Hallo Alex,
meine höchste Geschwindigkeit habe ich am Berninapass runter nach Tirano erreicht. Normalerweise fahre ich ungern viel schneller als 60, bei dem damals vorherschendem Föhn (von hinten) habe ich die Geschwindigkeit aber erst bemerkt, als der Wind plötzlich gedreht hatte und ich urplötzlich auf der falschen Fahrbahnseite war. (max v laut Tacho 76km/h).
Mein haupt Tip zu den Abfahrten lautet: nur vor Gefahrenstellen und Kurven kurz bremsen, sonst rollen lassen.
Viele Langsamfahrer denken ihre Geschwindigkeit würde ständig zunehmen wenn sie nicht bremsen. Das ist aber nicht so, irgendwann stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Hangabtriebskraft und dem Luftwiederstand ein.
Praktisch bedeutet das, wenn du mit 30 die Pässe runterfahren willst, mußt du ununterbrochen bremsen
, bei 50 reicht ein kurzes scharfes Anbremsen vor der Kurve
Vom Material her ist ein steifer Rahmen und Gepäckträger wichtig, sowie ein Lowrider zur besseren Gewichtsverteilung. Ansonsten kann schon ein kleiner 8er das Rad zum Aufschaukeln bringen.
Gut eingestellte Cantilever Bremsen haben mir jahrelang gereicht, mit V-Bremsen und HS33 habe ich jetzt aber noch ein besseres Gefühl.
Gefährlich wird es, wenn du deinen Bremsweg nicht mehr überblicken kannst.
Das mit der Geschwindigkeitsabhängigen Bodenhaftung kann ich mir so nicht vorstellen.
Wichtig ist hingegen die Haftung in der Kurve.
Dort muß der Reifen die Fliehkräfte aus der Kurvenfahrt übertragen.
Das bedeutet, wenn du die maximale Kurvengeschwindigkeit nutzt, geht dafür deine ganze Haftung drauf. Must du nun doch bremsen hast du keine Reserve mehr und das Rad rutscht weg.
Als Rettungsversuch kann man noch versuchen den Kurvenradius zu erhöhen um somit wieder etwas Haftung zum bremsen zu erhalten. Das hat man letztes Jahr sehr gut bei Jahn Ulrich gesehen
, der wollte auch seinen Kurvenradius ausweiten, nur hat da die Straße nicht mitgemacht und das ist meisens so!
Wichtig also: vor der Kurve bremsen!
Hals und Beinbruch
HvS