Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ein Treffen hätten wir ja direkt planen müssen :-)
Am Col de Tende hast du genau die richtige Entscheidung getroffen, über Casterino ist da die einfachste Alternative. Bei deiner Beschreibung ist es etwas durcheinander: Der Asphalt beginnt bereits oberhalb von Casterino, genauer bei der Brücke auf dem Foto, unmittelbar dort gibt es nämlich einen Wanderparkplatz, von dem aus man ins Vallée des Merveilles/Nationalpark Mercantour gelangt (mit beliebten Hüttenunterkünften an Bergseen). In welchem Zustand die Piste zum Baisse de Peyrefique jetzt nach dem Unwetter vor ein paar Jahren ist, kann ich nicht sagen, bei meiner Beradlung bestand die Piste selbst aus vielen Passagen noch mit Asphaltresten, am Baisse de Peyrefique war gleichwohl sogar ein Stück guter Asphalt.
Du hast recht, dass ich vom Colle di Tenda bis Casterino nicht ausschließlich Piste gefahren bin. Aber auch wenn ich kurze Asphaltabschnitte bzw. Asphaltreste hatte, ging dieser immer wieder in Sand oder Schotter über. Am Baisse de Peyrefique hatte ich ein Stück Asphalt. Danach ging's bergab auf grobem Schotter. Unmittelbar vor der kleinen Brücke war Schotter. Das sieht man eigentlich auf dem Foto.
Aber befahrbar war die Strecke auf jeden Fall. Und die Landschaft war toll.
Costa Brava/Eurovelo: Ich werde es nie verstehen, warum man sich vom Eurovelo von schönsten Routen weglotsen lässt. Die Routenführung vom Eurovelo in Katalonien ist schlicht indiskutabel. Meine Grundregel sagt Folgendes: Die Côte Vermeille/Costa Brava Nord/Cap Creus ist die weit schönste Route, wenn man vergleichsweise einfach nach Spanien fahren möchte. Verkehrsdichte lass ich nicht gelten, es gibt etliche Alternativroute zur Hauptküstenstraße, die auch nicht dauernd voll ist (Tages- und Wochenzeiten beachten). Auch am Cap de Creus kann man gut eine Piste von Cadaques Richtung Roses fahren, sofern man die Straße nicht fahren möchte.
Die Verkehrsdichte war erst ab Marbella unangenehm, da hier die N-340 mit der A7 identisch war und da alles fährt. Zwischen Malaga und Marbella hab ich eine gute Alternativroute gefunden.
Bei der Überquerung der Pyrenäen wollte ich mich noch an den EuroVelo 8 halten, auch wenn ich dann doch auf die Straße ausgewichen bin. Ganz anders zu fahren, kam mir nicht in den Sinn.
Du bist von Sant Filiu nach Tossa de Mar in Küstennähe gefahren? Wäre ja sogar kürzer gewesen, als ins Hinterland zu fahren, wie ich es gemacht habe.
Ja, Zeit ist auch ein Faktor, wenn man bis Cádiz kommen will. Ich war bei den Pisten zurückhaltend. Bei den km weniger. Auf Asphalt kann ich auch längere Strecken fahren.
Col de Panissars: Der Pass ist eigentlich komplett überflüssig und ein unötiger Umweg zum Pass Le Perthus, der ausreichend Alternivstraßen auf der Nodseite hat. Landschaftlich gewinnt man fast nichts, Infrastrukturvorteile hat es nicht, ist man besser am Perthus (Toilette usw.). Die "Sperrung" am Pass hast du etwas zu ernst genommen. Tatsächlich sind dort wild Schilder aufgestellt, auch Wanderwege "gesperrt", ein paar Meter weiter wieder "geöffnete" Schilder. Offenbar wurden die Gefährdungslagen (Feuer) dieses Jahr nicht wirklich angepasst - es gibt da einfach zu viele Schilder, die die örtliche Verwaltung nicht alle im Blick hat. Noch wenig vorher ist die Route über den Panissars-Pass als "offen" gekennzeichnet gewesen - also widersprüchlich. Müsste zu deiner Beradlung auch so gewesen sein. Die Piste runter nach La Jonquera wurde von etlichen Reiseradler befahren, auch von Autos. Die Sperrung war also eher ein Kennzeichnungsmangel, dem Ängstliche erlegen sind.
Die Piste ist übrigens nur 100 m weiter wieder Betonpiste und keine Gravelpiste. Ich bin trotzdem dort auch nicht runtergefahren, was aber andere Gründe hatte. Mein Zelt war am Panissarspass zusammengekracht und ich erhoffte mir ein Outlet am Le Perthus - gibt aber nur Ramsch oder Luxuswaren dort, Motorbikes für Kinder usw. Leider ein Ort, den man ein baldiges Ableben wünscht, weil fehlgeleiteter Konsum. Letztlich musste ich einen kleinen Umweg über Figueras fahren (Decathlon). Die Dirnen sind mir da übrigens auch aufgefallen.

Stimmt, ich hatte ein Stück davor eine Tafel "geöffnet" gesehen. Das Schild "gesperrt" hab ich dann ernst genommen. Das erste Stück ab dem Col de Panissars hätte aber kein Auto fahren können. Hinter dem kleinen Friedhof wusste ich zuerst nicht einmal, wo die Piste verläuft. Zwischen welchen der Bäume. Das war eher ein Trampelpfad, danach steil mit zwei Kurven mit tiefen Regenrinnen und Steinen. Wie eine Geröllhalde. Ich hätte die ersten Meter nur schieben können. Dass sie 100 m weiter in Beton übergeht, wusste ich natürlich nicht.
Le Perthus war recht chaotisch. Menschenmassen auf der Straße, ein Geschäft neben dem anderen, ein Lokal neben dem anderen. Jedes der Lokale überfüllt.
Figueres ist ja weiter unten? Da bin ich durchgekommen.
Dirnen hab ich echt nur dort gesehen, sonst nirgendwo.
LG
Gaby