In Antwort auf: derSammy
... Dass so eine Heatmap in Köln nix bringt, glaube ich gern. Da hat die Stadtverwaltung ja selbst anscheinend kaum einen Bild davon, was außerhalb des eigenen Büros passiert. Die wissen ja noch nicht einmal, wo sie die Kabel für ihre antiquarischen Ampelanlagen verbuddelt haben. Oder dass sie eine Übersicht darüber hätten, welche Einbahnstraßen man überhaupt freigeben könnte. Oder wo es in der Stadt gefährliche freilaufende Rechtsabbiegespuren gibt (ok, da scheint etwas Bewegung rein zu kommen, in die Sache). träller

Die Radverkehrsführungen in Köln sind teilweise so angelegt, dass man geisterradeln muss. Teilweise ist es daher legalisiert, ein paar Meter weiter ist es dann wieder ganz böse. Da blickt keiner durch, kein Radfahrer und auch kein Autofahrer. Und straßenbegleitend werden die Radverkehrsanlagen auch selten geführt, ich sag nur "Brückenkopfanbindungen" - schwupts, auf einmal biste Geisterradler. In Köln gibts echt noch sooooo viele Baustellen, da kommt das mit den Überholabständen echt ganz weit hinten auf meiner Prioritätsliste. Nicht weil es unwichtig wäre, sondern weil in der Stadt so viel derart grottenschlecht lief (und läuft), was woanders so gar nicht an Fehlern fabriziert worden ist.
So allgemein beschrieben kommt das in so ziemlich allen Städten vor. Entscheidend ist das Ausmaß und da gibt es keine Statistik (... von 127 Kreuzungen sind 53 daneben, weitere 21 völlig daneben, 37 sind leidlich fahrbar und 16 sind sehr gut ....).
Die Stadtplanungsämter haben i.d.R. Personalmangel, nicht nur wegen fehlender Stellenbewilligung, sondern auch wegen zu wenig Bewerbern. Das können die Verbände überbrücken, wenn sie nicht nur nörgeln, sondern arbeiten und konstruktives Material liefern. Außerdem nie vergessen: Der Radverkehr ist in DE die Minderheit, der MIV die Stimmenmehrheit und die bekommt jeder OB täglich per Brief und E-Mail zu hören. Die Mehrheit hat nur zwei Dinge im Kopf: Parkplätze und Durchfahren - und blöde wie sie sind, beschweren sie sich über den Lärm, den sie selbst machen: Freie Fahrt vor den Wohnungen der anderen, aber bitte nicht vor der eigenen Wohnung. D.h. gute Radverkehrspolitik wird von Mutigen in der Kommunalpolitik - aus fast allen Parteien - gegen die schweigende Mehrheit gemacht und die müssen unterstützt werden. Straße um Straße. Und die Verkehrsplanungsabteilungen sind i.d.R. wesentlich innovativer als sie beim Umsetzen von Stadtratsmehrheiten dürfen.