Objektiv gesehen ist das Risiko für (deutsche) Touristen infiziert zu werden ziemlich gering, es geht da um wenige Einzelfälle alle paar Jahre mal.
Nicht nur die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion, sondern auch die Folgen im Krankheitsfall sind für mich ein Kriterium bei der Entscheidung. Eine Tollwuterkrankung ist dramatisch und endet in der Regel tödlich.
Das ist schon richtig. Aber trotz der extremen Letalität von Tollwut, sterben weltweit deutlich mehr Menschen an den anderen "banaleren"
Infektionskrankheiten. Würdest du dich auch gegen eine 100%-tödliche Krankheit impfen lassen, die jährlich nur 10 Menschen befällt? Eine, die 100 befällt? Eine, die 1000 befällt? Wo ist eine sinnvolle Grenze?
Da würde ich mir über andere, deutlich häufigere, Infektionskrankheiten viel größere Sorgen machen. Z.B. sollte die Investition in sterile Injektionsnadeln (oder auch Reflektionselemente an den Packtaschen) statistisch gesehen deutlich lebensverlängernder sein als die Tollwutimpfung.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Auch wenn ich in der Regel Nadeln dabei habe, hatte ich bisher selbst im hintersten afrikanischen Busch keine Probleme in Apotheken oder beim Arzt sterile Einwegnadeln zu bekommen. Den eigenen Vorrat habe ich nie wirklich gebraucht.
Deine Antwort zeigt, wie stark hier gefühlte und reale Gefährdungspotentiale auseinanderklaffen. Mag ja sein, dass man in 99% der Fälle eine sterile Nadel bekommt. Aber die Notwendigkeit einer Injektion auf einer Reise ist sicher deutlich mehr als 100mal wahrscheinlich, als sich an Tollwut zu infizieren.
Ach ja: Wenn man nicht geimpft ist, sollte man wissen, dass im Falle eines Bisses durch ein Wildtier wirklich höchste Eisenbahn angesagt ist und es gegebenenfalls auf jede Minute ankommen kann, die man bis zum nächsten Krankenhaus (mit hoffentlich vorrätiger Impfdosis) unterwegs ist.
Eben. In Zentralasien rechnest Du die Zeit bis zum nächsten Krankenhaus mit verfügbarem Impfstoff aber in Tagen.
Auch das stimmt nicht ausnahmslos bzw. nur, wenn man auf das Rad als alleiniges Fortbewegungsmittel setzt (was aufgrund der Kreislaufbetätigung sogar doppelt negativ wäre). Mit Hilfe eines (angehaltenen) PkW sollte auch fast überall im fernen Mittelasien ein Krankenhaus innerhalb von 24h erreichbar sein. Aber dazu muss man eben den PkW anhalten, daher die Bemerkung.