Hi Andreas,
na ja, die Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich

Ich finde, gerade auf der Südseite schenken bzw. nehmen sich Gotthard und Bernardino nix. Während es an ersterem die wirklich tolle Tremola-Strecke gibt (die sich m.E. aber aufwärts wesentlich besser fährt) gibt es von der Bernardino-Passhöhe bis Mesocco die heute noch intakte "Kommerzialstraße", die in der Napoleon-Zeit zwischen 1818 und 1823 mit unzähligen Stützmauern und Brückchen aufwendig gebaut wurde. Holger hat allerdings recht: Das Passhöhen-Übernachtungs-Erlebnis gibt's nur am Gotthard (dazu ein geniales Passmuseum), dafür gibt's an der Bernardino-Route in Splügen das tolle alte Posthotel Bodenhaus (okay, nicht gerade ein Schnäppchen, aber eines der stilvollsten Hotels das ich kenne). Und zumindest einkehren kann man am historischen Bernardino-Hospiz auch recht nett, auch wenn sie keine Zimmer mehr vermieten.
Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Ich fahre den Gotthard eigentlich fast genauso gern wie den Bernardino, aber die Schöllenenschlucht ist ein Negativerlebnis für Radler, die von Nord nach Süd unterwegs sind. Wobei, dort geht's ja gerade eh nicht... Und ich finde immer, das wahre Pass-Erlebnis hat man nur, wenn man wirklich jeden Meter geradelt ist - selbst wenn man dafür mehrere Tage braucht

Ist aber natürlich auch Geschmackssache.
Gruß Thomas
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