Hallo Petra,
hast Du Dich mittlerweile schon entschieden?
Ich will hier auch mal eine Lanze für das T900 brechen:
Seit 1996 fahre ich quasi täglich ein Fahradmanufaktur B140, im wesentlichen ein Vorgänger des T900. Insbesondere beim Rahmen hat sich m.W. außer der Farbe nicht viel geändert.
Ich bin mit meinem Rad immer noch sehr zufrieden. Es ist relativ leicht (14,5 Kg bei RH 60 - selbst gewogen, ohne Vorderradgepäckträger) und universell einsetzbar, sowohl im Großstadtalltag, als auch auf Touren mit 20 Kg Vollgepäck (u.a. zwei Radtouren durch Schweden 1988 und 2000). Seit drei Jahren fahre ich auch mit dem Modolo Yuma Lenker, Modell Trekking (die schlanke Variante wie auf dem T900, die andere Variante mit den zwei großen Quadraten sieht mE grausam aus). Vor ziemlich genau einem Monat ist mir der Lenker gebrochen - typischer Aluminiumermüdungsbruch eben. Ich habe trotzdem wieder das gleiche Modell genommen ... Übersetzung bei mir ist übrigens 42-32-22(!) und hinten 11-28 Damit hatte ich Übersetzungsmäßig noch keine Probleme, auch Bergab nicht :-). Etwas anstrengend ist halt der relativ große Verschleiß von Kette und Ritzel sowie dem mittleren Kettenblatt.
Bei meinem nächsten Rad erwäge ich eventuell auf Rohloff-14 Gang Nabenschaltung und auch Nabendynamo umzusteigen. Den Rahmen würde ich immer wieder nehmen.
Das Globetrotter-Randonneur von Wagner habe ich mir auch schon angesehen. Es ist noch eine Ecke leichter (laut Katalog 12,4 Kg) und geht eben mehr in Richtung Rennrad. Früher hatten sie eine 28-622 Bereifung, jetzt nehmen sie immerhin Marathon 32-622. Ich persönlich schwanke immer zwischen Marathon 32 und 37-622 (letztere hat standardmäßig das T900). Nach meiner Erfahrung kommt man mit beiden z.B. auch auf Waldwegen in Schweden gut zurecht. Bei schwerem Gepäck würde ich zumindest hinten 37-622 bevorzugen. Lediglich auf Sand- oder Schotterpisten wären noch deutlich breitere Reifen angeraten. Das Randonneur hat den Rehak-Nabendynamo. Wahrscheinlich keine schlechte Wahl für Gelegenheits-Dunkelfahrer, da der Rehak bei ausgeschaltetem Licht im Gegensatz zum SON praktisch keine zusätzlichen Reibungsverluste hat. Mit Licht an läuft der Rehak laut Tour-Test allerdings deutlich schwerer als der SON.
Also, lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn dein Budget für Norwid o.ä. nicht ausreicht, kannst Du auch mit dem T900 als Reiserad nicht viel falsch machen. Wenn Du es noch eine Ecke sportlicher magst und überwiegend auf asphaltierten Straßen rum reist dürfte auch das Randonneur eine sehr gute Wahl sein. Zu deiner dritten Wahl ("Trophy") kann ich nichts sagen.
Noch ein Tipp: Das T700 hat m.W. denselben Rahmen wie das T900 und lediglich eine etwas einfachere Ausstattung (teilweise LX, kein Magura, kein Frontgepäckträger, keine Clip-Pedalen). Wenn Du auf diese Teile verzichten kannst (Frontgepäckträger läßt sich bei bedarf schnell nachrüsten), ist das auch ein sehr gutes Reiserad (vielleicht mit einem anderen Lenker und Sattel) in schönem Bordeaux-Rot und Du hättest ein paar hundert Euro gespart. Sollte ja immer noch Pitlock dazukommen, wenn Du nicht ständig mit zwei Schlössern rumlaufen willst. Ansonsten wäre es vielleicht auch eine Idee, das gesparte Geld in die Rohloff-Schaltung anzulegen.
Soweit für's erste,
Peter