Guten Tag in die Runde,
- Übersetzung:
vorweg eine alte Faustregel zur Übersetzung: Drei Zähne am Kettenblatt entsprechen in etwa einem Zahn am Ritzel.
Bei einem angenommenen 622-Rad (28 Zoll) mit 28er-Reifen beträgt der Radumfang 215 cm.
Bei einer Übersetzung von 24-32 wie bei deinem Rad beträgt die "Entfaltung" beim größten Ritzen 1,61 Meter bei einer Pedalumdrehung. Theoretische 8,2 km pro Stunde.
Bei einer Übersetzung von 28-34 (Rad deiner Frau) beträgt die Entfaltung 1,77 Meter bei einer Rotation, theoretische 9,6 km pro Stunde.
Kurzum: Deine Frau hat es am Berg schwerer als du - ihre Übersetzung ist weniger bergtauglich. Hätte sie vorne auch ein 24er-Kettenblatt betrüge die Entfaltung 1,51 Meter (kann man treten, keine Gefahr umzufallen oder sich totzukurbeln) bei einer Geschwindigkeit von 7,8 km/h. Sie käme also entschieden leichter (steile) Berge hoch … Theoretische Krafteinsparung etwa 15 Prozent.
Bei einem 28er-Kettenblatt ist das 38er als mittleres Kettenblatt wahrscheinlich nicht weit. Je nach Qualität der verbauten Gruppe kann ein Kettenblattwechsel von 24 auf 38 (und umgekehrt) mühsam und wenig komfortabel sein, bei einem 36er-Blatt aber jederzeit ohne Komforteinbußen machbar.
- Pyrenäen am Mittelmeer umfahren:
Könnt ihr machen. Nur, ihr habt wenige Möglichkeiten (recht volle Küstenstraße Port Bou - Cerbère, Banjuls, Collioure etc.) oder aber weiter westlich über einen Pyrenäenpass (Rivoli - Arles-sur-Tech), Scheitelpunkt ca. 1500 Meter hoch. Da heißt es klettern, einmal abgesehen von der Bergauf-bergab-Spaniendurchquerung.
Von Pamplona aus nach Saint-Jean-Piet-de-Port ist es via Urepel, Aldudes entschieden gemächlicher (Scheitelpunkt etwa 950 Meter, ein langer, eher steter Anstieg).
- George de Galamus - Carcassonne:
Tja, nordwestlich der Georges käme euch mit dem Pic de Bugarach und seinem Umfeld der höchste Berg der Corbières (gut 1200 Meter) in die Quere. Außerdem müsst ihr aufpassen, dass ihr in der Sommerzeit keine deutschen Esoteriker mit ihren Sonden und Wünschelruten anfahrt, die da unverdrossen nach dem "Gral" suchen, auch auf dem Asphalt. Ich weiß, wovon ich spreche. Die George ist ja sehr pittoresk, auch aufgrund der schmalen Straße beeindruckend, aber alles andere als lang. Daher mein Vorschlag, einen Abstecher zu machen, das etwa 10 Km weiter östlich, in der Tat imposant gelegene "Monument historique", die Katharerburg Quéribus am Grau (Durchstich)-de-Maury anzufahren und zu besuchen. Am nördlichen Fuß des Grau befindet sich das Örtchen Cucugnan. Von dort nach Carcassone ist es bei einem Scheitelpunkt von knapp 500 Metern ein Klacks …
- Auvergne:
Zu berücksichtigen ist vielleicht, dass die westliche Auvergne - statistisch gesehen - die regenreichste Gegend Frankreichs ist. Deswegen wollte in den frühen 90ern die französische Zentralbürokratie in Paris die ganze Gegend mit Talsperren zupflastern. Wenn es bei den Vulkan-Gipfeln der Monts du Cantal in der Nähe von Aurillac (Puy Mary u.a.) schon regnet, ist es am Puy de Dome noch trocken.
Das mag für heute genügen …
Gitanesraucher