... hier ein Extrembeispiel für das Problem (die radialen Streifen sind nur Schattenwurf von etwas anderem und nicht auf der Scheibe):
Die gemessenen Details sind mit Filzstift aufgeschrieben. Was kann man daraus entnehmen?
- Der relativ geringe, zulässige Verschleiß nach Hersteller berücksichtigt neben Sicherheitszuschlag auch die Wirkung von möglichen, tiefen Rillen, die der normale Messschieber nicht erfasst.
- Trotzdem ist dies ein Negativbeispiel und nicht nachzuahmen, auch wenn die Scheibe sich bei ihrer letzten Bremsung nicht aufgerollt hat
- Beim Messen muss man darauf achten, das kein von den Belägen unbestrichener Bereich zwischen die Messschieberbacken kommt, weil man sonst immer Neumaß erhält und nie Verschleiß sieht. Das kann man sogar an dieser total runter gerockten Scheibe noch finden. Wenn man diese einem Unbedarften in die Hand gibt "... mess mal nach ..." bekommt der stur 1,8mm Neumass heraus, obwohl der dem Tod direkt ins Auge sieht.
Zu den Zahlen: 1,2mm misst man, wenn der Messschieber korrekt benutzt wird (Shimano-Grenze ist 1,5mm), um den Verschleiß zu erfassen. 0,5mm ist die tiefste Rille (totale Katastrophe), 1,8mm ist das Neumass und das misst der Neuling zielsicher, wenn er den Messschieber ansetzt und das Problem nicht verstanden hat.
Faustregel am Schluß: Eine Scheibe hält ungefähr 3 Belagsätze.