Ich kann mir nur schwer vorstellen dass Spikes-Reifen in Großstädten eine gute Wahl sind. Dort hat man doch selten durchgehende Schnee-/Eisdecken, sondern eher halbwegs geräumte Straßen mit höchstens etwas Matsch und/oder dünn überschneiten Asphalt - wenn man mal von kurzen nicht geräumten Nebenstraßen absieht.
Reichen da nicht grobstolligere Reifen aus ? Ich vermute, dass Du mit Spikesreifen an den Randsteinen, Straßenbahnschienen, Bahnübergängen, Schlaglöchern usw. ständig Spikes verlierst.
Meines Erachtens hängt das nicht von der (Groß)stadt ab, sondern vor allem von der Witterung. Bei meinen Wintern in Köln habe ich die Spikereifen nicht gebraucht, war schlicht zu warm.
In Dresden gibt es Jahre/Tage, wo sie definitiv sinnvoll sind und welche, wo es nicht der Fall ist.
Sobald man irgendwo auf seinem Weg einzelne Stellen mit purem Eis hat (gefrorene Pfützen, Eisregen, gefrorener Schneematsch), sind Spikes nach meiner Auffassung extrem sinnvoll. Der "Spikegrund" muss nicht geschlossen sein, sondern sobald es den überhaupt gibt, riskiert man ohne Spikes abzufliegen.
In der Stadt gibt es diese Situation durch die sich sehr oft ändernden Wegabschnitte (Fahrbahn, Hochboard, Schleichwege, Radwegsschikanen, Winterdiensthinterlassenschaften) häufiger als auf einer konkreten Überlandstrecke, wo man tendenziell länger auf gleichen Untergrundverhältnissen unterwegs ist.
Auf Stollen kann ich verzichten. Die bringen in dickem Schnee womöglich etwas, habe ich aber noch nie vermisst. Ich bin zugegeben aber bisher auch nur die Schwalbe (Mara) Winter gefahren, in diversen Größen.
Das mit dem Spikeverlust ist ein Thema einzelner konkreter Reifen, andere (selbst aus der gleichen Charge) zeigen sich teilweise robuster. Aber ein 50er-Pack Ersatzspikes kostet nicht viel und hält sehr lange. Immer nach dem Winter fülle ich wieder auf. Und so megaviel zäher fahren sich die genannten Spikereifen auf purem Asphalt nicht gegenüber anderen Reifen.