brücke für Radler und Fußgänger über den origionären Rhone-Arm gibt es in Rochemaure, nicht einfach zu finden. Dann ist man aber erst auf der Insel, über den Rhone-Kanal muss dann noch über eine andere Straßenbrücke. Am Ortseingang von Rochemaure etwas versteckt auf einer Nebenstraße findet man die Fontaine source de la Bernarde, ein besonders üppig sprudelnder Brunnen mit sehr gutem Wasser (die Leute füllen dort Kanister für den Wochenbedarf ab), schattig abgeschirmt - ein Wohltat bei Hitze.
Noch nördlicher: Bei Voult-sur-Rhône musst du ohnehin zum rechten Rhoneufer wechseln. Ggf. lohnt sich da, den Umweg durch die Städte Livron-/Loriol-sur-Drôme. In Livron gibt es eine große bemalte Häuserfassade auch mit Velo. Die Doppelstadt hat auch eine wichtige Widerstandsgeschichte. Bemalte Häuserfassaden sind ferner ein Highlight in Lyon. Solltest du im Frühsomer unterwegs sein, gibt es in Vienne eines der bedeutendsten Jassfestivals in Europa. Die meisten Konzerte finde im antiken Amphitheater statt, dass zu Unrecht etwas im Schatten von dem in Orange steht. Leider war ich noch nie da.
Grobe Übersicht jenseits der Camargue: Es ist nicht zwingend so übel, wie es früher ohne Radweg war. Den Dünenschutz kann man immer wieder über nummerierte Strandzugänge überwinden - das Velo schafft man aber kaum bis zum Strand und muss es evtl. etwas unsicher entfernt abstellen. La Grande Motte wird man gar nicht so viel sehen, wenn man auf der Radroute bleibt. Palavas schon mehr, aber da gibt es auch verschiedene Ansichten zu - mit Hintergrundwissen auch duchaus interessant. Bis Sète hat man dann viel Kanal oder Brackwasserseen, teils mit Flamingos - also auch ohne Exkursion zum offenen Meer durchaus reizvoll.
Sète solltest du etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als das in meinem Bericht zu sehen ist. Ich kenne die Stadt aber schon aus den 1980er Jahren noch ohne Velo und habe ihr einst ein Gedicht gewidmet. Wenn es irgendwie geht, solltest du den Mont Saint-Clair mit einbeziehen. Problematisch ist immer noch die Situation von Marseillane-Plage bis Agde. Da muss man teils über Straßenteile und durch Gewerbegebiete und die Ausschilderung fand ich auch verwirrend. Jenseits von Agde/Vias ist dann eigentlich recht passabel - egal ob man über Beziers oder meernäher Richtung Narbonne fahren sollte.