Lieschen Müller und Herbert Maier lesen Schlagzeilen. Es passiert was - nicht zu bagatellisieren und nicht zu entschuldigen - und es ist jemand mit Migrationshintergrund. Die anderen Straftaten mit Messerangriff verbunden landen höchstens in der regionalen Tageszeitung, die gibt es nämlich auch und nicht selten.
Also Lieschen Müller und Herbert Maier haben Angst, alle Vorurteile bestätigt und möchten, dass der Staat handelt. Sofort. Die entsprechenden Medien und Parteien schreien. Die Stimmung kocht.
Also handelt der Staat, daher die Gesetzesänderung. Nun ist es auch nicht recht, weil es ja alle trifft.
Der Rest ist nun die persönliche Entscheidung, der Risikocheck, und was braucht es.
Ich persönlich (Kontrollrisiko gegen Null, Glück gehabt) habe in Rucksäcken ein kleines Taschenmesser dabei, bzw. in der Lenkradtasche ein kleines Obstmesser, das fällt nicht darunter. Im Gepäck ist zwar ein größeres Messer, aber im Gepäck, eines ohne spitze Klinge, als Waffe ungeeignet. Auch bei einer möglichen neuen Gesetzeslage.
Für bestimmte Besichtigungen /Veranstaltungen habe ich schon eine ganze Weile immer alles aus den Taschen genommen - Flaschen, Messer...
Die Regeln werden sowieso immer schärfer, je aggressiver die Grundstimmung ist - und es reicht nie.
Ich denke nicht, dass solche Verbote etwas sicherer machen, die bestehenden reichen eigentlich. Wer will, bewaffnet sich mit was immer, und findet den Weg. Und für den Strafprozess ggf. ist es auch irrelevant, da interessiert die Tat.
Tja, und dann darf man halt nicht mehr mit dem traditionellen Hirschfänger aufs Oktoberfest... Auch als echter Biobayer. Aber zur Not geht's auch mit Masskrug, oder der Faust.😉
Und als Radreisende:r passt man halt sein Gepäck an.
Eingeschränkt fühle ich mich nicht. Sorge habe ich deswegen nicht, aber um so mehr bzgl. der Stimmung und der Instrumentalisierung.
Die wenigsten Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, sind Messerstecher:innen.
Viele Grüße
Christine